Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Für meine Rasse habe ich alle Standards seit Anbeginn.

1881 wurde im Standard für "deutsche kurzhaarige Pinscher" wegen der Ohren folgendes festgelegt:
... Ohren hoch angesetzt und von der Wurzel ab aufwärts gerichtet, die überfallende Spitze gut zugeschnitten.
Unter "Fehlerhaft ist" ist dann aufgeführt (buchstabengetreue Abschrift):
... nicht coupirte Ohren, welche unregelmässig oder seitwärts abhängig gestellt sind. ...

Im Pinscher-Schnauzer-Zuchtbuch Band 1 (1924/1925) heißt es dann:
... Ohren hoch angesetzt, von der Wurzel aus aufrecht getragen, die überfallende Spitze gut zugeschnitten. ...
Kein Hinweis mehr auf unkupierte Ohren.

Dieselbe Formulierung wie in Band 1 erfolgte in den PSK-Mitteilungen vom Juli 1952.

Im "Standardbuch der Schnauzer-Pinscherrassen" (1959 herausgegeben) heißt es:
3. Ohren: Die Ohren sind hoch angesetzt und gleichmäßig geschnitten.
Keine weitere Angabe zu den Ohren.

Und erst im Standard, neu beschlossen am 4.5.1973 heißt es:
3. Die Ohren
Kupiertes Ohr: Hoch angesetzt, gleichmäßig geschnitten, aufrecht getragen
unkupiertes Ohr: hoch angesetzt, V-förmig mit Klappfalte oder kleines Stehohr, gleichmäßig aufrecht getragen.

Ich gehe davon aus, daß die Beschreibung der Ohren auch in den entsprechenden Schnauzer-Standards ebenfalls so erfolgte.

Daraus ziehe ich den Schluß:
Das Kupiergebot der Ohren wurde erst 1973 aufgehoben und ab hier konnte man als Züchter auch einen Welpen offiziell unkupiert lassen.

Melle

Noch was zu den Ruten:

Im Standard von 1881:
5) Ruthe:
... Wird meistens in der Jugend kurz abgestumpft, wenn nicht coupirt, soll sie eine möglichst schwache Biegung zeigen und eher kurz wie lang erscheinen.

In allen späteren Standardausgaben heißt es dann:
Rute hoch angesetzt, mittelstark, aufwärts getragen, nach der Regel gestutzt.

Im Jung-Buch steht dann:
7. Rute:
Die hoch angesetzte Rute ist auf zwei Glieder geschnitten und wird aufrecht getragen.

Die "zwei Glieder" wurden (Zeitpunkt unbekannt) geändert auf "drei Glieder", dies wurde dann auch im Standard von 1973 übernommen.

Auch im Standard von 1979 und 1987 gilt ausschließlich noch die kupierte Rute.
7. Die Rute:
Die Rute ist hoch angesetzt und wird aufwärts getragen. Sie wird auf etwa drei Glieder geschnitten.

Erst im Standard von 2000 wird die Rute als "naturbelassen" veröffentlicht.

Vielleicht ist es ja Auslegungssache (lasse bewusst mal das TSG außen vor), aber nach der Aussage des Standards hätten wir erst ab 2000 die Ruten nicht mehr kupieren müssen weil eben ab hier der Standard die Änderung festschreibt.

Melle

Zitat

Original geschrieben von Urbino
hallo und guten morgen,
in russland gibt es nun den erlass, das alle nach dem 1.06.06 geborenen hunde ein ausstellungsverbot erhalten, wenn sie kupiert sind.

Hallo Sandra,
das bedeutet aber nicht, daß grundsätzlich nicht mehr kupiert werden darf, das bedeutet nur, daß kupierte Hunde nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Finde daß das ein großer Unterschied ist. Schade daß Rußland da nicht "Nägel mit Köpfen" gemacht hat!

Melle

Hallo zusammen,

da das Kupieren in unserem Land kein Thema mehr ist, ist eine Diskussion pro und kontra

sinnlos.

Von mir nur noch ein Gedanke dazu:

Weil die Menschen irgendetwas an den Hunden schön oder nicht schön finden, darf an ihnen rumgeschnippelt werden, bis es passt


Grüße von Rita
diehundesoannimmtwiedienatursiegedachthat

Hallo Christel,

hast Recht, das war das ursprüngliche Thema.

Aber ist es wirklich eins für uns

Wir organisierten Halter und Züchter haben damit nix am Hut (es sei denn, ich will einen ausländischen kupierten Rüden einsetzen und weiß nicht, ob der nen Knicksterz hat, aber muss isch das denn ), und die anderen werden immer Mittel und Wege finden, an einen zurechtgeschnippelten Hund zu kommen. Das werden wir nicht verhindern können. Einen "Nachteil" darin sehen nur die Menschen, die gerne einen solchen Hund hätten und auf legalem Wege nicht dran kommen. Da ich ein Kupiergegner bin und immer war, würde es mir schon gut gefallen, wenn auch im Ausland nicht mehr kupiert werden dürfte. Da ich aber wenig oder keine Aussicht auf Erfolg habe bei einer Intervention, kümmer ich mich um die Dinge in meinem Wirkungsbereich, bei denen ich etwas bewegen kann.
Natürlich können wir hier im Portal das Für und Wieder beleuchten, aber mehr als eine interessante Unterhaltung wird es nicht werden.
Wünsche trotzdem fröhliches Weiterdiskutieren

Grüße von
Rita