Du bist nicht angemeldet.

Persönliche Box

Neue Benutzer

Evanger(Gestern, 08:42)

Elbri(9. Mai 2024, 20:07)

Fridschnauz(28. April 2024, 16:53)

BaS(14. April 2024, 13:00)

Theo-retisch(30. März 2024, 16:05)

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

21

Sonntag, 26. April 2009, 12:24

Hallo,
an die katastrophe von Tschernobyl kann ich mich gut erinnern. Ich war 26 Jahre alt und vermutete schwanger zu sein. Genau wusste ich es noch garnicht.
Wäre Tschernobyl einen oder zwei Monate früher gewesen hätte ich damals kein Kind haben wollen. Während der Schwangerschaft hatte ich immer Angst, niemand wusste wie die Folgen hier in Deutschland sein könnten. Ich war froh als mein Kind am 5. januar 1987 gesund zur Welt kam.

Liebe Grüße
Elke

22

Sonntag, 26. April 2009, 14:10

Hallo!
Ich war damals im 4. Monat schwanger und habe in der damaligen DDR gelebt.
Die Berichte waren sehr spärlich vor allen in unseren Medien,nur kurze ,eigendlich nichtssagende Beiträge!
Aber da wir ja auch das andere deutsche Fernsehen empfangen konnten, waren wir sehr verunsichert.Was für Auswirkungen die Sache hatte, kam erst langsam und zögerlich ans Licht.
Als ich dann meine Gynäkologin fragte, ob es irgendwelche Auswirkungen auf unser ungeborenes Baby geben würde, ist mir gesagt worden.Da ist eh nicht mehr viel zu machen.Was passiert ist ist passiert! Man könnte erst reagieren wenn es zur Welt kommt, und ich soll mich nicht verrückt machen, es werde von den westlichen Medien sowieso alles hochgespielt.
Es war eine furchtbar ungewisse Schwangerschaft.Letztendlich ist alles gut gegangen, unsere Tochter war gesund.Aber diese Ärztin habe ich nie wieder aufgesucht.

Nachdenkliche Grüße Petra

23

Sonntag, 26. April 2009, 19:31

Hallo liebe Lara,

ganz fest habe ich die Erinnerung an Tschernobyl 1986..ich war und bin sehr erschüttert über diesen damaligen Vorfall!!

Bei uns gab es auch nur H-Milch zu trinken und kein Wild wurde mehr gegessen...die gesammelten Pilze aus dem Wald....ich liebe sie....sind auch heute noch TABU....die bestehende Angst von DAMALS sitz tief!!

Ich erinnere mich an die Berichte im TV und ich konnte es nicht verstehen...nicht greifen, was da passiert war.

Lange Jahre bekam ich in Niedersachen die Atommülltransporte mit. Die vielen Menschen die demonstrierten, sich an die Bahngleise ketteten uvm.
Ich fand und finde es ganz fürchterlich, dass es diese Atomkraftwerke gibt....viele Reaktor-Unfälle gab es schon, aber niemals eines in diesem Ausmass!!!

Vor Jahren, ein nicht weit von uns entferntes Atomkraftwerk...und die vielen vermuteten Zusammenhänge der dort wohnenden an Leukämie erkranken Kinder...einfach das ALLES hat mir IMMER Angst und Unwohlsein bereitet.

Ich finde es ganz toll, das Du unsere Erinnerungen auffrischst, denn man vergisst und der schlimmer Vorfall ist für NICHTbetroffenen ins Abseits gerückt.....Für die Betroffenen noch lange nicht ;( ;( ;(




24

Sonntag, 26. April 2009, 20:50

Ich war damals noch klein und ging in den Kindergarten. Das letzte Jahr im Kindergarten.
Ich weiß aber noch, dass es bei uns keine Milch mehr gab, kein Salat oder frisches Gemüse und auf dem Rasen spielen durften wir auch nicht mehr.

