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41

Sonntag, 21. Mai 2006, 17:53

Schnauzer und Schutzdienst -
mit meinem schwarzen Mittelschnauzer Unix habe ich nicht auf hundesportlicher Ebene Schutzdienst betrieben. Er stammt auch eher aus einer "Schönheits-Linie" denn in seinen Vorfahren finden sich einige CH, jedoch nur wenige abgelegte Prüfungen (max. AD und BH). Doch ich kann nicht sagen, dass deshalb sein Schutzinstinkt weggezüchtet wurde. Bei einem Schnauzertreffen haben wir Spaßhalber ein bisschen mit Ärmel und Beißwurst gearbeitet - mit dem Kommentar eines erfahrenen (RS)-Trainers und Führers: "Der hat Potential, der beißt wie ein Irrer, warum machst du da nicht weiter?" Mir fehlt der Biß für Schutzarbeit, mit genügt der Schutztrieb, den mein Hund von Haus aus hat. Es ist mir schon einmal passiert, dass beim spätabendlichen Gassigehen, ein Betrunkener Typ ziemlich grollend und zornig auf mich zurannte: Unix hat sich ohne lange zu zögern einfach vor mich hingestanden, und mich verteidigt. Diese Reaktion muss einfach genetisch bedingt bzw. Instiktsache sein, denn wie gesagt, ich betreibe keine Schutzarbeit. Und trotz der vielen Ch. in seinen Vorfahren ist Unix ein Wachhund, der zuverlässig anschlägt, wenn sich etwas auf SEINEM Grundstück regt, der Mäuse fängt, der ein prima Begleiter ist, den man überall hin mitnehmen kann. Wenn ich mich recht entsinne, sind das doch alles ureigenste Charaktereigenschaften bzw. "Verwendungszwecke".
Dass es mittlerweile weniger MS bei der Schutzarbeit gibt hängt doch sicher auch damit zusammen, dass die Schutzarbeit generell einen massiven Rückgang zu verzeichnen hat. Ich kann jetzt nicht allgemein sprechen, doch in meiner Region (Tirol/Vorarlberg) finden sich im Vergleich zu vor 10 Jahren nur noch wenige Schutzdienstler, dafür umso mehr Agility-/Dogdancing/und Obedience-Leute.

Highlander

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42

Sonntag, 21. Mai 2006, 22:37

RE: Arbeitsprüfungen etc.

Zitat

Original geschrieben von Boris . Mit uns lebt ein Doggen Mix (16Monate) mit dem ich nie auf die Idee kommen würde auf irgend eine Art Schutzhundsport zu betreiben, da das einfach zu gefährlich wäre.


:o 8-| :o - was läßt dich darauf schließen?


@ vesuv - Verteidigungsbereitschaft / Beschützerinstinkt für uns hat mitnichten etwas mit sportlicher Schutzhundausbildung zu tun!
Mein sicherster Nachtspaziergehbegleiter war bisher mein ZWERGschnauzer!
Signatur von »Highlander« Viele Grüße Astrid

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- über den Rest einfach nur lächelt.

43

Sonntag, 21. Mai 2006, 23:51

Arbeitsprüfungen etc.

MOIN !

@ Schnauzilie: Da unser Hund und einige seiner näher Verwandten eher Phlegmatiker sind und ich nur zu deutlich weiss oder erahne was unser kleiner mit seinen 60kg Gewicht an Kraft umsetzen kann, bin ich mir nicht sicher ob diese Hunde es grundsätzlich umsetzen können.
Er schützt super gut - gar keine Frage !
Alleine das Anspringen und wild toben in Bahnen zu lenken hat uns einiges an Arbeit gekostet. Wenn er mit seinem Gewicht aus dem Lauf zupackt, da reizt 's einen gestandenen Mann aus den Socken.
Grundsätzlich glaube ich, das eine gewisse Belastbarkeit des Hundes vorausgesetzt werden sollte und geistig ist unser allemal noch ein Kleiner.
Ich habe DogoCanario/Alano im Sport gesehen, da klappt das wunderbar.

Ich denke eine Dogge oder NahVerwandte sind sicher Schutzhunde und auch sicher bereit das klarzustellen, doch gebe ich zu bedenken das sie oftmals weniger leicht/gut lenkbar sind wie Gebrauchshunde.

