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martweb

unregistriert

1

Samstag, 13. August 2011, 10:04

Wie wichtig ist "Clicker" in der Hundeerziehung?

Hallo zusammen....

Ich bin noch "alte Schule" und habe meine Hunde immer traditionell erzogen. Wie ist das...., ist die "Clickermethode" wirklich die Erziehungsmethode der Zukunft?
Eigentlich bin ich der Meinung, dass Hunde intelligenter sind, als das wir sie mit so einem "Dings" becklicken. Bis jetzt war ich immer der Meinung, dass Bindung Mensch Hund das wichtigste sei. Sehe ich das falsch?

Liebe Grüsse Martweb

Deni

Activ

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Hunde: Schwarze Halbhohe Bartträger

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2

Samstag, 13. August 2011, 10:45

Hi,

Clicker in der Ausbildung ist eine tolle Sache, da sie präziser eingesetzt werden kann, wie zB Stimme. Clicker in der Erziehung, dazu kann ich nix sagen.

LG
Deni
Signatur von »Deni« Wendepunkte sind ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Es zählt nur, was man anschließend tut. In diesen Momenten erkennt man, wer man ist.

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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3

Samstag, 13. August 2011, 11:08

Hallo Martweb,

das Clickern ist nicht neu, das gibt es schon sehr lange. Es basiert auf der Verhaltenskonditionierung, die vor laaaaanger Zeit Pawlow und Skinner entdeckten. Pawlow fand heraus, dass das Läuten einer Glocke vor dem Fressen beim Hund in Erwartung des Futters Speichelfluss verursachte. Nach einer Weile reichte schon das Läuten der Glocke ohne Futter, um den Hund sabbern zu lassen. Auf diesem Verhalten basiert die Clickerarbeit. Der Click sagt, dass es gleich was Leckeres gibt. Richtig eingesetzt sagt er dem Hund, dass er etwas richtig gemacht hat und das Sahnehäubchen ist das Leckerchen. Der Clicker ist keine Fernbedienung für den Hund. Er bewirkt stressfreies Lernen und ein Hund ohne Stress lernt einfach leichter, lieber und dauerhafter. Der Clicker ist nur ein kleines Hilfsmittel. Ohne Hintergrundwissen des Menschen geht es nicht. Man kann nicht einfach drauflos clickern und der Hund funktioniert. Das Clickern fördert ungemein die Beobachtungsgabe des Hundehalters. Er muss kleinste Regungen und Bewegungen seines Hundes erkennen, um durch formen (shapen) in den Übungen weiter zu kommen. Die Clickerarbeit hat aber auch den Vorteil, dass man nicht viel Schaden anrichten kann. Hat man es falsch beklickert, wird es in Zukunft einfach ignoriert und durch Löschung zeigt sich das falsche Verhalten bald nicht mehr. Der Hund hat damit keinen Erfolg (bekommt kein C&B = Click und Belohnung) und er gibt es auf.

Für den Hund ist der Clicker ein eindeutiges Signal. Im Gegensatz zu unserer Stimme ist er keinen Emotionen unterworfen, er ist IMMER gleich. Wir können uns noch so zusammen nehmen, wenn wir sauer, traurig, nervös usw. sind, unser Hund hört die kleinste Veränderung in der Stimme, wir können ihm nichts vormachen. Das Geräusch des Clickers gibt es im Alltag nirgendwo, es kann sich also nicht verschleißen. Der Clicker ist punktgenau auf die Sekunde (wenn der Mensch ihn richtig einsetzen kann). Es gibt keine Zeitverzögerung bei der Bestätigung, wie das mit unserer Stimme zwangsläufig der Fall ist. Aus diesen Gründen ist der Clicker ein so gutes Hilfsmittel in der Erziehung und Ausbildung.

Man kann mit dem Clicker einfach nur Spaß haben und den Hund beschäftigen - ich nenne das Quatschklickern :D. Man kann den Hund damit aber auch "ernsthaft" ausbilden bis hin zum VPG-Bereich (Schutzhundausbildung auf dem Hundeplatz). Wie schon gesagt, ist es eine stressfreie und gewaltfreie Art des Lernens. Sie erfordert Geduld und Disziplin vom Hundehalter, dauert sicher länger als die klassiche Ausbildung, fördert aber die Bindung ungemein und der Hund darf selbst denken und ist nicht nur Befehlsempfänger. Bei Cross-over-Hunden (Hunde die nach der klassischen Befehlsempfängermethode gearbeitet wurden) ist das die größte Schwierigkeit. Sie sind nicht daran gewöhnt, agieren zu dürfen, sie mussten immer nur reagieren. Es macht oft viel Mühe ihnen klar zu machen, dass sie "denken" dürfen, das heißt, selbst ausprobieren, was richtig und falsch ist.

Man muss auch nicht das ganze Hundeleben mit dem Clicker herum laufen. Er ist ein HILFSMITTEL wie viele andere auch, nur weitaus effektiver. Er wird genau so eingesetzt und allmählich immer weniger eingesetzt, wie alle anderen Hilfsmittel auch.