25

Montag, 27. April 2009, 00:18

Hallo Lara,
ich war damals acht Jahre alt und habe im Garten gespielt, im Sand gebiuddelt. Da holte mich meine Mutter plötzlich rein. Sie erklärte mir den Unfall im Atomkraftwerk in Tschernobyl, so gut es ging, und erklärte mir, dass der Wind auch radioaktive Strahlung bis zu uns bringen kann. Deshalb durfte ich ertsmal nur drinnen spielen. Außerdem habe ich zwei Jahre lang keine frische Milch mehr bekommen, da gab es nur Trockenmilch (die wurde schnellstens und in Säcken angekarrt). Auch Dosengemüse wurde eingelagert und gegessen. Fast ein bisschen wie im Krieg. Außerdem durfte ich mit meiner Freundin und ihren Eltern nicht mehr zum Pilze sammeln. Wild war als Fleich auch tabu. Die Vorsicht meiner Eltern und ihre unverblümten Erklärungen hatten mich damals schwer beeindruckt. Ich konnte oftmals die Äußerungen von einigen meiner Mitschüler/innen, Atomkraft sei doch sicher, echt nicht verstehen. Noch Jahre später habe ich einen Dokumentarfilm über das Unglück in Tschernobyl und die Auswirkungen gesehen. Beim Anblick der vielen kranken Kinder oder der Kinder, die von Geburt an schlimmste Fehlbildungen haben, musste ich heulen. Ich habe mir danach nie mehr so einen Film angesehen. Eine Kommilitonin von mir, die ursprünglich aus Weißrussland kam, erzählte mir dann, wie sie den GAU erlebt hat und welche Auswirkungen er noch immer hat. Mir fehlen dazu die Worte. Einfach unfassbar.
Britta

Deni

Activ

  • »Deni« ist weiblich

Beiträge: 2 034

Aktivitätspunkte: 10 680

Hunde: Schwarze Halbhohe Bartträger

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

26

Montag, 27. April 2009, 09:25

Hallo Lara,

in Bratislava/Slowakei (war da 13jahre alt) hieß es nur es wär was passiert, aber man müsse sich keine Sorgen machen weil keinerlei gesundheitliche Gefährdung entstand. Wir hatten damals zum glück die Möglichkeit auch östereichisches Fernsehen zu empfanggen, bei denen war die förmlich Panik spürbar. Es hieß sogar für einige Tage eine radioaktive Wolke könnte/würde (lange her, weiß den Wortlaut nicht mehr) Wien erreichen. 60km östlich in Bratislava kam kein Wort darüber. Allerdings traten komische Krankheiten auf, vor allem bei Kindern. zB bei mir, damals 13, eine unerklärliche Thrombozytopenie, deren Ursprung und Heilung bis heute den Ärzten Rätsel aufgibt.

Gruß
Deni
Signatur von »Deni« Wendepunkte sind ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Es zählt nur, was man anschließend tut. In diesen Momenten erkennt man, wer man ist.

snoopyhome

unregistriert

27

Sonntag, 3. Mai 2009, 16:15

Tschernobyl ist nicht die einzige atomare Katastrophe globalen Ausmaßes:

Mal abgesehen von den Atombombenabwürfen über Japan.

Man sollte sich ruhig mal bei Google Maps etwas umschauen: [URL=http://maps.google.de/maps?t=k&q=37.136098,-116.068497&ie=UTF8&ll=37.111735,-116.029701&spn=0.065709,0.154495&z=13]http://maps.google.de/maps?t=k&q=37.136098,-116.068497&ie=UTF8&ll=37.111735,-116.029701&spn=0.065709,0.154495&z=13[/URL]
Hierbei handelt es sich um das Testgelände in den USA. (3.500 Quadratkilometer, 119 oberirdische Kernwaffentests und über 1.000 unterirdische Atombombentests!). Zwar ist diese Gegend nicht bewohnt aber der Wind wehte den radioaktiven Niederschlag bis nach New York.