Meinen Dobermann konnte ich aus Raufereien zurückrufen, da er eine andere Bindung und Apell hatte, er war sicherlich um einiges Selbstbewusster ... wobei sich das bei unserem jetzigen im Alter sicher noch einstellen kann .. wenn er mal groß wird.

Boris;

Highlander

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44

Sonntag, 21. Mai 2006, 23:58

Das sind aber Einzelschicksale ;) die auch wiederlegt werden können - ich kenne auch eine (reine) Dogge. SchH 3, IPO 3 - und: leicht zu handlen, lieb, gehorsam, freundlich....usw........
M. E. geht es nach Hundecharakter und nicht nach Rasse. Dies ist eigendlich der leidige Spruch der armen "Kampfhundhalter" doch auch diesbezüglich umzusetzen.

Es gibt 60kg sportlich geführte Rottweiler, die die besten Familienhunde sind und abgedrehte Schäferhunde (z.B.), die nie einen Platz gesehen haben (vielleicht deshalb :exla: ). Die Lenkbarkeit läßt sich nicht an der Rassegruppe festmachen.
Signatur von »Highlander« Viele Grüße Astrid

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45

Montag, 22. Mai 2006, 00:17

Arbeitsprüfungen etc.

MOIN !

Ok - das können wir sicherlich so stehenlassen !


Wie geschrieben, kenne ich auch Halter von sog. Kampfhunden die ihre Hunde sportlich führen und die stehen vielen anderen nix nach.

Unseren nächsten Hund möchte ich auch schutzhundsportlich führen, da ich denke dies' ist ein Bereich der dem Hund Leistung abverlangt, dem Führer ebenso und das Gespann zusammenführt - und wenn es alleine durch die zusammen aktiv verbrachte Zeit ist.

Nix für ungut ... Boris;

sternenfee

unregistriert

46

Montag, 22. Mai 2006, 00:19

@vesuv

Diese Frage wird oft gestellt. Weshalb sollte ein Privatmensch einen Schutzhund ausbilden? Zuerst einmal: Ein Privatmensch sollte keine Waffe besitzen - weder aus Metall noch mit Fell drumherum. Kein Tier darf auf einen Menschen oder ein Tier abgerichtet werden . Und: ein Hund lernt nicht erst im Schutzdienst schützen. Das tut jeder Hund mit guter Bindung an seinen Menschen. Der Sporthund lernt im Schutzdienst lediglich, auf bestimmte schematische Situationen zu reagieren, die aber genau so im normalen Leben gar nicht vorkommen. Hunde generalisieren bekanntlich sehr schlecht. Sie erkennen aus dem Aufbau der Situation, was als nächstes von ihnen erwartet wird. Bereits der Anblick des Hundeplatzes löst in den meisten Hunden ein bestimmtes Verhaltensprogramm aus, das z.T. erheblich von dem außerhalb des Platzes abweicht. Der Schutzhund lernt Strategien, um seine "Beute" zu erobern, mit denen er im normalen Leben aber nicht viel anfangen kann. Bei echten Gefahrensituationen fehlt dem Sporthund ganz einfach die Beute, denn er wird heute nicht mehr auf den Mann trainiert, sondern lediglich auf den Ärmel. Und welcher böse Bube zieht schon extra einen Schutzärmel über, bevor er Frauchen überfällt? ; ;) "Schutz"dienst über den Beutetrieb ist ein Sport, nicht mehr und nicht weniger. Und das "wissen" auch die Hunde. Die meisten sogen. Schutzhunde sind eigentlich "nur" Sporthunde, denen das echte (= zivile) Beißen nicht mehr antrainiert wird. Als echte Schutzhunde, wie die Polizei sie ausbildet, sind sie nicht zu gebrauchen! :-o
Ich möchte mal provozieren: genauso könnte man fragen, wozu eigentlich Agility nützlich ist. Und welchen Sinn macht das Fährten? Die Antwort ist in allen Fällen gleich und ganz banal: Es lastet die Hunde aus macht ihnen sichtlich Freude. Und genau darin liegt auch der Sinn beim Schutzdienst. :)
Doch obwohl der Schutzdienst eigentlich nur einen kleinen Teil der Ausbildung ausmacht, nimmt gerade er in der öffentlichen Diskussion den größten Raum ein. Für mich ist ausschlaggebend, dass dem Hund der "Kampf" mit seinem Sparringspartner Freude macht. Er profitiert davon, kann sich ausleben, wie er es sonst nirgendwo kann, wird selbstbewusst, behält aber trotzdem seine Beißhemmung und Menschenfreundlichkeit. Und auch ich profitiere davon, denn VPG-Sport ist eine der interessantesten Sparten im Hundesport. Ich sehe es als Herausforderung an, meinen Hund auch bei extremem Triebverhalten kontrollieren, leiten und lenken zu können. Das kann man zwar auch mit Agility erreichen, aber soll mein eher gemütlicher RS nun gegen überdrehte Border Collies oder wendige Belgier antreten müssen? Da wäre der Frust für mich doch allzu groß ;-) Aber Agility ist "in" - Schutzdienst ist "out". 8-|
Gruß Heike mit RS Gismo


