Hallo BK!
Ich finde es gut, dass du dir Hilfe holen möchtest. Und du hast zumindest Recht, dass Anknurren von Herrchen o. anderen gar nicht geht. das habe ich bei meinen Hunden auch nie durchgehen lassen. Das mit dem Unterwerfen finde ich zunächst mal nicht falsch, aber es fördert natürlich auch die Spannung in einer solchen Situation, daher ist es verständlich, dass dein Hund eventuell sogar zuerst mehr knurrt. Anleinen würde ich euren Hund in der Wohnung nicht, da das nur den Stress für den Hund erhöht, das echt nicht artgerecht ist und auch das Problem in keinster Weise löst. Ich verstehe euren Hundetrainer dabei nicht so ganz in seiner Arbeitsweise: Positive Verstärker nur noch ganz gezielt einzusetzen (also Spielzeug, Leckerlis, Futter und Zuwendung) ist richtig, aber es ist eben wichtig, dass sie zu den richtigen Zeitpunkten auch eingesetzt werden (nämlich dann, wenn dein Hund ein gewünschtes Verhalten zeigt). Warum ihr nur noch strafen sollt, ist mir nicht klar?! Das führt zwar dazu, dass unerwünschte Verhaltenweisen zunächst mal unterdrückt werden, von Dauer ist das aber nicht, sondern führt nur zu weiterem Angst- und/oder Aggressionsverhalten. Mach deinem Hund klar, wer der Boss im Hause ist, indem du ihm alle Privelegien nimmst oder vorenthälst: Schlaf- und Ruheplätze für Menschen sind für den Hund Tabu (also kein Sofa oder sogar Bett!), du gehst zuerst durch Türen, dann erst dein Hund, du isst zuerst, dann erst bekommt Hundi Futter (und zwar nichts am Tisch!). Grundsätzlich muss er sich sein Futter erarbeiten: Lass ihn irgend ein Kommando ausführen bevor du ihn fütterst oder (falls du Tofu fütterst) kannst du ihm das Futter als Lecherchen über den Tag verstreut geben (und zwar nur als Belohnung für gutes Benehmen und Durchführen der Kommandos). Spiele mit deinem Hund nur, wenn du es willst, nicht, wenn er mit einem Spieli kommt. Spiele zunächst auch keine Zerrspiele, sondern Nasenspiele/Suchspiele. Lasse immer wieder (über den tag verteilt) kurze Unterordnungdphasen einfließen (Fuß, Sitz, Platz, Entfernen, Reinrufen etc.). Unternimm viel mit deinem Hund: vebríng gezielt Zeit mit ihm und gib ihm die Möglichkeit, sich auszupowern (und das hat ein gesunder Schnauzer in dem Alter echt nötig, sonst weiß er nicht wohin mit seiner Kraft).
Wenn er rappelig und frech wird, du eventuell keine Ruhe oder Zeit hast, dich mit ihm zu beschäftigen, ist eine Box auch sehr hilfreich: Wenn er diese gewöhnt ist, kann man ihn in den genannten Fällen dort hinein verweisen, so dass man selbst Ruhe hat, sich zu sammeln und dann wieder überlegter mit dem Hund arbeiten kan. Und auch der Hund beruhigt sich dann erstmal: Unter Stress kann man nämlich nicht so gut lernen! Und das soll er doch: Positive Verhaltensweisen lernen. Dazu ist es eben auch wichtig, ihm nicht nur immer zu sagen, was er nicht tun soll, sondern ihm angestrebte postitive Verhaltensmuster antrainieren (zum Beispiel: statt nein, aus, Ruhe lieber: Fuß, Platz, Sitz). Dann ist er auch so mit der Ausführung eines Kommandos beschäftigt, dass er Schwierigkeiten haben wird, sich auch noch auf Blödsinn zu konzentrieren. Gib aber natürlich nur ein einzelnen Kommando zu einem bestimmten Zeitpunkt und nicht mehrere, das kann der Hund nicht leisten. Wichtig sind auch klare Kommandos und tolles Loben, wenn der Hund was richtig befolgt.
So aus der Ferne kann ich dir natürlich nur Pauschaltipps geben, hoffe aber, dass ich dir wenigstens ein bisschen helfen konnte. Ich denke auch, dass es zwar gut und unabdingbar ist, dass du aufpasst und deinen Hund konsequent erziehst. Aber andererseits mach dir mal keinen Kopf: bei konsequenter Erziehung wird das bestimmt wieder. Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg bei der Erziehung deines Hundes