Auch die ehemalige UdSSR und andere Länder hatten/haben mehrerer solcher Testgelände. Auch wenn per Satelit die ehemaligen Tests nicht so sichtbar sind wie in den USA, so sprechen die Zahlen jedoch für sich. So gibt es zum Beispiel in der ehemaligen Sowjetunion ein Testgelände auf dem 86 atmosphärische, 43 unterirdische und drei unter Wasser Test durchgeführt worden (unter anderem fand hier die größte durch Menschen verursachte Atomexplosion statt). Im dem Bereich wurden auch zahlreiche außer Dienst gestellte Atom-U-Boote versenkt und damit das Gebiet langfristig radioaktiv belastet. Auf einem weiteren wurden fast 500 nukleare Bombentests durchgeführt. Hinzukommen noch China, Indien, Bikini-Atoll ...

Tschernobyl ist zwar auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse der einzige Fall in der höchsten Stufe 7. Bei einer Katastrophe in der Kernanlage Majak (Stufe 6) wurde jedoch mindestens die doppelte bis sechsfache Menge an radioaktiven Material freigesetzt.

Soweit mein kleiner Ausflug in die strahlende Welt der Atomspaltung/-fusion.



PS: Habe beruflich in keiner Weise etwas wissenschaftliches mit diesem Thema zu tun. Bin nur interessierter Laie.

28

Dienstag, 5. Mai 2009, 09:01

Ja, Tschernobyl ist tatsächlich nicht die einzige Atomkatastrophe, die unsere arme Erde erschüttet hat. Gerade das ist auch sehr besorgniserregend, da Langzeitfolgen für die Natur und vor allem Menschen nicht kalkulierbar sind. Aber Atomlobby spricht von der umweltfreundlichen Technologie?!


@snoopyhome
"Tschernobyl ist zwar auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse der einzige Fall in der höchsten Stufe 7. Bei einer Katastrophe in der Kernanlage Majak (Stufe 6) wurde jedoch mindestens die doppelte bis sechsfache Menge an radioaktiven Material freigesetzt." Genau das. Tschernobyl unterscheidet vor allem das, dass durch Explosion wurden nicht nur radioaktive Stoffe freigesetzt, sondern auch radioaktiver Feinstaub. Weniger als eine Woche brauchte es, um Tschernobyl zum Problem der ganzen Welt werden zu lassen. Das bestätigen auch Berichte der Portaler über ihre Erfahrung damals. Auch Deni mit ihrer rätselhaften Erkrankung ist auch kein Einzelfall. Das wurde auch öfter von den Ärzten berichtet, dass einige Erkrankungen damals aufgetreten sind, die man inoffiziell mit Tschernobyl in Verbindung brachte.

Hier einige Auszüge aus wissenschaftlichen Berichten:
„Nach Beobachtungen wurde am 29.04.1986 eine hohe Strahlenbelastung in Polen, Österreich, Rumänien registriert. Am 30.04.86 – die Schweiz und Norditalien, vom 1. bis 2. Mai in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, Nordgriechenland. Am 3. Mai in Israel, Kuweit, der Türkei…
In große Höhe geschleuderte gasförmige und flüchtige Substanzen breiteten sich global aus: Am 2. Mai wurden sie in Japan registriert, am 4. Mai in China, am 5. Mai in Indien, am 5. und 6. Mai in den USA und Kanada.“
„Für das kleine Weißrussland mit 10 Mio. Einwohner (übrigens, in diesem Land)es gibt keine AKW) wurde diese Katastrophe zu einem nationalen Unglück. Nach Tschernobyl verlor das Land 485 Dörfer und Siedlungen: 70 davon sind bereits für immer dem Erdboden gleichgemacht. Jeder vierte Weißrusse lebt heute auf verseuchtem Gebiet. Das sind 2,1 Mio. Menschen, davon 700.000 Kinder.
Vor Tschernobyl kamen auf 100.000 Einwohner Weißrusslands 82 Fälle von Krebserkrankungen. Heute: 6.000 Krebskranke auf 100.000 Einwohner. Eine 74fache Erhöhung.“


Social Bookmarks