Original geschrieben von Knut
Kennt ihr das auch, mein Hund z.B. stürtzt sich auf jedes Krümelchen oder irgendetwas anderes Leckeres (anfangs waren es auch Taschentücher) und er rennt in die Leine und ich sag nein, er kommt nicht dran aber er versucht es immer und immer wieder und ich habe dabei echt das Gefühl dass er es nur aus Trotz mach, so wie michdabei immer anschaut dieses kleine Krepelbein.
:-) Oh ja! Diese fiese Möp! Nee, ganz ehrlich - unser weiß auch ganz genau, wann er die Chance hat (ohne Leine) und wann nicht (mit Leine). Mit Leine sind TTücher inzwischen recht uninteressant, ohne der Hit! Dann wird kurz auf Frauchen geschaut, das Blitzen in den Augen taucht auf, er stürzt sich auf das Taschentuch und umkreist mich siegesbewusst - immer sprungbereit zum Abhauen.
Tolles Spiel für ihn. Inzwischen checke ich kurz, ob sich der Aufriss des Einfangens lohnt (Meisenknödel mit Draht - ja! TTuch - nö!) und ignoriere ihn, wenn's geht.
Bei uns klappt es so ganz gut: Nach jedem Abbruchsignal (NEIN) bekommt der Hund ein Alternativkommando (meist SCHAU HER und dabei schon weitergehen), tut er das, gibt's natürlich Leckerchen und der Frust, weil er nicht an das Was-auch-immer konnte, verpufft. Am Anfang habe ich Superleckerchen dafür genommen und erstmal zuhause geübt, inzwischen gibt's nur noch das normale TroFu dafür, manchmal auch gar nichts mehr (je nach Stärke des Interesses...).
Was auch alles ein bisschen besser gemacht hat: Ich habe den Kleinen jetzt einen Monat lang NUR aus der Hand gefüttert und NUR gegen Leistung. Das hat ihn grundsätzlich etwas aufmerksamer gemacht. In der letzten Woche haben wir es sogar geschafft, an anderen Gassihunden vorbei zu laufen und er hat MICH!!! dabei angeguckt. Ich hätte tanzen können!
Tja, und das Rumgespringe und Angekicke: Ignorieren geht bei uns auch gar nicht - da passiert dasselbe wie bei dir. Auf den Rücken drehen - klappt auch nicht, ich bin leider viel zu langsam dafür. Ohne den Überraschungseffekt bekomme ich ihn gar nicht runter, da wehrt er sich auch. Aber WAS hilft, ist folgendes: Schnell Leine kurz, Ohr und Haut herum packen, über den Hund beugen, mit meinem Gesicht ganz nah an seine Augen (muss irgendwie ziemlich bedrohlich sein
) und dann sage ich so böse wie möglich und knurrend, aber nicht laut sowas wie "Freundchen, jetzt reicht's" (und das auch wirklich ernst meinen). Mit Anstarren bis er irgendwelche Beschwichtigungssignale zeigt, bei meinem Riesendrachen meist Mäulchen schlecken oder Augen nach unten wegdrehen. Beim ersten Mal musste ich das dreimal machen, bei jedem Mal etwas knurrender werden, seitdem reicht eigentlich einmal. Das scheint ihn irgendwie zu beeindrucken, auch wenn da nix dran weh tut (vielleicht ein bisschen unangenehm am Ohr). Heißt aber nicht, dass er es beim nächsten Spaziergang nicht wieder versucht! ;D
Ansonsten bleibt nur: tief durchatmen und über die Eskapaden der Riesenbabies lachen. Daran übe ich auch noch, werde aber immer besser darin!
Ich will jetzt auf jeden Fall doch neben den Rettungshunden zusätzlich noch zum PSK. Ich hoffe, das hilft mir, seine Spinnereien ein bisschen besser einschätzen zu können...
Grüße,
Mareike.