Du hast dich sicher noch nicht mit der Clickerarbeit beschäftigt sonst wüsstest du, dass der Hund nicht einfach nur mit einem "Dings" beklickt wird. Da steckt sehr viel mehr dahinter, wie ich oben zu beschreiben versucht habe.

Der Clicker ist kein Muss in der Hundeausbildung, aber er erleichtert die Arbeit mit dem Hund ungemein, wenn - ja wenn der Mensch sich vorher das nötige Wissen dazu angeeignet hat.

Grüße von
Rita

martweb

unregistriert

4

Sonntag, 14. August 2011, 09:37

Hallo Rita

Du hast mir den Clicker und die Vorgehensweise wirklich sehr gut beschrieben. Denn in der Praxis wird das warum und wieso teilweise nicht erklärt.
Ich danke Dir für Deinen ausführlichen Beitrag, denn nun bin ich wirklich schlauer! So eingesetzt, kann ich mir vorstellen, dass Befehle schneller einleuchten.

Ich habe in der Erziehung nie schrille Töne angewendet, sondern präzise einfache Befehle. Nur in "Notsituationen" wurde ich dann laut. Ich denke darüber nach, wahrscheinlich werde ich das "Ding" Clicker ausprobieren. Ich arbeitete früher manchmal mit einem alten Schlüsselbund, das hatte die ähnliche Wirkung,

Danke nochmals, Du hast mir sehr geholfen.

Liebe Grüsse martweb

5

Sonntag, 14. August 2011, 11:33

Hallo Martweb,

ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Clicker gemacht. Ich setze diesen sekundären Verstärker zum Beispiel bei folgenden Übungen ein:

1. Sitz/Platz auf Entfernung (da kann ich nämlich durch den Click punktgenau belohnen, ohne dass ich mit meinem Leckerlie auf meinen Hund losstürmen muss, um die 1-2 Sekunden Reaktionszeit zu schaffen :D )
2. Targettraining (wenn es um Detailarbeit geht wie schubladen Schließen oder Dinge mit der Nase berühren)

Ich habe mir neulich ein Buch gekauft, das ich empfehlen kann. Es enthält in Ergänzung zu den Ausführungen von Rita auch sehr viele Informationen zur Lernpsychologie des Hundes und erklärt sehr schön, wie der Clicker funktioniert. https://www.amazon.de/Hundeschule-Motivi…13314555&sr=8-3
Schön ist, dass es eben nicht nur darum geht, dem Hund "Befehle" (ich nenne es lieber Kommandos) zu geben, sondern auch darum, Verhalten "einzufangen" und positiv zu verstärken, den Hund zur aktiven Mitarbeit einzuladen und mit dem Verhalten, das der Hund auch von sich aus anbietet, kreativ zu arbeiten. Ich habe es noch nicht intensiver praktiziert, aber diese "freie Formen" ist schon eine ganz interessante Angelegenheit - und ich werde es sicherlich in den Wintermonaten einmal angehen und ausprobieren - ist ja auch eine super Beschäftigungsmöglichkeit für drinnen!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Es grüßen Riesin Bertha und Urtica

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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6

Sonntag, 14. August 2011, 12:15

Hallo Martweb,

schön wenn ich weiterhelfen konnte :)
Wenn es möglich ist wäre es gut für dich, wenn du dir das Clickern von jemandem erklären lässt, der es wirklich kann. Bevor bei mir die Menschen mit dem Clicker auf die Hunde losgelassen werden, werden sie selbst von mir erst mal geschult um ein Gefühl für Timing, Reaktion und dafür zu bekommen, wie es ihrem Hund bei der Clickerarbeit geht. Das fördert das Verständnis für den Hund bei der Arbeit und die Geduld mit ihm ungemein. Bevor es an die "ernsthaften" Übungen geht, gibt es bei mir erst mal "Quatschklickern", das heißt, Hundi soll sich erst mal mit einem Karton beschäftigen, die Pfoten geben für guten Tag und aufwiedersehen, Rolle machen usw..Wenn die Hundehalter es möchten, wird der Hund auch auf den Targetstab konditioniert, den man auch für "ernsthafte" Übungen sehr gut nutzen kann - z.B. um den Hund aus dem Vorsitz hinten rum ins "Fuß" zu bekommen.

Die erste "ernsthafte" Übung ist bei mir das Aufmerksamkeitstraining. Der Hund soll mich anschauen - schau mir in die Augen Kleiner :D . Das hilft ungemein bei allen weiteren Arbeiten.

Oft höre ich von Hundeführern, dass der Hund solch albernen Kram wie Rolle, Pfote geben, winken usw. doch nun wirklich nicht lernen müsse. Für den Hund gibt es keine Bewertung der Übungen. Für ihn ist es vollkommen wurscht, ob er "Sitz", "Platz", "Steh" oder andere "ernsthafte" Kommandos lernen soll oder eben - aus menschlicher Sicht - albernen Kram. Nur der Mensch bewertet, der Hund nicht. Für ihn ist alles der gleiche Lernprozess, der ihn fordert.

