Hallo Vogti!
Das ist wohl ein wirklich absolut wichtiges Thema, leider eines, das viele Hundehalter (keine Forenmitglieder sondern HH, die ich oft in meinem Umfeld erlebe) viel zu lange verdrängen...
2 Hunde habe ich bislang verloren - 2 x musste ich sie erlösen.
Meine 1. große Liebe, meine Cindy, habe ich mit Verdacht auf Gebärmutterentzündung in die Klinik gebracht - dem war auch so. Als ich meiner TÄ die auffallende Müdigkeit von Cindy in den letzten Tagen geschildert habe, hat sie vorsichtshalber, vor der OP, die Lunge geröngt. Cindy hat sich soooo sehr gewehrt, gegen die kleine Sedierung zum Röntgen. Das war so 100 % entgegen ihres normalen Verhaltens! Und das ist sicher das, was Helen meinte: der Lebenswille eines Hundes ist absolut wahnsinnig! Ich muss heute noch weinen, wenn ich daran denke, denn Cindys Blick sagte mir schon, dass ich die Bilder eigentlich nicht brauchte... Sie saß voller Krebs! 1 Lungenflügel war schon tot, der andere saß voll und der gesamte Bauchraum ebenso. Wir haben sie dann gleich hinübergleiten lassen... Unsere anderen beiden Hunde waren dabei und konnten gleich Abschied nehmen. Meine Cindy wollte noch nicht gehen - aber die Alternative wäre gewesen, sie aufwachen zu lassen, mitzunehmen und zuzugucken, wie sie in den nächsten Tagen qualvoll erstickt. DAS hatte sie NICHT verdient!
Über unseren Jonny habe ich an anderer Stelle schon ausführlich geschrieben. Tägliche, wahnsinnige Krämpfe, Erblindung in einem Krampf, Hinrwasserentnahmen, MRT ohne klares Ergebnis, dann noch eine halbseitige Lähmung... Ich habe ALLES mit ihm durchgestanden - bis zu dem Tag, an dem er seine Medikamente ablehnte. Da habe ich sofort den fürchterlichen Termin für ihn gemacht... Und wie soll ich sagen?! Marcus kam früher von der Arbeit, damit wir alle zusammen (also wir 2 und unsere beiden Hündinnen) Jonny begleiten konnten! Als Marcus hereinkam, ist Jonny, der seit Tagen nicht mehr stehen konnte, aufgestanden, hat mit seiner kleinen Rute gewedelt, hat noch einmal freudig gebellt... Wir mussten so weinen... Dann fiel er wieder hin. Ich habe ihn dann in die Kuscheldecke gewickelt, in der wir abends immer zusammen gelegen haben und wir sind alle zusammen zum TA. Jonny hat sich der 1. Beruhigungsspritze schon hingegeben. Er ging ganz friedlich.
Ich sehe es wie Rita: Niemals werde ich alles medizinisch Mögliche tun, um meinen Hund künstlich zu erhalten! Entweder, die Diagnose ist eindeutig (wie bei Cindy) oder mein Hund will einfach nicht mehr kämpfen (wie bei Jonny)! DAS sind für mich die Punkte, wo ich einfach nur noch auf meinen Hund höre und ihn auch erlöse!
Zum Glück habe ich TÄ, die mich über Jahre kennen, die meine Hunde durch viele schwere Krankheiten begleitet haben und die eine ganz klare Sprache sprechen; die die gleiche Einstellung haben, wie ich und die auf keinen Fall anfangen, rumzuhexen, nur um noch ein wenig mehr Geld zu verdienen!!!
Und ja - ich war beides Mal bis zur letzten Sekunde dabei, hatte sie im Arm. Wir waren alle dabei, das ganze Rudel.
Und genau so würde u. werde ich es immer wieder machen! Ich sehe es einfach als meine Pflicht an!