Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Hallo ,

erstmal ganz lieben Dank an alle , auch an die ,die per IM geschrieben haben
Tim hat gestern mit dem Chef geredet , zumindest hat dieser verständnisvoll reagiert und sich bemüht Tim zu motivieren und sich und seinem Körper Zeit für die Umstellungzu geben , viel :bb: :bb: . Tim ging es dann recht gut , da sich Chef für die Tage entschuldigte , auch die Sache mit dem Berichtsheft nachts um halb eins.
Tim erzählte mir das alle anderen Lehrlinge im Dachgeschoß des Hotels wohnen ,teilweise sind die Azubis aus Leipzig ,Hamburg und eben von ziemlich weit weg.... kein Wunder also warum sich die Eltern nicht kümmern können , zudem ist Tim der jüngste Lehrling , die meisten sind 18 Jahre alt ,zwei sind 17 Jahre alt.
Tim hat jetzt in 3 Tagen 8 Überstunden :-o , angeblich kann Er dann mal einen halben Tag freinehmen , mmmhhhhhhhhhh , aufgeschrieben hat das niemand (außer wir zuhause)???
Naja wir werden jetzt abwarten wie sich das weiter gestaltet Tim will das unbedingt durchziehen , doch Fakt ist ,dass gewaltig gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen wird ....
Außerdem wäre Tim nicht mal versichert , wenn Ihm außerhalb dieser 8 Stunden etwas passieren würde , also BG technisch gesehen :-o .
Falls noch jemand was weiß oder einfällt ... bin um jeden Rat dankbar
Einstweilen lieben Dank an Euch alle
Heike


@ Conan

Zitat

leider ist Ratingen sooooooooooo weit entfernt , ich hoffe Ihr behandelt Eure Anfänger etwas nachsichtiger , denn von der Schule von 0 auf Lehre 200 und das am ersten Tag ist einfach nur Dir viel Glück , beim " Finden " eines Kochs

Hallo Sternenfee,

alles schön und gut und natürlich nicht einfach für den jungen Mann.

Aber es gibt nur 2 Möglichkeiten :

1. Augen zu und durch

2. sich wehren und mit Sicherheit den Job verlieren !

Meine Jenny ist auch gelernte Köchin, ich kenne mich also sehr gut in der Materie aus. Sie wollte im Mai gerne mit uns auf die ESZ nach Dortmund und fragte nach einem freien WE. Es wurde abgelehnt, wobei man wissen muß, daß sie bereits seit Weihnanchten kein freies WE gehabt hatte. Mein Mann hat dann im Betrieb vorgesprochen und nochmal darum gebeten, als es wieder abgelehnt wurde gab er den Hinweis auf das Jugendschutzgesetz (auch Jenny war damals 16 Jahre alt). Sie bekam ihr freies WE, wurde aber anschließend böse gemobbt, bekam andauernd gesagt sie würde ja nur noch mit dem Jugendschutzgesetz unter dem Arm durch den Betrieb laufen.
Wir haben sie dann zur Hälfte der Lehrzeit aus diesem betrieb rausgenommen und sie machte in einem anderen Haus dann die Lehre weiter.

Dein Junge muß entweder da durch, oder er geht unter. Wenn er jetzt schon so "fertig" ist wie Du schreibst, hat er e keine große Chance in diesem Job. In allen Küchen herrscht ein sehr, sehr rauher Ton. Wer das und die beschissenen Arbeitszeiten nicht aushält, geht besser rechtzeitig.
Ob man sich das heutzutage allerdings einfach so leisten kann ist fraglich.

Sorry für meine "Ehrlichkeit", aber ich glaube nicht, daß liebes Gesülze und Mitleidsbekräftigungen Dir oder Deinem Sohn helfen.

Liebe Grüße Ingrid

Hallo Heike,

seit meiner Ausbildung in der Gastronomie sind es ja inzwischen gute 20 Jahre. Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich inzwischen vieles geaendert hat, aber leider wohl doch nicht. ;D

Ich muss Ingrid recht geben. Rundherum. Wenn Dein Sohn das durchziehen will, dann lass es ihn machen. Er lernt auch mit den vielen Ueberstunden, den langen Arbeitszeiten und den schlechten Bedingungen (Essen, Pausen etc.) etwas. Auch wenn jetzt einige die Augen verdrehen: es bildet Charakter und Diziplin. Das schlimmste, was Ihr machen koennt, ist als Eltern einzugreifen. Auch in unserem Betrieb war es so, dass die jenigen, deren Eltern eingegriffen haben, hinterher eine schlimme Zeit dort hatten.

Als ich Deinen Beitrag las, kamen so etliche Erinnerungen auf. Ich habe in einem Landhotel & Restaurant (Loemuehle in Marl) gelernt und die Arbeitsbedingungen waren eine Katastrophe. Wir haben im Schnitt als Lehrlinge zwischen 14 und 20 Stunden pro Tag (!!!!!) gearbeitet. An den Wochenenden war es besonders schlimm, weil da oft Feiern stattfanden, wo wir oftmals um 10 morgens anfingen, bis 5 oder 6 am anderen Morgen gearbeitet hatten und dann um 10 wieder auf der Matte stehen mussten. Essen und Pausen mussten wir uns nehmen. Das gab es auch nicht geregelt. Wir waren mit Essen auf die Freundlichkeit der Kueche angewiesen und Pausen hielten wir im Stehen. Diese Lehrjahre waren die einzigen Jahre wo ich durchgehend geraucht habe, weil es so aussah, als ob den Rauchern mehr Pausen zustuenden .

Es tut mir leid, dass ich Dir auch nicht helfen kann. Aber seit sehr vorsichtig in Euren Reaktionen, damit Ihr Eurem Sohn nicht das Leben zusaetzlich schwer macht. Er schafft das schon und nach den ersten Monaten, vor allem wenn dann neue Lehrlinge dazukommen, wird es fuer ihn auch besser werden (ausser wenn Mama und Papa eingreifen).

LG
Britta

Hi

hab gerade vorhin auf dem Hupla mit meiner Jenny über diesen Beitrag gesprochen.

Sie hat mir noch einmal bestätigt, daß Gastronomie ein ganz schweres Berufsfeld ist, aber auch sehr schön.
Zu ihrer Lehrzeit sind in der Küche noch die Kellen geflogen, wenn ein Lehrling nicht auf Zack war oder gepennt hat.

Sie hatte erst Ruhe, als sie die Kellen zurück gefeuert hat :-) , wobei das allerdings nicht im ersten Lehrjahr war.

Sie hat in ihrer Lehrzeit wohl bestimmt das Doppelte an Stunden abgeleistet wie zulässig und das ist in dieser Branche auch heute noch so üblich. Es muß eben so lange gearbeitet werden, bis kein Gast mehr etwas möchte und anschliessend wird geputzt, damit für den nächsten Tag alles ok ist.

Laß den Jungen in Ruhe und wiegel ihn nicht auf. Wenn es echt haarig werden sollte in Bezug auf seine Gesundheit oder seine sonstige Verfassung, muß er sowieso raus aus diesem Job. Ansonsten : Nur die Harten kommen in den Garten

LG Ingrid

Hi,

nach mir ist mal eine Haarsprayflasche geflogen
Ist in anderen Brancen also auch nicht anders.

Heute kann ich prima drüber lachen, damals fand ich es überhaupt nicht lustig :-)

Ansonsten kann ich Ingrid da nur zustimmen : Recht haben heisst nicht Recht bekommen.

Lg
Daniela