Viel Spaß beim - eventuell - Clickern :)

Grüße von
Rita

Chiyo

Puppy

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Hunde: Meine Tiere:Ellis: Lakeland Terrierhündin, geb. 2003Spencer: Kater, geb. 2004Becky: Katze, geb. 2005Mieke: Lakeland Terrierhündin, geb. 2006

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7

Sonntag, 14. August 2011, 14:25

Hallo,

ich finde den Clicker praktisch, um erwünschtes Verhalten zu verstärken.

2 kleine Beispiele von Ellis:

sie lief im Wald ohne Leine vor mir her. Als sie stehen blieb und sich zu mir umdrehte: Click & Belohnung. Vielleicht nervig, daß sie von da an ständig stehenblieb und sich nach mir umdrehte. :D Aber besser als ein Hund, der abhaut. :D :D :D

Sie bellte immer, wenn ich den Mixer benutzte. Ich wollte aber Pfannkuchen machen - ohne Gekläffe. Also Mixer einschalten und gleichzeitig Click & Belohnung. (So schnell konnte sie ja nicht anfangen zu bellen, sie wurde also fürs Ruhigsein belohnt.) Click & Belohnung, bis der Teig fertig war.
Beim nächsten Mal waren nur noch 3 Clicks nötig, beim übernachsten Mal nur noch einer. Danach war der Mixer kein Thema mehr.

Er ist auch praktisch, wenn man an kläffenden Hunden vorbeigehen muß. Click & Belohnung, solange der eigene Hund ruhig ist.

Der Click wirkt besser als ein verbales Lob und Leckerli. Jeder Click ist ein bißchen wie für Kinder die Vorfreude auf Weihnachten.

Baschka

unregistriert

8

Sonntag, 14. August 2011, 15:18

Hi,

es ist eine Methode von vielen und ich finde es immer nützlich auf verschiedene Lösungswege zurückgreifen zu können, so dass es für das jeweilige Mensch-Hund-Team passt. Clickern ist ein Weg. Ich nutze ihn besonders gern bei Distance-Arbeit wie vorher schon beschrieben Sitz etc aus der Bewegung, Positionswechsel auf Distance, Vorschicken zum Target oder Voraus, Geruchsunterscheidung, Gegenstand verweisen, korrekter Griff... Gut gefällt mir auch, dass nicht das Motivationsobjekt fixiert wird (Ball unter Arm, Keks vor der Nase...), sondern der Hund über das Dreieck Übung-Bestätigung-Belohnung lernen kann. Ich muss hinterher weniger Hilfen abbauen. Praktisch finde ich außerdem, dass ein anderer clicken kann, wenn ich den Hund nicht sehe, so dass die Bestätigung zügiger und ohne Hilfe ablaufen kann (Bsp. Sitz aus der Bewegung: Entwicklung, Kommando, Ausführung, Click vom Helfer, Bestätigung von mir). Ich bestätige auch viel mit dem Ball statt C&T also C&B, auch das ist eben individuell einstellbar.

Mich würde noch sehr interessieren, wie Du das Schlüsselbund als Marker genutzt hast. Meins macht eine Vielzahl von Geräuschen und klimpert nicht präzise. ich nutze es mehr zum Abbruch.

Viel Spaß beim Anclickern und Ausprobieren.

LG Tina.

kathleen

unregistriert

9

Sonntag, 14. August 2011, 15:55

Was der Clicker für mich bedeuetet...

entweder war ich zu dusselig oder keine Ahnung. Seitdem ich mit dem Clicker arbeite, macht mein Cash PLATZ und zwar ganz zackig. Alle anderen Versuche auf dem Hupla schlugen fehl..

Für mich ist der Clicker einfach etwas besonderes. Cash führt auch "quatschbefehle" damit aus und Mia liebt es abgöttisch, mit dem Clicker bekomm ich in 2 tagen 2 neue Befehle/übungen hin... sonst ging das nicht so schnell.

Mein RS Welpe mag es noch nicht so, aber ich hab die Konditionierung durch und das "Schau" dann sieht sie mich an, ist drin! Sie ist 13 Wochen, was will ich mehr?

Ich kann es jedenfalls sehr empfehlen!

LG
Kathi

Stallwache

unregistriert

10

Sonntag, 14. August 2011, 21:39

Hallo,

meiner Meinung nach das beste Buch, das zum Thema auf dem Markt ist:

Mein Clickertraining

Wie steht es so schön in der Einleitung?

Zitat

Wenn dieses Buch Ihnen auch nur bei einem einzigen Problem weiterhilft, hat es sich für Sie schon Gelohnt. Eine trainerstunde ist deutlich teurer.
:D

Ich mag den Autor einfach und mit diesem Buch hat er sich selbst übertroffen.

Gruß, Andrea, die Clickertraining nicht am Knackfrosch festmacht

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