Hallo,
also, das mit der Pfeife ist schon ziemlich gut, ist eben ein eindeutiges Signal, was auch über weitere Entfernungen zu hören ist. Problem ist nur wirklich, dass man sie immer dabei haben muss, aber das kann man ja üben...
Die Gewöhnung ist ziemlich einfach (aber notwendig, kein Hund hört von Natur aus auf die Pfeife, nur weil sie "Hundepfeife" heisst
)
1. Schritt: Eine Rangliste erstellen, was der Hund am liebsten mag (etwa 5 Dinge wie bestimmte Leckerchen oder Lieblingsspielzeuge nach Beliebtheit geordnet, evtl. ausprobieren).
2. Schritt: Verknüpfung herstellen zwischen Lieblingsbelohnung und Pfiff, also wenn der Hund sowieso da ist (in der Wohnung) Belohnung geben und gleichzeitig pfeifen (immer auf die gleiche Art), der Hund muss dabei nichts anderes (z.B. "sitz" ) machen, er lernt nur, dass dieser Ton seine Lieblingsbelohnung ankündigt. Das macht man ca. eine Woche lang mehrmals am Tag, anfangs immer am selben Ort, später in verschiedenen Räumen, aber immer ohne das der Hund abgelenkt ist.
3. Schritt: Wie 2., man legt aber plötzlich eine Pause ein, tut also gar nichts, sondern wartet ab, was der Hund macht... Wenn er es kapiert hat, wird er alles versuchen, "seinen" Pfiff zu bekommen (ist so ähnlich wie beim Clickern). Jetzt geht man einfach weg, und während der Hund (hoffentlich) hinterherkommt, Pfiff und wenn er da ist, Lieblingsbelohnung !
4. Schritt: Jemand anderes hält den Hund (im Haus oder Garten) fest, während man selbst außer Schtweite geht, einen Moment wartet und dann pfeift, der Hund wird losgelassen und wenn er da ist, gibts wieder die Lieblingsbelohnung.
Für diese beiden Schritte braucht man zusammen auch etwa eine Woche, wenn man es 2-3x pro Tag übt.
5. Schritt: Jetzt fängt man an, gezielt mit Ablenkungen zu üben, aber immer noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zuerst mit Rang 5 der Bestenliste als Ablenkung, keine große Entfernung, dann so langsam Hocharbeiten und die Entfernung steigern (in kleinen Schritten). Wenn der Hund sich von seiner zweitliebsten Belohnung auch auf einige Meter Entfernung sofort Abpfeifen lässt, kann man es in den Alltag übertragen...Dann muss es auch nicht immer die Lieblingsbelohnung sein.
Alles in allem etwa 3 Wochen Arbeit, die sich ein ganzes Hundeleben lang bezahlt machen. Von Zeit zu Zeit muss man es etwas Auffrischen, zumal sich die Rangliste durchaus ändern kann... Bei notorischen Jägern funktioniert das meiner Erfahrung nach übrigens nicht, da sich Kaninchen o. ä. nicht so wirklich als Belohnung eignen, aber sonst ist die Methode recht gut !
Viele Grüße,
Sabine