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Hallo zusammen

heute kam eine Frau mit zwei Töchtern, etwa 12 und 14 Jahre alt, und einem Kleinkind im Kinderwagen, auf den Hupla und fragte, ob sie mit dem Hund, den sie noch nicht haben, zu uns zum Training kommen könnten. Die Tochter sollte den Hund "ausbilden" und da die nicht immer Zeit hat, wollte sie das dann auch noch tun. Wir haben erst mal gefragt, welche Art von Hund sie sich holen wollen. Das wäre egal, sagten sie, aber er sollte schon die Größe von einem Riesen haben. Der Hund sollte nicht als Welpe, sondern als erwachsener Hund angeschafft werden und könne ruhig so um die 40 kg wiegen. Ich habe ihr dann versucht zu erklären, dass ihre Tochter einen solchen Hund nicht halten könne, wenn der noch nicht erzogen ist und Gas gibt, um dort hin zu kommen, wohin er will. Da sagt die mir doch allen Ernstes, dass das überhaupt kein Problem sei, ihre Tochter kann auch ihr 750 kg Pferd halten. Ich sagte ihr, dass das prima wäre, wenn das Pferd so gut erzogen wäre, dass die Tochter es gut lenken kann. "Nein, nein", sagt die, "meine Tochter kann das Pferd festhalten und darum wird sie mit einem Hund von 40 kg erst recht keine Probleme haben." Ich war versucht, das zu machen.
Sie erzählte dann weiter, dass sie schon in einem Tierheim waren, sich dort einen Malamut ausgesucht hatten, die Leitung ihnen diesen Hund aber nicht gegeben habe (gutes Tierheim). Der Hund müsse auch sehr vorsichtig mit ihrem Kleinkind umgehen und dürfe es nicht umwerfen. Ich habe ihr noch einmal zu erklären versucht, dass ein mittelgroßer Hund doch sicher besser für alle wäre, aber auf diesem Ohr war sie taub. Der Hund muss groß sein, soll schon erwachsen sein, mindestens zwei Familienmitglieder wollen ihn "ausbilden" und er muss zu Hause wegen des Kleinkindes ein Lamm sein
Ich denke, die kommen irgendwann mit einem großen Hund angedackelt und ich sehe da schon Elend auf uns zu kommen

Grüße von
Rita

Hallo Manu und Marion,

als die uns genervt haben, war nur ein dicker Boxer da. Charlie hat ihnen den in die Hand gegeben, aber der faule Sack wollte sich nicht rühren. Selbst als Charlie in mit der Beißwurst in Gang bringen wollte, auf die er sonst immer total abfährt, rührte der sich kaum. War mal wieder der Vorführeffekt
Drako kam erst, als die schon weg waren. Das wäre was geworden - Charlie drückt dem Mädel Drako in die Hand und ruft ihn dann Wenn der seinen "Papa Charlie" sieht, ist der nicht mehr zu halten und die Kleine hätte fliegen gelernt.

@ Alle
Ich hoffe, dass die uns nicht mit ihrem neuen Hund auf die Nerven gehen, aber ich habe da nicht viel Hoffnung

Grüße von
Rita

Hallo Astrid,

natürlich schließen Kleinkind und Ausbildung einander nicht aus. Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Probleme.
Das Kleinkind zu Hause mit einem so großen Hund, der schon erwachsen und möglicherweise unerzogen in die Familie kommt, ist das eine Problem. Die Mutter sagte ja schon, dass der Hund das Kind nicht umwerfen darf und auch sonst ganz lieb zu dem Kleinen sein soll. Das kann gut gehen, aber ist bei einem Hund mit Vergangenheit leider nicht selbstverständlich.
Das andere Problem ist die Ausbildung. Die Tochter, ein zierliches Mädchen und nicht sehr groß, soll den Hund trainieren. Die Körpergröße- und stärke ist für einen ausgebildeten oder einen noch sehr jungen Hund kein Problem. Aber ein 40 kg Hund, der möglicherweise nichts gelernt hat und auch noch Altlasten mit sich herum schleppt, ist da ein anderes Kaliber. Da die Tochter noch so einige andere Dinge zu tun und deshalb nicht immer Zeit hat, will die Mutter sich auch noch an der Ausbildung beteiligen. Zwei total unerfahrene Leute, die an einem Hund mit Vergangenheit herumbasteln - prost Mahlzeit. Noch dazu wenn die ernsthaft meinen, dass die Tochter ein 750 kg Pferd mit Körperkraft halten kann (die könnte zu "Wetten dass" gehen ).
Bei uns wird ein Hund in der Ausbildung immer nur von EINER Person trainiert. Jeder Mensch ist anders und geht anders mit einem Hund um, und das erschwert einem untrainierten Hund die Arbeit ungemein. Er muss nicht nur sehr viel lernen, er muss sich auch immer wieder auf einen anderen Menschen einstellen. Selbst Charlie und ich basteln nicht gleichzeitig an einem Hund herum. Ich bilde unsere Hunde immer alleine aus und wenn sie die erste Prüfung haben, arbeitet auch Charlie mit ihnen und wir machen dann sogar wechselseitig mit ihnen Prüfungen.
Bei dem Durcheinander bei denen - Tochter führt den Hund zwei Wochen, dann isse für 3 Wochen weg und Muttern übernimmt den Hund, bis Tochter mal wieder für eine Woche Zeit hat - sehe ich schwarz. Und wenn es in die Hose geht, sind wir Trainer vom Hupla wieder mal die Schuldigen/Dummen.

Grüße von
Rita