Hallo Sira und alle Portaler,
in der "Breeder special" Ausgabe 4/05 ist ein Artikel zum Thema erschienen.
Für diejenigen, die die Zeitschrift nicht bekommen, hier einige Auszüge:
Auwaldzecke heißt die neue Zeckenart, die sich in Berlin-Brandenburg ausbreitet und beim Hund eine gefährliche Erkrankung, die Babesiose, überträgt. Sie ist in Ungarn, Österreich und Südpolen zu Hause und bevorzugt als Lebensraum feuchtere Gebiete wie Auwälder und Moore. In Deutschland trat die Auwaldzecke bislang hauptsächlich am Oberrhein, im Saarland und Rheinland-Pfalz auf. Auch in den feuchten Gefilden der Elbe, in der Region bei Torgau in Sachsen, war ein kleiner Naturherd von dieser Zecke zu finden. In den letzten Jahren hat sich die Auwaldzecke stark vermehrt und von der Elbe aus über den Fläming bis nach Berlin ausgebreitet. Über den Grund spekulieren die Veterinärmediziner.
Die Auwaldzecke ist größer und bunter als andere Zeckenarten. Nüchtern ist sie etwa fünf, vollgesogen mit Blut bis zu 12 Millimeter groß. Ein weißer Schild mit dunklen Flecken bedeckt beim Weibchen den vorderen Teil des Rückens, bei der männlichen Auwaldzecke den ganzen Rücken.
Die Erreger der Babesiose, die mit dem Stich der Auwaldzecke übertragen werden können, befallen und zerstören die roten Blutkörperchen der Hunde; die Erkrankung ist vergleichbar mit der menschlichen Malaria. In der Regel sterben die Hunde, wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und richtig behandelt wird. Die Erkrankung beginnt oft eine Woche nach dem Zeckenstich mit hohem Fieber. Die Tierärzte behandeln das Fieber meistens mit Antibiotika, das jedoch die Krankheitserreger nicht abtötet. Erst wenn durch die zerstörten roten Blutkörperchen der Blutfarbstoff, das Hämoglobin, mit dem Harn ausgeschieden wird und der Harn sich dunkel färbt, erkennen die Ärzte die Babesiose. Wenn ein massiver Befall der roten Blutkörperchen bereits erfolgt ist, ist es schwierig, den Hund noch zu retten. Das Problem ist, dass es in Deutschland keine Medikamente gegen die Babesiose gibt. Die behandelnden Tierärzte müssen sich die Arznei über eine internationale Apotheke besorgen, und bis das Medikament zur Verfügung steht, kann es oft schon zu spät sein.
Die Diagnose erfolgt über eine Blutuntersuchung. Im Blutausstrich (Kapillarblut aus dem Ohr oder aus dem Nagelbett) werden die Erreger mikroskopisch nachgewiesen. Ein negativer Befund schließt eine Infektion mit Babesiose nicht aus. Der Hund kann ein symptomloser Träger sein. Erst eine serologische Untersuchung gibt Sicherheit.
Die beste Prophylaxe besteht in einem gründlichen Zeckenschutz.
Grüße von
Rita