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Philiandela

unregistriert

21

Montag, 4. August 2014, 23:40

Hm, ich denke, daß man darauf nicht mit schwarz-weiss antworten kann. Natürlich wird hier viel geraten, dass Entscheidungen nicht vom Hund zu übernehmen sind und meistens bezieht sich das auf den Alltag - und meist betrifft es Fragen, die eine Unsicherheit des Halters im Ganzen spiegeln. Zu all diesen Erziehungsfragen werde ich ja nicht müde, über die Schiene der "Beziehungsebene" und der "Souveränität" zu argumentieren. Das bedeutet nicht, den Hund zu deckeln - dann natürlich leidet die Selbständigkeit im Alltag UND in der Arbeit/im Sport. Insofern würde ich auch nicht gerne von Gehorsamstraining sprechen sondern von Führung und Verläßlichkeit. Ein guter Hundeführer traut seinem Hund Entscheidungen zu und läßt diese auch ausleben, gleichzeitig ist er in der Lage, dem Hund zu vermitteln, wann er sich zu orientieren und unterzuordnen hat (dies nicht im Sinne des Kadavergehorsams).
Die Selbständigkeit in der Arbeit MUSS nicht darunter leiden, im Gegenteil, sie kann durch gute Führung und Verläßlichkeit auch gewinnen, ergo muß gute Führung nicht Potentiale kupieren. Ich will damit nicht sagen, daß ein "Gehorsamstraining" nie die Potentiale des Hundes beeinflußt. Manchmal bekommt man in der Führung im Alltag je nach Veranlagung auch die ein oder andere Frage vom Hund gestellt und muß diese auch mal gegen den Sinn des Hundes beantworten, im großen und ganzen glaube ich aber, daß Gehorsam und Potentiale gut vereinbar sind. Ich denke, über die Ansätze, die die im Eingangsthread benannten Befürchtungen begründen würden, sind wir im großen und ganzen in der Hundeerziehung hinaus.
LG Ela

Colonia

unregistriert

22

Dienstag, 5. August 2014, 07:58

hallo Ela,
so ganz bin ich da nicht bei Dir.
Claudia hat meinen Gedankengang wunderbar aufgegriffen - klar bei ihrer gleichgelagerten Erfahrung.
Ich wollte im Prinzip auf den Knackpunkt:
im Rahmen der FH - Ausbildung versuche ich die Selbstständigkeit des Hundes in großem Maße zu fördern und gestehe ihm weitreichende Kompetenzen zu.
Das bedeutet aber auch, dass es mir im Alltag passieren kann, das der Sportsfreund auch mal schnell eine Entscheidung trifft, die nicht unbedingt so sozialverträglich ist.
Konkret: mein schwarzer Langstockhaar - Schäferhund war ausgebildeter Spürhund, sehr selbstständig und belastbar.
Wenn der von einem distanzlosen Rüden blöd angemacht wurde und befand sich selbst an der Leine bei mir, dann konnte ich nur hoffe, dass der andere nicht die letzten Zentimeter ging - oder Kleinholz war vorprogrammiert.
Meinen hinter mich bringen oder " geistigen Zügel " oder ähnliches konnte ich dann vergessen. Und ich bin der Meinung, hätte ich diesen Gehorsam konsequent eingefordert ( was möglich gewesen wäre ), hätte die erfolgreiche Arbeit gelitten.
Also ging ich den Kompromiss, Abstriche beim Alltagsgehorsam aber souveräne, selbstständige Nasenarbeit.
Und genau das meine ich auch bei meinem Vorgänger - Sporthund beobachtet zu haben und stelle mir nun wieder die gleiche Frage beim Jedi - Ritter in Ausbildung. :gr?:
Daher mal so die Fragestellung in die Runde.
Vielleicht gibt es ja den absoluten Gehorsam ( Geflügelfreundlich und kinderlieb :D ) im Alltag und Spitzen - Fährtenhund, aber ich hab da so meine Zweifel
Fragen über Fragen
Ich hab da immer noch das Bild des souveränen Alphas im Kopf ( ala Bloch ), der mit den Fehlern seines Rudels leben kann, solange nicht die Existenz des Rudel betroffen ist ( weil dann knallt es ). :wLove:

