Hallo Carina,
wie Du siehst, bist Du nicht die Einzigste, die sich in solch einer Situation wiedergefunden hat! Auch ich gehöre dazu....
Das Wichtigste ist jetzt, nicht in Panik zu verfallen, wie man das Ganze nur bewältigen soll, sondern Schritt für Schritt vorzugehen. Die Entscheidung, den Hund zu behalten, hast Du ja schon getroffen. Aber wie schnelll mußt Du ausziehen? Würde es vielleicht gehen, vorübergehend bei Deinen Eltern unterzukommen? Wenn Deine Mutter zur Reha muss, wäre Dein Vater tagsüber mit dem Hund nicht so allein, auch wenn er nicht mit ihm rausgehen kann. Aber vielleicht kann er ihn zwischendurch kurz in den Garten lassen. Und auch der Hund wäre nicht ohne Ansprache, während Du arbeitest.
Dann bei der Wohnungssuche bedenken, dass der Hund erlaubt sein muss. Möglicherweise wirst Du auch noch dort wohnen, wenn er alt geworden ist; also achte bitte auf die Erreichbarkeit! Ich habe mit Riesenschnauzer nie höher als im 1. Stock ohne Fahrstuhl gewohnt; als sie knapp 15 Jahre alt war, war ich froh drüber!
Da Du vermutlich in nächster Zeit keine 4 Wochen Urlaub am Stück haben wirst, kannst Du den Hund folglich auch nicht auf das Alleinsein vorbereiten. Dazu kommt nach Deinem Umzug in eine eigene Wohnung noch die ungewohnte Umgebung mit fremden Geräuschen - da kann Ärger mit Nachbarn vorprogrammiert sein, wenn der Hund dann Verlassenheitsangst bekommt und dies entweder durch Zerstörung oder Bellen zeigt. Versuche Dir also einen Hundesitter zu organisieren, der Dir den Hund für die Zeit Deiner Abwesenheit abnimmt. Später kannst Du nach entsprechendem Training die täglichen Betreuungszeiten reduzieren, bis es dann auch ohne geht.
Und noch eins- laß Dir von niemandem einreden, dass Vollzeitbeschäftigung und Hundehaltung nicht zu vereinbaren sind! Erstens muss ein Hund nicht dauernd Pipi oder sonstwas machen, und er muss auch nicht 24 Stunden am Tag bespaßt werden. Ausreichend Bewegung vor der Arbeit sollte natürlich sein, und nachmittags geht es dann selbstverständlich richtig los. Wie sagte mal eine Freundin zu mir, als ich vor der selben Frage stand: Wenn Du einen Riesenschnauzer richtig auspowerst, kannst Du ihn anschließend auf einer Briefmarke parken! Und solange es Zwingerhunde gibt, die 23 von 24 Stunden in ihren Zwingern verbringen müssen, habe ich kein Problem damit, meine für die Dauer meiner Arbeit allein zu lassen. Im Gegenteil, nehme ich mir mal eine Überstunde, kommen sie mir total verpennt entgegen und schauen ganz irritiert! Fange ich mal später an zu arbeiten, ist mit ihnen nach dem Frühstück überhaupt nix anzufangen......da Schlafenszeit!
Habe bitte dem Mut, Dich allen Problemen, die jetzt auf Dich zukommen, zu stellen! Für jedes Problem gibt es meist mehrere Lösungen, die mit mehr oder weniger Aufwand/Kosten zu lösen sind. Tu einfach, was machbar ist, auch wenn Dir so macher Kompromiss vielleicht nicht ganz gefallen wird. Die Liebe Deines Hundes wird Dich für alles entschädigen.....
Nur Mut - Du schaffst es!
Nifu