hallo,
ich versuche mal auf deine frage und deine überlegungen einzugehen. ich bin keine fachfrau, habe auch erst vor relativ kurzer zeit begonnen mit der "ampel" zu arbeiten.
ich habe es so aufgefasst, dass dieses vorgehen eine art der kommunikation ist, die dem hundeführer hilft, seine führerrolle für den hund verständlich zu leben. wir menschen sind ja meist so "gestrickt", dass wir nach einer ansage (grün) oft und oft und oft die ansage wiederholen, wenn es vom hund nicht ausgeführt wird, das tut ein rudelführer-hund nicht. der knurrt/droht (gelb) und wenn dann der andere nicht zurückgeht, gibt es einen "griff" mit dem maul, eine berührung (rot). immer sofort aufeinanderfolgend.
so wie du das von dem trainer beschreibst funktioniert es bei ihm auch. aber es geht nicht nur darum, ob ein kommando ausgeführt wird (was der hund ja nur kann, wenn er es WIRKLICH gelernt, kondtioniert...hat, sonst hilft der negative reiz nix, denk ich mir), es wird kommunikativ eingesetzt um das, was unerwünscht ist, zu disziplinieren.
ich hab in den letzten monaten gemerkt, dass es sehr drauf ankommt, wie ernsthaft ich meinen grünen bereich in ruhe und bestimmtheit lebe, und wie meine körpersprache im gelben bereich mit dem zischlaut zusammen rüberkommt.
rot brauche ich seitdem fast gar nicht mehr, nur in einer situation kommt es dazu:
wenn wir (an der leine) losgehen, dann ist mein riese oft noch bissl aufgeregt und zeigt tendenzen nach vor zu gehen und nicht mit der nase hinter mir zu bleiben. da gibts dann manchmal ein rot, weil ihm mein zischen nicht genügt. für diese spezielle situation habe ich als rot eine trainingsdisc, die werfe ich vor seine füße. dann ist alles wieder entspannt und er geht entspannt weiter bis die leine auf der wiese abgemacht wird
.ich gebe seitdem auch fast keine kommandos mehr, dadurch ist alles viel ruhiger. ich nehme ihn an die leine und gehe los, er spürt, dass ich führe und geht mit. früher hatte ich oft probleme mit ihm an unruhigen artgenossen vorbeizugehen, seit ich so arbeite, komme ich überall entspannt vorbei.
ach ja, eine situation gibts noch, da gebe ich sofort rot:
wenn er ohne schleppleine im wald neben mir geht und ich an seiner körpersprache merke, dass er was gewittert hat . da habe ich keine zeit, gelb zu geben, da ist er ganz schnell auf 1000.ich habe dann als rot einen empörtes "eihhhhhhhh" und werfe ihm die disc nach oder hin, je nachdem wie weit er schon ist...
leider kam es auch schon vor, dass ich zu langsam war und er schon abzischte. da muss ich noch lernen. nehme daher oft die 10 meterleine und er bleibt dort wo wild sein kann hinter mir...aber das wird auch noch werden.
kennst du auch die dvds von cesar milan? sind auf englisch, aber er hat ein sehr ähnliches konzept kommt mir vor, nur erklärt er es bissl anders.
weiß nicht, ob dir mein beitrag was bringt, bin aber neugierig auf deine erfahrungen.
lg
uli