Hi,
die Situation war: um die 12 Wochen alter Welpe hat seine Menschen angeknurrt, wenn sie sich ihm beim fressen näherten (dort war auch ein Kind in der Familie - allerdings schon 7 oder 8 Jahre alt). Also der Rütter hatte vorgeschlagen, während der Welpe einen Kauknochen hat, diesen zu streicheln, damit er diese für ihn völlig unnatürliche Situation kennenlernt. Die Besitzer sollten ihm dabei aber keinesfalls den Kauknochen wegnehmen und sobald der Welpe knurrt, sollt er
kurz aber bestimmt (allerdings
auf gar keinen Fall aggressiv) auf die Seite gedreht und festgtehalten werden. Dann wird er wieder losgelassen und darf seinen knochen weiterkauen.
Ob das die optimalste Methode ist, weiß ich nicht unbedingt, was ich aber so entscheidend dabei fand und das gilt für meinen Geschmack auch für alles andere, was ich mit dem Hund trainieren möchte, war, dass er dabei sehr betont hat, dass alles was getan wird - auch mal ein erzieherischer Handgriff (damit ist nicht schlagen oder im Nackenfell packen gemeint!) - völlig ruhig geschehen muss und nicht mit Aggression verknüpft sein darf und wenn die "erzieherische Sekunde" vorbei ist, muss es auch wieder gut sein. Die Hundemutter ist schließlich auch nicht nachtragend.
Diese Gelassenheit hatte irgendwer (ich glaub, es war Struwelliese) in einem Beitrag über die Stubenreinheit schonmal erwähnt und ich denke, dass es das ist, was dir, Andreas, immernoch im Umgang mit deinem Welpen fehlt.
Nochmal zum Rütter: Carrie, ich muss dir leider die Illusion nehmen
, auch der Rütter empfielt gern mal ne Kastra (es kommt glaub ich nur nicht so oft vor, weil die meisten Hunde, die von ihm "therapiert" werden sollen schon kastriert sind
). Ich hab mich neulich tierisch aufgeregt, da hat er einen Bordercollie, war's glaub ich, therapieren sollen, der sein Frauchen vor allem und jedem beschützen wollte. Er wollte sich das Verhalten des Hundes erstmal angucken, also sind alle Beteiligten auf die Straße gegangen. Sie haben dann eine Hündin getroffen, auf die der Border für mein Verständnis völlig normal reagiert hat - er hat zur Begrüßung kurz geschnüffelt, war aber nicht aufdringlich und hat die Hündin dann zum spielen aufgefordert. Da war der erste Satz vom Rütter: "Oh, wann haben sie den denn kastrieren lassen, der ist ja total sexuell fixiert!" (der Rüde war noch nicht kastriert...) und das war dann auch der Tenor des ganzen Trainings - wenn wir das so nicht hinkriegen, muss er doch kastriert werden. Er hat die Besitzer (die zu Anfang auf gar keinen Fall kastrieren wollten) dann soweit bequatscht, dass sie sich (zum Glück erstmal "nur") für eine chemische Kastra entschieden haben, um zu gucken, ob sich da was ändert. Gleiches hatte er mal Besitzern empfohlen, deren pubertärer Labbi auf Zuruf eben nicht zurückkam, sondern lieber weiter mit den anderen Hunden spielte....
So, jetzt aber genug off topic.
LG, Antje