CalamityJane

unregistriert

47

Montag, 22. Mai 2006, 09:23

RE:

Hallo Heike,
also jetzt muss ich dir ein paarmal energisch widersprechen. ;)

Zitat

Original geschrieben von sternenfee
Zuerst einmal: Ein Privatmensch sollte keine Waffe besitzen - weder aus Metall noch mit Fell drumherum.

Falsch. Es gibt sportliches Schießen und für Sportschützen ist der Besitz einer Waffe erlaubt.

Zitat

Der Sporthund lernt im Schutzdienst lediglich, auf bestimmte schematische Situationen zu reagieren, die aber genau so im normalen Leben gar nicht vorkommen.

Falsch. Er lernt eben auf Situationen sich einzustellen, die im normalen Leben so vorkommen können. Er lernt, damit umzugehen und dabei immer im Gehorsam seines Hundeführers zu bleiben. Das ist eines der wichtigsten Dinge im Schutzdienst: den Hund auch in Extremsituationen im Griff zu haben und steuern zu können.

Zitat

[i] Die meisten sogen. Schutzhunde sind eigentlich "nur" Sporthunde, denen das echte (= zivile) Beißen nicht mehr antrainiert wird. Als echte Schutzhunde, wie die Polizei sie ausbildet, sind sie nicht zu gebrauchen! :-o

Falsch. Ein guter Sporthund ist durchaus als "echter" Schutzhund zu gebrauchen, denn er hat das Potential, das ein Diensthund eben auch braucht. Er wird nur anders ausgebildet.

Zitat

[i] Ich möchte mal provozieren: genauso könnte man fragen, wozu eigentlich Agility nützlich ist. Und welchen Sinn macht das Fährten? Die Antwort ist in allen Fällen gleich und ganz banal: Es lastet die Hunde aus macht ihnen sichtlich Freude. Und genau darin liegt auch der Sinn beim Schutzdienst. :)

Der Sinn liegt nicht nur im Spaß. Er liegt auch darin, die natürlich vorhandenen Anlagen des Hundes zu fördern und sinnvoll einzusetzen. Beweglichkeit und "Intelligenz" z.B. beim Agility, Riechvermögen z.B. bei der Fährtenarbeit. Ohne entsprechende Förderung würden diese verkümmern!

Zitat

[i] Ich sehe es als Herausforderung an, meinen Hund auch bei extremem Triebverhalten kontrollieren, leiten und lenken zu können.

Genau! Das ist das wesentlichste Element, wie oben beschrieben!

Zitat

[i] Das kann man zwar auch mit Agility erreichen, aber soll mein eher gemütlicher RS nun gegen überdrehte Border Collies oder wendige Belgier antreten müssen? Da wäre der Frust für mich doch allzu groß ;-) Aber Agility ist "in" - Schutzdienst ist "out". 8-|

Im direkten Vergleich ist der RS vielleicht (!) unterlegen, so wie ein mäßig sportlicher Mittvierziger einem durchtrainierten Teenie auch (vielleicht!) unterlegen ist, aber darum geht es nicht - es geht um die Herausforderung, die körperlichen und geistigen Anlagen zu wecken und zu fördern. Dass Agility "in" ist, liegt an der Spaßgesellschaft und daran, dass eben Schutzdienst allein überhaupt nichts bringt - VPG besteht aus drei Sparten.

Und ich finde, das trifft alles auch und gerade auf den Mittelschnauzer zu.

