Hallo Rita!
Wir sind uns da sehr ähnlich, ich bin auch so, dass ich beim TA hundert mal frage "aber wieso/wieso nicht/und könnte nicht dieses jenes besser/schlechter sein". Stell dir mal vor alle wären so lästig wie wir
Meine TÄ unterhält sich auch ganz gerne mit mir. Ich wollte selbst immer Veterinärmedizin studieren und ich bereue es bis heute sehr, es nicht getan zu haben.
Aber, und das kann ich schon auch verstehen... Dieses Internet "Halbwissen"- das manche Menschen sich aneignen ist kein fachlich fundiertes Wissen, nicht umsonst ist Veterinärmedizin eines der schwierigsten Studien (6 Jahre Minimum Intensivstudium zum Mag. /Dipl.TA) - nervt die TÄ gewaltig.
Das ist wie in der Humanmedizin, jeder begfragt Dr. Google , googelt Symptome und dabei kommen völlig hysterische Patienten in die Praxen, die der Meinung sind, dass sie einen Hirntumor haben und in 12 Stunden tot sind, obwohl sie simple Kopfschmerzen haben (Cyberchondrie nennt man dieses Phänomen).
Aber - das was wir alle nicht haben (können!) ist die teils jahrelange Erfahrung, die manche Tierärzte haben. Statistisch gesehen sind Pyometras z.B. sehr sehr häufig, im Internet kursieren Horrorgeschichten von Hunden, bei denen das zu spät erkannt wurde und das Schreckensgespenst sitzt einem im Nacken. Als unerfahrener Hundehalter lasse ich mich da wahrscheinlich auch leicht zur prophylaktischen Kastration überreden. Dass aber in den über 20 Praxisjahren (und die ist täglich rappelvoll mit Patienten) meiner TÄ keine einzige Hündin (wenn oft auch spät erkannt) an einer Pyo gestorben ist, das finde ich im Internet nicht. Man muss aber auch gezielt danach fragen beim TA.
Ich würde sagen, die gesunde Mischung machts. Es ist nie schlecht, sich mit Wissen bewaffnet in eine Praxis zu begeben, und ein für und wider mit dem TA gemeinsam abzuwägen.
Aber man kann halt auch nicht vom Normalo (vielleicht sogar Erst-)Hundehalter verlangen (oder ihm vorwerfen es nicht zu tun)sich mit komplizierten Studien zu befassen.
Dafür gibt es ja schließlich Tierärzte.
Und ich habe ehrlich gesagt (Gott sei Dank) noch nicht viele schwarze Schade unter Ihnen erlebt.
Und dann kommt ja noch eines dazu. Rita, du z.B. hast jede Menge Erfahrung, hattest schon ganz viele Hunde, und kommst mit vielen Hundebesitzern zusammen und konntest dich da sicherlich auch austauschen.
Beim ersten Hund weiß man einfach vieles nicht. Ich wusste nicht, dass ich meine vorherige Hündin ihr Leben lang mit Müll ernährt habe, was mir bis heute eigentlich richtig weh tut...
Kein TA hat mich darauf hingewiesen...
Was Kastration betrifft, halte ich mich heute an die Erfahrungen von vielen mittlerweile zu Freunden gewordenen Züchtern besser als Google, und manchmal besser als TA