Die Japaner haben mein vollstes Mitgefühl und ich drücke ihnen aus vollem Herzen die Daumen, das sie alles in den Griff bekommen. Allerdings finde ich persönlich die Panikmache in Deutschland und die Mediengeilheit unserer Politiker und "Stars" aufgrund dieser Katastrophe einfach nur peinlich. Ebenso die reißerische Berichterstattung, die wirklich alles grade versucht um den Zuschauer Angst zu machen, wobei es wirklich gut klappt. Es gibt eine Gefahrengrenze 20km um den Reaktor, in in etwa 9000km entfernten Deutschland sind alle Jodtabletten ausverkauft.
Gruß
Deni
Hallo Deni,
Du empfindest wirklich reißerische Berichterstattung und Panik- und Angstmache?
Wer immer das genauso sieht, möge bitte seine Informationsmedien wechseln und sich bei NTV, N24 oder Phoenix umschauen. Ich habe bis heute dort keinen einzigen mediengeilen Politiker oder "Star" gesehen.
Ich weiss nicht, wann Du geboren bist, ich bin Jahrgang 1957. Als ich mein Abitur machte, begann die Zeit der Atomenergie-Beschaffung. Politische Diskussionen waren kaum an der Tagesordnung, diejenigen, die auf die Gefahren der Atom-Energie-Politik aufmerksam machten und dafür sogar auf die Straße gingen, wurden als Nachfahren der 68-er Generationen belächelt und nicht ernst genommen. Es gibt physikalische Grundgesetze - damals wie heute. Und es gibt immer wieder Menschen, die glauben, diese Grundgesetze außer Kraft setzen zu können. Genau deshalb geschah der Reaktor-Unfall in Tschernobyl.
Heutzutage werden immer noch die wenigen mitleidig belächelt und als Schädiger der Volkswirtschaft bezeichnet, die versuchen, auf Castor-Transporte aufmerksam zu machen, deren Fracht in einem "Zwischenlager" in unserem Land aufbewahrt wird. Ein "Endlager" gibt es nicht.
Vor wenigen Wochen gab es hier in unserer Nähe ein Erdbeben der Stärke 3,6 auf der Richterskala. Auswirkungen wurden bis Biblis gemessen. Das AKW Brunsbüttel befindet sich in vergleichbarer Lage wie dasjenige in Fukushima. Fukushima geriet außer Kontrolle (und das scheint sicher zu sein), weil durch die Tsunami-Flut nach dem Erdbeben einerseits der kühlungsnotwendige Strom ausfiel und andererseits die Notstromgeneratoren nicht ansprangen, weil sie überflutet waren.
Das hat nichts mit Mediengeilheit und Panikmache zu tun. Aber vielleicht damit, endlich einmal über den eigenen Tellerrand schauen zu müssen, sich nicht darauf auszuruhen, zu sagen: "Wieso? Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.............." und Lehren zu ziehen aus einer Katastrophe, die 9000km von Deutschland geschehen ist.
Nicht mehr und nicht weniger.
Und das ist nur die eine Seite einer humanitären Katastrophe, deren Ausmaße noch gar nicht abzusehen sind.