Grüßchen,
Helen ;)

sternenfee

unregistriert

48

Montag, 22. Mai 2006, 13:00

Hallo Helen,

fein das jemand widerspricht :-)
Sporthunde sind nicht als Schutzhunde, wie sie die Polizei ausbildet, zu gebrauchen, da sie nur auf den Hetzarm und nicht auf Vollschutz trainiert sind. Hunde für den Polizeidienst werden speziell dafür ausgesucht und müssen über sehr viel Trieb, Beute und auch Aggression verfügen um im Dienst ihren "Hund" stehen zu können. Sie müssen aber auch völlig in der Hand ihres Hundeführers stehen, denn es ist nicht ihre Aufgabe, Menschen grundlos zu beißen, sondern das verlässliche Stellen und Bewachen von Personen. Der Polizeihund bekommt seine Beute (hier ist es die Vollschutzjacke) über aggressiv forderndes Bellen. Er reagiert auf Anstellen und Kommando und arbeitet dann im gewohnten Schema, wie jeder andere Hund auch. Nur, dass die Beute des Polizeihundes eben Menschen mit dicken Jacken sind und nicht ein Hetzärmel. Auch Polizeihunde leben überwiegend in der Familie und haben im normalen Alltag eine gute Beißhemmung.
Die ZIVILschutzhundausbildung (= Figurant wird in Beschädigungsabsicht gebissen) ist in Deutschland den diensthundehaltenden Behörden sowie besonders legitimierten Personen vorbehalten. Die SPORTLICHE Ausbildung gemäß PO hingegen (= Hund beißt nicht aus Beschädigungsabsicht gegen den Figuranten in den Schutzarm, sondern aus Beutetrieb) kann von jedem, der die notwendigen Qualifikation und einen dafür geeigneten Hund besitzt, betrieben werden.
Widerspruch??? :o

Zitat

Falsch. Ein guter Sporthund ist durchaus als "echter" Schutzhund zu gebrauchen, denn er hat das Potential, das ein Diensthund eben auch braucht. Er wird nur anders ausgebildet.

Außerdem:Motivation über Wehrverhalten ist – wenn überhaupt - eine Sache nur für sehr erfahrene Ausbilder und sollte Polizei, Zoll, Bundeswehr usw. vorbehalten bleiben. Grundsätzlich sollte dieses wenig tierfreundliche Training in der heutigen Zeit keine Ausbildungsrelevanz mehr haben. Was ein Hund von seiner Erbanlage her nicht mitbringt, sollte man nicht reinprügeln! Ein Hund darf nicht als Sportgerät instrumentalisiert und missbraucht werden. Die Ausbildung muss auch dem Hund Freude bereiten. Es gibt genug andere interessante Hundesportarten ohne Schutzdienst. Heute werden die Hunde im Schutzdienst jedoch hauptsächlich über den Beutetrieb ausgebildet. Beim Beutetrieb geht es nur ums Gewinnen, das bleibt Spiel. Mir genügt jedenfalls ein "Beuteschüttler". Im Wehrtrieb hat der Hund dagegen das Gefühl, wirklich sein Fell verteidigen zu müssen.

Zitat

Falsch. Es gibt sportliches Schießen und für Sportschützen ist der Besitz einer Waffe erlaubt
sportliches Schießen wohlgemerkt,Helen ist was anderes als abgerichtet zu sein und als Waffe seines HF zu fungieren... ;)
und:Schutzdienst allein über Wehrverhalten ist Spiel mit dem Feuer! 8-|

