Hallo zusammen,
wir hüpfen hier zwar von einem Thema zum anderen, aber der Ausgangsthread gibt das ja auch her.
Wir bekommen ja auf dem Hupla öfter Hunde mit ihren neuen Haltern aus dem Tierheim nebenan. Zumindest für dieses TH kann ich sagen, dass sich dort keine großen Gedanken zum zukünftigen Halter gemacht werden.
Da bekommt eine total unsichere, ängstliche Frau einen ebensolchen Hund. Nun haben die Beiden zusammen Angst und sind unsicher. Wir tun was wir können und die kleine Hündin traut sich auch so allmählich ein bisschen mehr zu. Bei mir benimmt sie sich viel sicherer und lockerer, sitzt auf meinem Schoß (man konnte sie überhaupt nicht anfassen), ist dann für ihre Verhältnisse sehr entspannt und schaut sich den Betrieb auf dem Hupla an. Sie nimmt immer Leckerchen von mir (von anderen Leuten niemals) und sie traut sich sogar, zu Charlie zu gehen (sie hatte panische Angst vor Männern). Ich will damit nicht erzählen, welch toller Trainer ich bin, sondern nur, dass diese Hündin zu einem ausgeglichenen, ruhigen Menschen gemusst hätte, der ihr Rückhalt und Vertrauen vermittelt. Das Frauchen war kurz davor, die Kleine wieder ins TH zurück zu bringen, brachte es dann doch nicht übers Herz. Sie war die dritte Stelle für die Hündin.
Da kommt eine Frau zu uns die - und das soll nicht despektierlich klingen - schlichtweg sehr dumm ist. Früher hätte man gesagt, sie war in der Hilfschule. Die Hündin war bissig und hat die ganze Familie stramm stehen lassen. Wir haben uns große Mühe mit ihr gemacht und haben es nach einigen Monaten geschafft, dass sie keinen Menschen mehr gebissen hat und in der Gruppe arbeiten konnte. Das alles haben Charlie und ich mit ihr gemacht, weil das Frauchen einfach zu dumm war, auch nur eine einzige Übung zu begreifen. Dann kam die Hündin nicht mehr und vor ein paar Wochen erfuhren wir, dass sie wieder im TH gelandet ist, weil sie angeblich immer krank war und diese Leute kein Geld für den TA hatten. In einem anderen TH konnten sie sich aber einen Hund für 250,- € holen
Die Hündin war übrigens ein Wanderpokal und mit ihrem 5. Besitzer bei uns.
Da kommt ein älteres Ehepaar mit einem knapp einjährigen Boxer mit Temperament ohne Ende. Er war ein rechter Kasper und hatte Power ohne Ende. Seine Leute waren schon mit ihm auf einem Rotti Platz und dort sagte man ihnen, dass dieser Hund nix lernen könne, der sei zu blöd. Als er zu uns kam, konnte er gar nix außer albern sein und wie ein Berserker an der Leine ziehen. Seine Leute waren mit ihm total überfordert. Das Herrchen konnte nicht ein paar Meter gescheit mit ihm auf dem Hupla geradeaus gehen ohne sich fast die Knochen zu brechen. Auch da konnten wir helfen und wie immer lernte der Hund bei uns sehr schnell und gut, aber Herrchen bekam überhaupt nix gebacken. Dann kamen auch diese Leute mit ihrem Hund nicht mehr und wir hörten von Nachbarn, dass der Hund abgehauen und auf eine stark befahrene Straße gelaufen sei. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert, aber der Hund landete wieder im TH.
So könnte ich noch einige Fälle aufzählen, die alle nach dem gleichen Muster abgelaufen sind. Die Leute bekommen im TH einen Hund, der absolut nicht für sie geeignet ist und nach einiger Zeit wieder im TH landet.
Ich kann mich immer wieder nur wundern, dass die Hunde sich auch nach solchen Erfahrungen immer wieder aufs Neue auf Menschen einlassen.
Ich denke auch, dass im TH nicht nur tierliebe Menschen arbeiten sollten, sondern für die Vermittlung auch ein wenig Ahnung von Mensch und Hund haben sollten.
Grüße von
Rita
P.S. Habe noch etwas vergessen - unser allererster Hund war ein Problemhund aus dem TH, den wir blutigen Anfänger niemals hätten bekommen dürfen.