Ich habe meinen zweiten RS-Rüden (gennannt Taco), geb. 1990 mit 3 Jahren kastrieren lassen. Taco hatte einen übertriebenen Sextrieb, also hat er eigentlich alles gedeckt, was sich ein bisschen bewegt hat (nur Familienmitglieder nicht).
Mit einen sehr starken Sextrieb hat man schnell auch andere Probleme, als, dass der Hund sich auf seine Arbeit usw. nicht konzentrieren kann, und dass es natürlich unangenehm ist, dass er andere Menschen deckt. Zu starke männliche Hormone fördern auch schnell ein erhöhtes Stresshormonenproduktion, und Stresshormone füttern sich selber, also gibt es eigentlich für den Hund kaum einen Ausweg aus dem Kreis.
Mit Taco probierten wir Hormonenbehandlung, sowie Akupunktur, wobei beides etwas geholfen haben, aber nicht genügend. Für einen Rüden, der in der Stadt wohnt und ständig auch indirekten Kontakt zu anderen Hunden hat, gibt es kaum eine andere Lösung als Hormonenbehandlung oder Kastration.
Für mich war dann ziemlich selbstverständlich, dass ich Taco kastrieren lasse. Ein Rüde mit einen sehr starken Sextrieb ist kein Zuchthund!!!!! Das vererbt sich sehr stark! Egal, wie gut der Rüde sonnst ist, vererbt er diesen Trieb auch, und für mich gibt es 3 Sachen, die einen Gebrauchshund (egal jetzt ob Riese, DSH, Rotti, usw.) verdirbt: 1) übertriebener Sextrieb in einen Rüden 2) Trieb auf Wild (unterschieden von Beutetrieb) 3) Lärmeempfindlichkeit (Schussscheu usw.). Zum Glück kann man den Sextrieb bei Rüden mit einer Operation korrigieren.
Kastration ist keine Lösung für schlechte Nerven, Aggression, und auf keinem Fall die Lösung wenn Herrchen/Frauchen mit dem Hund nicht zurecht kommen. Kastration hilft nicht für schlechte Nerven, oder Dominanz, oder sonnstige Verhaltensprobleme, die meistens an der anderen Ende der Leine sind.
Für mich muss das Kastrieren gut begründet sein, und ausser gesundheitliche Gründe gibt es wirklich auch einige die ich 100% verstehe.
Ach ja, wie war dan Taco nach seiner Operation? Super super super! Er war sowieso ein super Arbeitshund, der als Rettungs- und Suchhund gearbeitet hat, und einer von den besten war, den ich entweder geführt oder ausgebildet habe. Er war trotzdem nacher der Nr. 1 Hund in unserem Rudel (mit ihm 2 RS und eine DSH-Hündin), er war trotzdem dominant, hat seinen Auto & Heim usw bewacht. Das Einzige was veränderte war sein Sextrieb, den er danach nicht mehr hatte...
-Maimu-