Zitat

Der Sinn liegt nicht nur im Spaß. Er liegt auch darin, die natürlich vorhandenen Anlagen des Hundes zu fördern und sinnvoll einzusetzen. Beweglichkeit und "Intelligenz" z.B. beim Agility, Riechvermögen z.B. bei der Fährtenarbeit. Ohne entsprechende Förderung würden diese verkümmern!
Das hab ich nie bestritten??? :o :D
Auszug zum LandeshundegesetzVV LHundG NRW)
kopier ich mal hier rein:
.3.1.2 Gefahrbegründende Ausbildungen
Die Ausbildung zum Nachteil des Menschen oder zum Schutzhund obliegt generell behördlichen Einrichtungen (diensthundehaltenden Verwaltungen), die über die erforderliche kynologische Sachkunde verfügen (vgl. § 17 Satz 1).
Die Ausbildung zum Schutzhund bzw. die Ausbildung zum Nachteil des Menschen ist nicht mit der Schutzdienst- oder Sporthundausbildung des Hundes zu verwechseln. Bei der Schutzdienst- oder Sporthundausbildung wird lediglich der Beutetrieb des Hundes gereizt und seine bereits erlernte Unterordnung (Gehorsam) auch und gerade in Trieb- und unter Stresssituationen überprüft. Dieser Schutzdienst- oder Sporthundausbildung muss in jedem Fall die sog. Begleithundeausbildung vorausgehen, in der der Hund lernt, den Hör- und Sichtzeichen seines Halters umfassend zu folgen und auf Umweltreize sicher und ruhig zu reagieren. Hunde, die eine ordnungsgemäße Schutzdienst- oder Sporthundeausbildung begonnen oder erfolgreich abgeschlossen haben, fallen insofern nicht unter § 3 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2.
Missbräuchliche Abweichungen von der Schutzdienst- oder Sporthundausbildung, die eine Konditionierung zum Nachteil des Menschen zur Folge haben können, werden dagegen von der Regelung erfasst. Insoweit sollen auch mögliche Fehlentwicklungen innerhalb der Schutzdienst- oder Sporthundeausbildung verhindert werden.
Das Abrichten auf Zivilschärfe ist eine den Hund nicht in seiner Wesensgesamtheit erfassende Beeinflussung mit dem Ziel, dass der Hund lernt, auf vom Abrichter gegebene Hör- oder Sichtzeichen Menschen oder Tiere anzugreifen.
Hunde im Einsatz von Wachdiensten können eine Abrichtung für den zivilen Personen- und Objektschutz absolviert haben. Bei dieser Abrichtung wird die Zivilschärfe des Hundes erzeugt. Derartige Hunde erfüllen das Tatbestandsmerkmal des Ausgebildetseins auf Zivilschärfe im Sinne von § 3 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2.
Liebe Grüße Helen von Heike und RS Gismo:k:

CalamityJane

unregistriert

49

Montag, 22. Mai 2006, 13:36

Hallo Heike,
fein, dass du mir einen Vortrag über Schutzdienst hältst. :D
Nicht nur Hunde für den Polizeidienst werden speziell ausgesucht, auch Hunde für den sportlichen Schutzdienst müssen über sehr viel Trieb, Beute und auch Aggression verfügen, um im Schutzdienst bestehen zu können. Oder??? Beutetrieb ohne eine gewisse Aggression, die nötig ist, um überhaupt Beute machen zu wollen, ist WischiWaschiBällchenheiteitei, sorry. Daraus wird nie ein guter Sporthund.
Wo liegt der Unterschied in deiner Beschreibung der Schutzdienstausbildung/-arbeit des Polizeihundes gegenüber der des Sporthundes? In der Jacke?? Die hat auch der Figurant im Schutzhundsport. Sie ist vorgeschrieben.

Du schreibst, dass der Hund nicht aus Beschädigungsabsicht in den Schutzarm beisst. Warum dann? Achso, er könnte ja auch artig darum bitten... ;) Schon mal einen Schutzarm angehabt, in den so ein Hund einbeisst? Es werden volle, feste Griffe gefordert - die hat ein Hund nicht, wenn er zaghaft knabbert, um dem Ärmel ja nicht weh zu tun...

Du schreibst, heutzutage wird rein über den Beutetrieb ausgebildet. Wie kommst du darauf? Nicht immer hat ein Hund Lust, Beute zu machen, so wie ein Hund mit wenig Trieb nicht immer Lust hat, Bällchen zu spielen. Der mal nen guten Schutzdienst macht, wenn er Lust hat, wenn nicht, hat er halt keinen Bock, macht ein paarmal Wau vor dem Helfer und guckt ansonsten lieber nach der hübschen Hündin nebenan.

Von Schutzdienst allein über Wehrtrieb war nie die Rede. Das bringt einen auch nicht zum Ziel.

Es ist immer eine Mischung, denn die Mischung macht's. Zum Schutzdienst gehört nun mal Härte, ein Hund muss Herz haben und Mut, dazu gehört Trieb und eine gewisse Aggression. Diese zu kontrollieren und in die richtigen Bahnen zu lenken - das ist sinnvoller Schutzdienst für den Hund und den Hundeführer.