23

Dienstag, 5. August 2014, 09:05


Ich hab da immer noch das Bild des souveränen Alphas im Kopf ( ala Bloch ), der mit den Fehlern seines Rudels leben kann, solange nicht die Existenz des Rudel betroffen ist ( weil dann knallt es ). :wLove:


-:- :thumbsup: -:-

Oskar´s

unregistriert

24

Dienstag, 5. August 2014, 11:14

Daher mal so die Fragestellung in die Runde.
Vielleicht gibt es ja den absoluten Gehorsam ( Geflügelfreundlich und kinderlieb ) im Alltag und Spitzen - Fährtenhund, aber ich hab da so meine Zweifel



ich kenne einen, aber nicht als Fährtenhund sondern als Jagdhund. Der Deutsch Drahthaar meines Schwiegervaters ist so. Klassisch ausgebildet, d.h. absoluter Gehorsam im Alltag. Aber bei der Arbeit sehr selbständig und schaut sich bei der Suche nicht nach Herrchen um, um zu fragen, sondern arbeitet mit unendlicher Geduld nur auf´s Ziel hin. Ist aber natürlich auch eine andere Rasse :gr?:

Ich glaube aber eher, dass es einfach nur ein toller souveräner Hund ist und es nicht nur an der Ausbildung liegt.

Grüße
Brigitte

Geronima

unregistriert

25

Dienstag, 5. August 2014, 14:03

Mein Hobby ist die Rettungshundearbeit und ich kann eindeutig zustimmen - zu viel Unterordnung schadet dem Arbeitswillen des Hundes sehr. Wir hatten schon Hunde, vor allem bei den Personenspürhunden, die, umso näher die Begleithundeprüfung kam, immer unkonzentrierter und unmotivierter gearbeitet haben und später aufhören mussten, weil der Hund die Arbeit verweigert hat. Bei den Flächensuchern ist das nicht ganz so extrem, dort ist ein gewisser "Gehorsam" unter Umständen lebenswichtig, wenn man nachts in einem unbekannten Wald nach vermissten Personen sucht, muss ich mich auf meinen Hund einfach verlassen können. Man weiß ja nie, was einem da begegnet. Aber der Hund muss ja selbstständig arbeiten und wenn er eine Spur hat, auch mal nicht hören, wenn ich pfeife und nicht kommen, wenn er etwas gefunden hat. Hier ist es vor allem wichtig, den Hund aus der Entfernung lenken zu können. Das führt natürlich dazu, dass meine Hündin auch in unserer Freizeit mal sagt "Ich muss da jetzt mal gucken" oder "Da ist jemand im Wald, den bell ich mal an" so hat sie es gelernt und da bin ich eben gefragt, solche Situationen vorherzusehen so gut es geht. Sie bellt eben sehr viel, dafür hat sie von klein auf immer eine Belohnung bekommen, das kann sie gut :whistling: , dafür kann ich mich im Einsatz zu 150% darauf verlassen, dass sie mir alles anzeigt, was sich im Wald befindet. Das muss man eben wissen, wenn man sich für ein solches Hobby entscheidet. Ich denke, man muss ein gesundes Mittelmaß finden, wenn man mit seinem Hund arbeiten möchte und es entsteht ja gerade durch die Arbeit eine Bindung zwischen Hund und Halter, die oft auch ohne Worte auskommt. Man bildet ein Team und das ist für mich die beste Erziehung.

26

Dienstag, 5. August 2014, 14:45

Hallo,

Entscheidungen nehm ich meinem Hund ab, wenn ich denke, dass es für ihn und/oder andere Menschen/Hunde notwendig ist, vor allem im Alltagsleben. Das heisst nicht, dass ich ihn ständig im Gehorsam halten oder haben muss, da bin ich oft eher, naja, großzügig... Ich kenn halt meine Hunde, das ist natürlich Voraussetzung. Fährte war nie so meine "Lieblingsdisziplin", ich hab's halt gemacht und geübt, weil es für die Prüfungen notwendig war. Aber gerade da hat sich mir auch oft gezeigt, dass es sich lohnt, den Hund selbständig "denken" und arbeiten zu lassen, sonst hätte ich z.B. oft meine Fährte selbst nicht mehr gefunden... Sehr zum häufigen Ärger und zur Belustigung meiner Fährtentrainer...

