Hallo Emily
Du schreibst:
"Bio-Fleisch oder Fleisch aus artgerechter Haltung wäre sicher das Beste, allerdings ziehe ich "normales" Rohfleisch dem gekochten immer noch vor, das sich durchs Kochen die Zusammensetzung verändert. Aber da scheiden sich die Philosophien"
...mir ist schon klar, dass der Hund von seinen natürlichen Gegebenheiten her ein "Rohfleisch-Fresser" ist oder wäre. Das mag früher auch völlig problemlos gewesen sein. Zu einer Zeit nämlich, in der das Fleisch von natürlich gehaltenen Tieren stammte und nicht aus Massen-Mastbetrieben mit all ihren hygienischen Problemen, denen dann mit massiver Antibiotikagabe entgegengewirkt wird. Gerade habe ich wieder in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) gelesen, dass in Deutschland jedes 6. Huhn massiv (!) mit Salmonellen infiziert ist.
Hühnerfleisch ist nur ein Problem von vielen. Wenn man sich die Schlachthöfe ansieht und wie z.T. darin vorgegangen wird, dann wird mir schlecht. Solches Fleisch würde ICH nie roh füttern - und das Bio-Fleisch ist wohl den meisten Hundehaltern zu teurer, denke ich! Die ganzen Fleischskandale, die Deutschland in den letzten Jahren hatte, zeigen doch die Problematik. Und da man Fleisch in grossen Mengen für Hunde wohl im Supermarkt oder als Fleischabfälle beim Metzger kauft, ist das Risiko von minderem Fleisch leider sehr hoch. Für mich persönlich ZU hoch! Das soll keine Diskussion über die Rohfütterung heraufbeschwören - ich sehe schon die Argumente auf mich zukommen, dass Salmonellen zum Beispiel völlig problemlos sind für unsere Hunde (manchmal kommt es mir vor, als würden viele Hundehalter ihren Hund als eine Art "Schreddermaschine" für jeden Erreger ansehen!). Zuviele schwere Salmonellosen bei Hunden, die nicht beherrschbar waren, zeigen mir, dass es sehr wohl ein schlimmes Problem sein kann für Hunde, auch für solche ohne geschwächtes Immunsystem!
Für mich persönlich gilt in der heutigen Zeit: kein rohes Fleisch für meine Hunde, ausser Biofleisch vom Biobauern! Gammelfleischskandale und unzureichende hygienische Zustände in Schlachthöfen verbieten mir, meine Hunde diversen Infektionsrisiken auszusetzen. Früher haben alle unsere Hunde rohes Fleisch bekommen. Da hatten wir aber noch keine Massentierhaltung, sondern die Kühe und anderen Tiere unserer Futterquellen liefen draussen herum und wurden natürlich aufgezogen. Ich denke, dass wir auch die Ernährung wie ja auch die gesamte Hundehaltung unseren heutigen Lebensbedingungen anpassen müssen, obwohl wie gesagt der Hund ein Rohfleischfresser wäre.
Aber bitte, kein BARFer soll sich dadurch angegriffen fühlen. Ich bin halt einfach in allem etwas vorsichtig...
Schönen Sonntag!