Vor Jahren hatte ich auch einen Nachbarn der Hunde hasste. Schon als meine damalige Dobi-Hündin als Welpe einmal ausbüxte u. vor seinem Zaun schnupperte, kam er mit der Sense angerannt u. brüllte, er werde dem Vieh die Beine abmähen!
Seit diesem Tag hat meine Hündin diesen Nachbarn ebenfalls gehasst, das blieb ihr ganzes Leben so. Unser Nachbar, ein alter Mann, saß den ganzen Tag am Fenster u. beobachtete die Hunde. Wurde mal gebellt, riss er sofort das Fenster auf und brüllte was das Zeug hielt. Ich hielt die Dobis immer unter Aufsicht und sie bellten sehr wenig, vor allem, nachdem wir hohe Sichtschutzzäune um das ganze Gelände aufgestellt hatten, war Ruhe. Das paßte aber dem Nachbarn gar nicht. Er schlug mit seinem Stock ständig gegen die Zäune und stachelte so die Hunde an. Fazit, Hunde bellten, Nachbar tobte. So ging es ein paar Jahre. Eines Tages fingen Rüde und Hündin heftig zu erbrechen an, hatten eine total lehmfarbigen Durchfall und waren sehr schlapp. Der Rüde erholte sich nach 2 Tagen wieder, der Hündin ging es extrem schlecht. Diagnose: Cumarinvergiftung! Mein Liebling verstarb nach 4 Tagen qualvoll an inneren Blutungen. Die Klinik nahm anschließend auf meinen Wunsch eine Autopsie vor. Ergebnis:
die Nieren waren geschrumpft, der Magen hatte zwei große Löcher, die Leber hatte sich vollständig aufgelöst, das Herz war doppelt so groß als normal, die Blutgerinnung war gleich Null. Eine pathologische Untersuchung bestätigte das Gift. Es mußte in einer hohen Dosis in Fleischbrocken über den Zaun geworfen worden sein. Der Rüde hatte relativ wenig davon erwischt und überlebte, die Hündin war Rudelchef und hat sich eine große Portion davon gesichert, was sie mit dem Leben bezahlte.
Trotz Anzeige bei der Polizei und einer Aktion der Staatsanwaltschaft die alle landw. Lagerhäuser und Apotheken auf den Giftverkauf überprüfte, gingen die Ermittlungen ins Leere. Meinen Verdacht gegen den lieben Nachbarn konnte ich niemals beweisen. Nachdem wir aber im Hundeauslauf Bewegungsmelder mit Flutlicht und anfangs noch Infrarotkameras installiert hatten um den feigen Giftmörder eventuell das Handwerk zu legen und zusammen mit einigen anderen Hundebesitzern eine Flugblattaktion im Ort veranstalteten, passierte nichts mehr. Auch verhielt sich der boshafte Nachbar jahrelang bis zu seinem Tod seltsamerweise plötzlich sehr ruhig und höflich.
Wann immer ich auch von einem Giftanschlag lese, kommen wir sofort wieder alle schrecklichen Erinnerungen und Bilder hoch.
Traurige Grüße