Zivilarbeit ist etwas ganz anderes als das, worüber wir hier reden. Aber auch dafür braucht es Hunde mit guten Nerven, guten Anlagen und allen Voraussetzungen für einen guten Schutzhund. Die im VPG-Sport überprüfbar sind. Alles andere ist pipifax.

Grüßchen,
Helen

50

Montag, 22. Mai 2006, 14:28

Hallo Heike und Helen,

:?: :?:
Also die besten Beispiele für Heike´s Darlegung hatte ich hier im Haus:

Ein Rüde den ich zurückgenommern hatte, weil er sich durch die Familie gebissen hatte:
mit 13 Monaten war die Hälfte der Familie (ausser dem Sohnemann - der hat mit dem Hund gearbeitet und war als einziger sein Chef) schon mehrfach genäht!! Er war durch und durch dominant und in unerfahrenen Händen ein wirklich gefährlicher Hund! - Er war übrigens bis dahin auf einem Leonberger-Platz gearbeitet worden und hatte die meisten Sachen für BH drauf. Er ging an die Polizei. Bei der Polizei hat er dann die erste Hundeführerin nach ein paar Wochen auch Krankenausreif gebissen - sie war ihm nicht gewachsen. Erst bei seinem nächsten HF hat er dann die Prüfung abgelegt. Die dann aber so überzeuggend, dass die Polizei noch 2 mal angerufen hat, ob ich nicht noch solch Hunde hätte.... :?: Ich glaube nicht, dass ich solche Hunde wirklich will - er hat mich echt auch an die Grenze gebracht...
Als Sporthund wäre er nicht geeignet gewesen - die Beute hat ihn einen Sch...dreck interessiert, er ist dem Helfer an der ersten "erwischbaren" Stelle an den Kittel und mit Vorliebe Richtung Hals...


Und ganz das Gegenteil:
Donna, ein superlieber hibbeliger Beutegeier - wenn sie den Helfer in der Hitze des Gefechts mal irgendwoanders erwischt halt als am Arm hat sie sofort losgelassen und sich regelrecht "entschuldigt"... Sie konnte ganz gut zwischen Ärmel (=> fester Griff, sonst ist die Beute weg) und und Jacke (=> gleich wieder loslassen) unterscheiden. Dafür braucht´s keinen riesigen Wehrtrieb. Mir persönlich ist ein Beutegeier 10 mal lieber als ein "ernsthafter" Hund...
Mit einem guten Jahr hat Donna sich einen Wirbel am Übergang von Hals-zu Brustwirbelsäule gebrochen - sie ist heftig aufgelaufen und hat damals nur kurz gefiept. Ich hab mich dann immer gewundert, warum sie in der Langen nicht mehr gut durchgeht... Per Zufall wurde der Bruch letztes Jahr bei einem Lungenröntgen entdeckt.
Sie hatte also durchaus genug Härte, um die Belastungen im Sportschutzdienst ganz gut auszuhalten (TSB immer "a" und Abt. C meist im sg).
Sie wäre als Diensthund trotzdem im Leben nicht geeignet gewesen... Sie hätte sich sofort bei jedem Bösewicht entschuldigt, wenn sie gemerkt hätte, dass sie ihm weh tut :exla:

Also ich weiss nicht - ich denke schon, dass die Hunde im Sport auch eine gewisse Härte mitbringen müssen - aber trotzdem denke ich auch, dass nicht jeder 3er-Hund automatisch als Diensthund geeignet ist.

Ausserdem hat ein "normaler" Helfer im VPG-Bereich keine Vollschutzjacke wie sie beim Zivilhetzen angewendet wird. Die Jacke ist viel dünner und "nur" aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben - ein Hund, der an einer Prüfung in die Jacke beisst ist im selben Augenblick auch schon durchgefallen...

Und wenn ein Hund nicht genug Trieb hat und nicht immer "Beute machen will", dann eignet er sich in meinen Augen nicht besonders gut als VPG-Hund. Oder sollen wir jetzt anfangen, den Schutzdienst in unsere Hunde "reinzuprügeln"? Abgesehen davon, dass ein solcher Hund keine grosse Zukunft im Sport haben sollte - er lässt irgendwann in der Prüfung den HF im Regen stenen... Genauso wie der, der mal eben lieber nach der netten Hündin guckt...

In diesem Sinne,
Chris

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