Meine Tierärztin geht von einem lädierten Muskel aus, es gibt aber nur Vermutungen. Wie klärt man die erblich bedingte Kaumuskelsache? Weiß hier jemand was dazu?
Hallo Bettina,
Kaumuskelmyositis ist eine Autoimmunerkrankung. Der Körper geht gegen das eigene Gewebe vor.
Da die Kaumuskeln anders aufgebaut sind als alle anderen Muskeln im Körper (ein Erbe unserer im Wasser lebenden Vorfahren), greift dieser Defekt nur hier an.
Es gibt keine Heilung nur die Möglichkeit der Eingrenzung.
Allerdings habe ich es schon häufiger erlebt (selber bei zwei eigenen Hunden und unter anderem auch bei der Hündin einer Freundin), daß Kaumuskelmyositis diagnostiziert wurde und der Hund hatte was ganz anderes.
Bei U-Man ging es glimpflich ab, Uno hat leider aus der Fehldiagnose und daraus resultierenden Behandlung eine bleibende Einschränkung zurück behalten. Die Hündin der Freundin ist gestorben, bevor man erfolgreich das behandeln konnte, was sie wirklich hatte.
Ich kann wirklich nur dringend raten, WENN die Diagnose Kaumuskelmyositis gestellt wird, die komplette Labordiagnositik zu machen und auf jeden Fall eine zweite oder dritte Meinung einzuholen.
Schmerzen am Kiefer können von vielem kommen.
Ein weiteres Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Nicht korrekt ausgebildete Kiefergelenke, die im erwachsenen Alter des Hundes nicht mehr korrekt funktionierten und blockierten. (Kein Schnauzer, sondern ein Boxer.)
Ein unauffälliges Blutbild spricht im übrigen gegen Kaumuskelmyositis, denn die wird begleitet von erhöhten Eosinophilen (die allerdings auch bei Parasitenbefall, wie Würmern erhöht sind) und Entzündungswerten (Entzündung der Muskulatur).
Ich drück Dir die Daumen, daß die Ursache gefunden wird und Deinem Hund geholfen werden kann.
Liebe Grüße,
Claudia