Ich hab im letzten Jahr Teiile des WT beobachtet. Ein ZP im Maß ist beim Gehen durch eine Flaschengasse anderen Anforderungen ausgesetzt als ein RS - es ist eine Mischung aus Balanceakt und Bergsteigen für die Kleinen. Ein Dosensack, der dreimal so groß ist wie der Hund, dürfte ebenfalls für einen Kleinen erschreckender sein, als derselbe Sack für einen Großen. Eine Menschengruppe, die den Hund einschließt, wirkt auf einen Zwerg ebenfalls anders als auf einen Großen!
Vera,
WAS um Himmels Willen soll ein Nicht-Gebrauchshund mit "Belastbarkeit im Spiel"???? Ich gebe mir alle Mühe, daß meine Hunde nicht fremden Leuten mit ihren Zergelknoten auf die Nerven gehen - soll ich das hinfort auch noch üben??? Denkt doch mal ein bißchen dran, daß kleine Hunde in den Augen der Menschen "niedlich" sind, dauernd angequatscht und angegrabscht werden - aber bloß keine Dreckpfoten auf die Hosen der Grabscher machen sollen! Bei einem Riesen sagt nunmal keiner "Ei-dutzi-dutzi du Süßer, komm mal zur Tante!", bei den Zwergen ist das an der Tagesordnung und es ist NICHT überall passend, wenn sie zu jedem hinrennen!! Den halben Tag bin ich damit beschäftigt, den Hunden beizubringen, sowas zu ignorieren, weil das "wirkliche Leben" eben anders aussieht als ein Hu-Pla mit seinen künstlichen Situationen!
Wer meine Kleinen kennt, weiß, daß sie wahrlich cool und unerschrocken zwischen Menschen und Hunden sind, sich überall frei bewegen usw. - aber es sind nunmal keine Gebrauchshunde und sollen auch NICHT so behandelt werden und sich NICHT so verhalten! Sie hopsen auf Gitterrosten herum und liegen auf Gartenbänken aus Latten - ich krieg jedesmal einen Blutsturz deswegen, weil die kleinen Füße bei sowas nämlich verletzungsgefährdet sind, weil sie da REINRUTSCHEN können! Ein kleiner Hund ist KLEIN, rundherum!!! Das ist ein Unterschied zum Großen und den möchte ich BITTE beachtet sehen!
Geräuschempfindlichkeit - ich wohne zwischen einer Bahnlinie und einer Spedition, mein Zwergenauslauf ist von der Bahn etwa 5 Meter entfernt und die LKWs umtosen uns Tag und Nacht. Trotzdem will ich den scharfen Knall eines Schusses NICHT für meine Kleinen! Meine Jagdhunde werden mit 9mm-Schüssen beim Füttern konfrontiert, aber meine Zwerge NICHT!!!! Weil sie es nicht BRAUCHEN, und weil es für keinen Hund und kein empfindliches Gehör gesund ist - schlimm genug, daß wir so wohnen! Wenn die RS-Leute Schüsse für ihre Hunde nötig finden, ist das doch kein Kriterium für ZWERGE!! Jetzt wirst du mir was von Silvester erzählen - meine Angsthasen sind durchweg Hunde mit Vorgeschichte und sogar von denen behaupte ich mal, daß sie ihre Erfahrungen nicht vererben würden, wenn sie jemals in die Zucht gingen (was sie nicht tun!).
Das "Wesen" eines Hundes ist doch nicht schlechter, wenn er weder SITZ noch PLATZ kann, seinem Besitzer aber überall hin folgt, wenn er nicht apportiert oder zergelt! Anerzogene Übungen vererben sich doch nicht!!! Ich bin in meinem ganzen Leben noch mit KEINEM Hund, auch nicht mit den "Gebrauchten", in einer Gruppe Hooligans rumgerannt und würde das auch nicht tun. WARUM soll jemand seinen Hund einer so "künstlichen" Situation aussetzen??? Ich halte definitiv nichts davon, einen Hund zu ängstigen, nur um zu schauen, wie schnell er sich wieder fängt! und daran auch noch sein "Wesen" festmachen zu wollen!
Jeder Körmeister gestaltet den Test allerdings anders - keine Standardsituationen!
Und da heban wir dann den Punkt, der persönlichen Vorlieben und Abneigungen Tür und Tor öffnet!
Li Gr S
edit: Durcheinander