Hallo Barbara,
ohne mein Bauchgefühl, meine Intuition, wäre ich schon oft aufgeschmissen gewesen. Das ist mein bester Wächter und Ratgeber.
Bei dem Gedanken, dass das Hundi unter dem fahrenden Auto durchgesaust ist, kann man nur den Kopf einziehen und die Augen
zukneifen
Ein Erlebnis mit meiner schwarzen Afra vor 27 Jahren hat mich in punkto "Rudeltrennung" geprägt. Wir hatten einen Wandertag mit der OG und mein Charlie (mein Mann
) und Ayka, Afra's Tochter waren auch dabei. Afra war mein Schatten und ich musste nie besonders auf sie achten, sie war immer in meiner Nähe. Nun wollte die eine Hälfte unserer Wandergruppe einen kürzeren Weg zum Lokal zum Kaffeetrinken nehmen. Ich wollte die Gruppen aber nicht gerne alleine weiter laufen lassen und so haben wir besprochen, dass Charlie mit den Hunden den längeren Weg nimmt und ich mit der anderen Gruppe den kürzeren. Da wir ja wussten, dass Afra nicht ohne Leine von mir weg gehen würde, hat Charlie sie angeleint und wir trennten uns. Nach 20 Minuten war eine klatschnasse und völlig erschöpfte Afra wieder bei mir. Was war passiert? Nach einem Kilometer von mir weg hat Charlie die Afra von der Leine gelassen weil er dachte, dass die Entfernung nun groß genug sei, dass sie nicht hinter mir herrennt. Von wegen, Afra ist sofort durchgestartet in die Richtung, in der ich verschwunden bin. Charlie hat gar nicht versucht, sie zurück zu rufen, hätte eh nix genützt. Er ist ihr also hinterher, aber er war natürlich nicht so schnell wie der Hund. Außerdem rennt der Hund so weit wie möglich Luftlinie und nicht den normalen Weg - und genau das wäre beinahe fatal ausgegangen. Statt auf dem normalen Weg über eine Brücke zu laufen, ist Afra in den Fluss gesprungen, der eine sehr starke Strömung hatte und - wie ich später erfuhr - sehr viele gefährliche Stromschnellen. Als Charlie am Fluss ankam, war sie schon ein ganzes Stück abgetrieben. Er stellte sich schon darauf ein, in den Fluss zu springen, um den Hund zu retten, als er sie auf der anderen Seite ans Ufer klettern sah. Sie kam kaum hoch, so erschöpft war sie. Trotzdem rannte sie auf der anderen Seite weiter und Charlie wusste, wohin sie wollte. Da bis zu unserer Gruppe keine Gefahren mehr für Afra waren, ließ er sie laufen und sie kam ja auch bei mir an. Sie warf sich regelrecht vor mein Füße und konnte nicht mehr auf den Beinen stehen. Ich ahnte, was passiert war und hätte heulen können. Unsere Gruppe musste eine Zwangspause einlegen, bis Afra sich wieder so weit erholt hatte, dass sie mit uns laufen konnte. Nach diesem Erlebnis klebte sie nur noch mehr an mir und sie wollte nicht mal mehr mit Charlie von zu Hause weg gehen, wenn ich im Haus war. Vor allen Dingen hat mich das gelehrt, das Mensch-Hund-Rudel draußen niemals mehr zu trennen.
Wenn wir getrennt von zu Hause weg gehen, wird von dem/den Hund/en immer erst eine Weile der Weg abgeschnüffelt um zu schauen, wo der Rest des "Rudels" gegangen ist. Erst nach einer Weile gehen sie ihren eigenen Interessen nach. Man sollte ein Rudel oder wem das lieber ist, eine Mensch-Hund-Gruppe nie fürs Laufen draußen trennen, weil das für die Tiere ein enormer Stress ist. Auch unsere Haushunde haben immer noch den Instinkt, dass das Rudel ihre Sciherheit ist. Im praktischen Leben ist das nicht immer möglich, aber man sollte diese Trennung wirklich niemals draußen vornehmen.
Grüße von
Rita