Den Trainer anzupinkeln, sieht mir weniger nach hormoneller Steuerung als nach eindeutiger Frechheit aus...
Das Wort Dominanz mag ich nicht besonders, da es ein Verhalten ist, das durch keine Studien oder Untersuchungen eindeutig belegt werden kann, weil einfach zu viele Verhaltensweisen, Umstände, geschlechterspezifische und von Rudel zu Rudel unterschiedliche Gegebenheiten mitspielen.
Ich denke, euer Hund testet ständig aus, wie weit er gehen kann. Beim Trainer hat er zwar anfangs gemerkt, hoppla, bei dem kann ich nicht so, wie ich will - das ist übrigens ein beliebter Effekt, denn bei fremden, energisch auftretenden Menschen sind Hunde oft überraschend gehorsam, weil sie ja eigentlich wissen, was sie tun sollen, und es bei erfahrenen Leuten mit entsprechender Ausstrahlung dann auch tun, allerdings kann das beim zweiten oder dritten Mal schon ganz anders aussehen - er hat aber die erste Gelegenheit ergriffen zu zeigen, was er wirklich von ihm hält, nämlich nicht viel, und ihm eine Markierung verpasst.
So wie er bei euch in der Familie sich seine Freiheiten herausnimmt, versucht er das auch auf dem Platz, und so wie die anderen Hunde reagiert haben, solltet ihr das vielleicht auch versuchen und sein Imponiergehabe und die Herausforderungen, die auch aus seiner Unsicherheit heraus, wie er sich denn richtig verhalten soll, entstehen, ignorieren. Andererseits ihm konsequent und geduldig zeigen, was er zu tun und zu lassen hat, dann wird er auch sicherer und ruhiger.
Eine Kastration wird da nicht viel helfen, das ist meine unmaßgebliche Meinung, denn für eine Verhaltensänderung ist er schon zu alt, und wie gesagt, mit hormonellen Trieben hat sein Verhalten - meiner Meinung nach und mit allem Vorbehalt wegen einer Ferndiagnose - überhaupt nichts zu tun.
Grüßchen,
Helen