Hallo Birgit,
das Kommando "Hier" ist mir zu unsicher. Wenn der Hund einmal im Rollen ist, kann ihn so schnell nix mehr bremsen, weil die Glückshormone in Schwung gekommen sind und der Hund dieses tolle Gefühl möglichst lange erleben möchte. Ich arbeite - immer noch und immer wieder - am Kommando "Platz". Das fährt die Hormonproduktion sofort runter, der Hund wird wieder klar im Kopf, ist ansprechbar und du hast ihn auf Nummer sicher. Aus diesem "Platz" darf Enja sich nicht selbständig lösen. Ich gehe zu ihr, nehme sie ins "Sitz", warte einen Moment und gebe sie dann frei. Gaaaanz wichtig ist - nicht für das "Sitz" aus dem Platz loben, sonst wird das "Platz" vom Hund aufgelöst, weil er auf die Belohnung fürs "Sitz" wartet. Damit habe ich sie an der Feldleine gut unter Kontrolle. Sobald sie durchstarten will, kommt das Kommando "Platz" und der Jagdtrieb wird wieder runtergefahren. So kann sie sich gar nicht erst in die Jagd hineinsteigern und sie ist dadurch wesentlich ruhiger geworden. Ich kann sogar mit ihr an ruhig sitzenden Kaninchen vorbeigehen, ohne dass sie ausrastet. Das wäre vor einem Jahr noch unmöglich gewesen. Die Feldleine werde ich ihr aber nicht ersparen können. Ich habe sie zwar viel besser unter Kontrolle als früher, aber ihre ganze Körpersprache zeigt draußen an, dass sie in der nächsten Sekunde auf und davon wäre, liefe sie ohne Leine. Bei unserem monatlichen Wandertag mit der OG sind alle anderen Hunde miteinander oder mit laufen und schnüffeln beschäftigt. Enja schaltet ihren Rundumradar ein und interessiert sich für nix anderes, als für die Umgebung und die Wildgerüche, die ihr daraus entgegenkommen. Ich sehe ihr genau an, ob im Wald Hochwild oder Niederwild steht. Entsprechend ist ihre Witterung. Ich bin ja schon froh, dass ich sie an der Feldleine mittlerweile so gut unter Kontrolle habe. Früher war sie überhaupt nicht ansprechbar, stand senkrecht in der Leine, fiepte und zitterte, wenn sie Wildgeruch in die Nase bekam. Nun ist sie mittlerweile einigermaßen klar im Kopf und ich kann sie lenken.
Grüße von
Rita