Hallo Sasha,
Habe Deine "Horrorgeschichte" nochmal aufmerksam durchgelesen: Altötting liegt bekanntlich in Bayern.Wenn der Hund wirklich nur am Wegrand geschnuppert hat, hat er (nach meinem Verständnis)
nicht "erkennbar dem Wild nachgestellt", hat also keineswegs den bayrischen Tatbestand des "Wilderns" erfüllt und hätte wegen "Nur-Schnuppern" nicht erschossen werden dürfen.
Vermutlich streiten sich nun die Anwälte und wer das Recht am besten in seinem Sinne auslegt, gewinnt, bzw. bekommt "Recht". Bezeichnend, dass der Jäger bereits ins Feld geführt hat, dass der Hund durch sein Schnuppern das Rotwild hätte aufscheuchen KÖNNEN.
Nach meiner Logik würde allein die Möglichkeit des Aufscheuchen-KÖNNENS noch lange nicht den Tatbestand des "bayrischen" Wilderns erfüllen.
Trotzdem würde ich Jedem empfehlen, zumindest im Wald seinen Hund sicherheitshalber freiwillig anzuleinen. Wie leicht kann durch ein harmlosen Schnuppern am Wegesrand tatsächlich Wild aufgescheucht werden und schon in der nächsten Sekunde geht die Hetzjagd los, von dem wohl die wenigsten von uns ihren Hund zuverlässig abrufen könnten.
Dieser Hund hatte noch nie gejagt? Er war aber noch jung?
Auch meine Chica war bis zum Alter von einem Jahr noch eine zuverlässige "Nichtjägerin", danach begann sie allerdings ihrem Adelsnamen "Diana" zunehmend alle Ehre zu machen.
Also ne Garantie für's Nichtjagen kann grade ein "Junghundbesitzer" nicht für sich in Anspruch nehemn.
@ Irene, Danke für diesen Hinweis auf's
bayrische Jagdgesetz
Original geschrieben von Irene
Art. 42 Jagdschutz
Abs. 2 Hunde gelten als wildernd, wenn sie im Jagdrevier erkennbar dem Wild nachstellen und dieses gefährden könnten. Katzen gelten als wildernd, wenn sie im Jagdrevier in einer Entfernung von mehr als 300 Metern vom nächsten bewohnten Gebäude angetroffen werden.
@Sasha,
Weil Du auf friedliche Koexistenz anspielst:
Es gibt sicher in beiden Lagern die verschiedenen Menschen-Typen: Es gibt die pöbelnden und schießwütigen Jäger ebenso wie die Vernünftigen und es gibt auch unter Hundehaltern seeeehr große Unterschiede. Das braucht man sicher nicht weiter zu erörtern.
Friedliche Koexistenz ist drum eine menschlich psychologische Frage. Die Gruppen der Vernünftigen aus beiden Lagern werden ohnehin keine Schwierigkeiten miteinander kriegen, schwierig wird', wenn's über Kreuz geht und noch schlimmer , wenn sich die jeweils Unvernünftigen aus beiden Lagern begegnen :
Ich versuche auch immer und in 1.Linie den friedlichen Weg und wie ich schon sagte, habe ich deshalb versucht, unseren Jägern immer eine gut erzogene Diana "vorzuführen", der Jäger hatte sie für einen "Jagdterrier" gehalten (da gibts tatsächlich ne gewisse äußerliche Ähnlichkeit ) und seitdem sie mich kennen , gibts diese friedliche Koexistenz auch, man grüßt sich freundlich.
ABER wenn mir einer begegnen würde wie in Deinem Ausgangthread beschrieben, würde ich mich von solch offensichtlichem "Klein-Klein- Imponiergehabe" nicht bluffen lassen und zwar genau um des lieben Friedens willen ! Je mehr man sich von solchen Wichtigtuern beeindrucken lässt, umso mehr "Oberwasser" bekommen sie und genau DAS ist dann dem Frieden abträglich.
Wie so oft im Leben: man muss den goldenen Mittelweg finden: Jäger sind nicht gleich Jäger und deshalb verlangt der Umgang mit ihnen auch eine gewisse "Flexibilität"...genau wie es übrigens der Umgang mit Hunden verlangt
Hoffentlich haben wir keinen Jäger unter uns, der mir womöglich diesen Vergleich mit Hunden verübelt,
Im Grunde kann ja der Vergleich mit Hunden auch als ein schmeichelhafter Vergleich ausgelegt werden
und auch der Umgang mit Menschen jedweder Art verlangt Flexibilität.
in diesem Sinne Gisela