Ich bin aber auch der Meinung, dass es sehr viel am Hund selbst liegt, wie Brigitte schon sagte. Einen Kämpfer kann man in gewisser Hinsicht heranziehen und fördern, steckt es aber nicht in ihm drin, wird man es durch weniger Gehorsam und mehr selbständiges Arbeiten nicht heranzüchten können, denke ich. Aber man kann einem begabten, aber eher unsicheren Hund durch die Ausbildung mehr Sicherheit geben, dass er auch durch schwierige Passagen aufgrund des Erlernten sich quasi "durch sucht". So einen hatte ich auch mal, für "höhere Weihen" hätte es aber nicht gereicht. Bei den anderen schon, wenn ich da besser gewesen wäre. Mir lag halt einfach die UO immer am besten.

Grüsse
Helen

Philiandela

unregistriert

27

Dienstag, 5. August 2014, 15:35

Hallo Burkhard, ich verstehe was du meinst und kann dem auch zustimmen, gerade hier:

kann es sein, dass wir mit einem bestimmten Gehorsamsansatz, basierend auf dem unbedingten Führungsanspruch und der Unterbindung von selbstständigen Entscheidungen, dem Hund gewisse Potentiale nehmen?


Ja kann ich mich drauf einigen, wenn man vom unbedingten (!) Führungsanspruch ausgeht und vom vollständigen Unterbinden von Selbständigkeit und ja, vor allem dann, wenn es um Arbeit auf einem gewissen Leistungsniveau geht. Aber ich denke, die Antwort wird anders ausfallen, wenn man das Klientel und die Interpretation der Fragestellung anders erfaßt. Du begannst ja deinen Thread mit Bezug auf hier oft geäußerte Fragestellungen und darum lag meine Antwort eher im Hinblick auf Ottonormalhundhalter mit durchschnittlichen sportlichen Ambitionen. Ich würde meinen, daß die breite Masse an Haltern entweder nicht den Gehorsam strikt einfordert und der Hund sich eher im Normalbereich der Erregung befindet oder man das Leistungsziel in der Arbeit nicht so hoch setzt, daß ein "Potentialeinbruch" überhaupt negativ auffallen würde (das Ergebnis wird eben immer dem individuellen Anspruch Rechnung tragend ausfallen). Wenn wir vom Fährten oder anderen speziellen Arbeiten wie Mantrailing oder auch der Jagd (finde ich ein superpassendes Beispiel) sprechen - oder vielleicht auch - These für Verallgemeinerung :D einfach von "Situationen in potententiell hohen Erregungslagen oder mit potentiell sehr hoher Wichtigkeit für den Hund" - stimme ich zu.
Hab furchtbar Probleme mit dem Laptop, drum etwas kurz und holperig und hoffentlich nicht allzu missverständlich.
LG Ela.

Colonia

unregistriert

28

Dienstag, 5. August 2014, 16:40

Danke Ela,
das war ein schöner Austausch !

Philiandela

unregistriert

29

Mittwoch, 6. August 2014, 22:33

Ja, eine sehr angenehme Diskussion hier! :)

Colonia

unregistriert

30

Donnerstag, 7. August 2014, 10:17

Kleiner nachtrag:
komme gerade vom Fährtentraining. Schwerpunkt war heute, mittels - teilweise extremen - spitzen Winkeln den Hund an das Bild " Chefe von vorne " zu gewöhnen. Dazu wurde die Leine auch auf gut 7 m ausgefahren.
Und wir hatten genau das erwartete Bild - ein Hund, der nicht unbedingt absolut geführt wird sondern Platz für eigene Entscheidungen hat - er scherte sich einen feuchten Kehrricht, dass er dem Alten mit teilweise 1 m Seitenabstand entgegen kommt und passieren muss ( was ich so noch nicht einer Prüf. erlebt hab ).
Rüssel unten und ab geht die Luzie in voller Konzentration, egal wo der Alte steht. :thumbup:
Und genau so was hatte ich im Prinzip bei der Ausgangsfrage im Kopf.
das Allerwichtigste:
wir hatten beide Spaß, er seinen Jagderfolg in Form von Beute, ich den Ausbildungsfortschritt und er liegt jetzt neben mir und ist der ruhigste RS der Welt - das Bartkrokodil :D

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