06.01.04 - 23:07:14
--------------------------------------------------------------------------------
Hallo Ihr Lieben
Erst einmal vielen, vielen Dank für die ganzen Anregungen und Denkanstöße! Es ist wirklich so, dass von "außen" viele Argumente gebracht werden - für und wider - auf die man selbst niemals kommen würde, weil die eigene Birne einfach irgendwann dicht macht - und man auch sicherlich so manchesmal den Sinn zur Realität verliert.
Ich habe die Metrovetsan-Tropfen nun schon seit ein paar Tagen in der Anwendung, die ersten 3 Tage trat eine Verschlimmerung des Ausflusses ein - aber das ist normal und auch gewollt, damit alles, was nicht in den Hund reingehört, wieder raus kommt. Nun stellt sich eine wesentliche Besserung ein, mein Besuch beim TA ergab nun dieses mal, dass erstmalig k e i n Antibiotikum nötig ist. Ich nenne das einen großen Erfolg und bin daher optimistisch. Trotzdem - ich werde mich entscheiden müssen und ich werde die nächste Hitze von Luna abwarten - sie ist im Juni wieder soweit. Sollte dann wieder dieser Ausfluß und die Cervixentzündung auftreten, werde ich wohl pro Kastration entscheiden. Ich hatte auch ein Stück weit die Hoffnung, dass Luna ja noch jung ist und sich die Läufigkeit erstmal "einspielen" muss. Bei manchen Postings fühlte ich mich regelrecht in Erklärungsnot. Natalie fragt z. B., warum ich so an dieser Läufigkeit festhalte. Tja, was soll ich sagen, es ist ein Sammelsurium von Gefühlen und Gedanken. Ich möchte generell der Natur nicht reinpfuschen (wenn möglich), kam bisher mit meiner ersten Hündin und den damit verbundenen Läufigkeiten gut zurecht. Vielleicht ist es auch die Angst, dass sich Luna im Wesen verändern würde, phlegmatisch vielleicht oder Rüdenambitionen bekommen würde. Es ist nun halt mal nicht so, als wäre dass eine Seltenheit und in den Nebenthreads zum Thema Krankheiten liest man ja auch genug von den Nachteilen einer Kastration. Vielleicht ist es auch einfach nur die Angst vor einer OP und den damit verbundenen Risiken. Es klingt bescheuert, ich weiß. Ich bin von Kindesbeinen an mit Hunden groß geworden und hier hört es sich nun vielleicht so an, als wäre Luna mein erster Hund. Bisher hatte ich - soweit ich zurückdenken kann - Rüden. Es ist schon ein Unterschied - kein Nachteil. Was das aber betrifft, befinde ich mich sozusagen doch auf Neuland.
Und last but not least - ich denke, ich bin ein wenig "traumatisiert" von meinem letzten RS-Rüden Bero. Mein lieber Bero. Sonntags abends war noch alles gut, Montags war er vollkommen verändert - es wäre eine unendlich lange Geschichte - ich schreibe seit zwei Jahren für mich ein Tagebuch darüber. Nur soviel: Bero erlitt wohl in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Hirnschlag, der ihn nicht tötete, aber große Teile seines Hirns. Er war über Nacht ein ganz anderer geworden - irre, hilflos, zitternd, eingefallen. Ich dachte damals, er sei vielleicht im Dunkeln gestürzt - er war ja auch schon über vierzehn Jahre alt. Ich bin zum TA mit der festen Überzeugung, dass mein Bero behandelt würde, ich Medikamente bekäme und alles wieder gut werden würde. Was soll ich sagen - ich kam nur noch mit Leine und Halsband nach Hause - und dort wartete mein Mann und meine damals sechsjährige Tochter. Wir haben das bis heute nicht ganz verarbeitet - eher verdrängt. Meine Tochter weint heute noch - drei Jahre später, wenn sie Photos von Bero sieht und je mehr ich hier jetzt schreibe, umso unwohler fühle ich mich.
Vielleicht sind meine Gründe auch alle nur vorgeschoben und ich möchte nicht noch einmal erleben, mit Hund zum TA und ohne jegliche Vorbereitung dann dort zu stehen und gesagt bekommen "Wir können nichts mehr tun". Vielleicht ist es einfach nur Angst, dass während der OP was passieren könnte - ja ich glaub so langsam, dass ist der wirkliche Grund...ich weiß nicht genau!
Wisst Ihr was - ich werde diesen Text jetzt nicht nochmal gegenlesen - ich schau ihn mir in ein oder zwei Tagen nochmal an; ich denke, ich muss mich mit diesem Thema noch mal auf einer ganz anderen Schiene auseinandersetzen. Ihr haltet mich jetzt bestimmt für total bekloppt - ich könnt´s verstehen.
Aber vielleicht habt Ihr mir hier auf ein Pferd geholfen, auf dass ich von alleine nicht aufgestiegen wäre.
Ich danke Euch dafür, bis denne
Petra
--------------------------------------------------------------------------------
Petra