Aaaalsooo,
wollte eigentlich nur kurz meine Meinung zu dem link bzw. den dort abgebildeten Rs abgeben und kam aber vor lauter (kontroverser) Beiträge gar nicht so weit. Ich habe in meiner grenzenlosen Naivität gar nicht gedacht, dass diese Bilder eine so hitzige Debatte auslösen!
Erst einmal die Bilder: Man kann doch gar nicht bzw. nur ansatzweise bewerten, ob diese Hunde dem Standard entsprechen oder nicht. Denn vor lauter Behang kann ich doch das Gebäude auch nicht klar sehen, ein Richter kann aber doch durch "Abtasten" des Hundes ganz klar Winkelungen, Knochenstärke, Brusttiefe, Vorbrust etc. wahrnehmen und bewerten. Die Hunde auf den Bildern könnten also meiner Meinung nach (gehen wir vom FCI-Standard aus) nur "live" gerecht beurteilt werden. Was man allerdings klar sehen kann: Einige Hunde haben welliges Haar und das ist nicht nach unserem Standard! Ein abgebildeteter Hund wiederum hat kurzes glattes Fell, was aber doch nicht bedeutet, dass es auch wirklich hart ist! Das kann man wiederum nur durch "Nachfühlen" prüfen, wenn das Fell eine bestimmte Länge hat!
Im Großen und Ganzen wirkt wahrscheinlich die Gesamterscheinung dieser Hunde auf einige (auch auf mich
) befremdlich. Das hat hauptsächlich mit diesem "extremen Haarschnitt" zu tun = also dem extremen Behang. Außerdem wirken die abgebildeten RS trotz ihrer Fellmenge irgendwie kleiner und zierlicher (müsste man eben in natura sehen
). Und was das Fell und die Frisur angeht verstehe ich nicht, was es da für Diskussionen gibt: Der Schnauzer sollte nach Standard so aussehen, wie Emma-Piel, Riho u. einige andere beschrieben haben. Ob ich dann etwas mehr Behang stehen lasse oder nicht ist doch meine Entscheidung. Was ich sagen will: Wir haben seit 30 Jahren Schnauzer und das einzige was sich geändert hat (vor allem auf Ausstellungen) ist die "Frisur". Ich mache meine Schnauzer heute also anders zurecht als noch vor 15 Jahren (lasse z.B. etwas Behang stehen
) Trotzdem haben unsere beiden Schnauzer heute ein sehr hartes Fell und viele Leute sind positiv überrascht, wie glatt und gepflegt das Fell aussieht, auch wenn ich es mal wieder (besonders für internationale Ausstellungen
) "lang gezüchtet" habe. Langes Fell und Behang bedeuten doch nicht, dass mein Hund nicht dem Standard entspricht, allerdings zeigt es wunderbar, ob das Fell auch im langen Zustand schön hart ist! Bei der Unterlinie und Vorbrust bemühe ich mich, nicht zu viel Fell stehen zu lassen, damit man eben gut sehen kann, dass beide eine schöne Unterlinie und eine prima Vorbrust besitzen. Natürlich kann man dabei heutzutage (also bei der heutigen "Schnauzerfrisur") viel besser pfuschen als früher! Aber wie gesagt, auf jeder Schau tasten die Richter die Hunde doch ab, und spätestens dann zeigt sich doch, welcher Hund Vorbrust und welcher nur Fellbüschel besitzt. Der Standard hat sich jedoch nicht geändert, was ich wunderbar finde, denn auch wenn ich meine beiden manchmal als "Plüschhunde" verkleide, so sind sie doch die "alten" kernigen Raubeiner geblieben, die ich so liebe. Das übermäßige Stylen auf Austellungen im Ausland (also waschen, fönen, sprayen) finde ich übrigens absolut furchtbar, weil es die Geduld der armen Vierbeiner über Gebühr strapaziert. Außerdem bekomme ich dabei den Eindruck, dass damit irgendwelche Mängel kaschiert werden sollen.
Fazit: Bleibt beim Standard (denn der hat sich im Gegensatz zu irgendwelchen Modehunden bewährt und hat viele Vorteile), auch bei einem Hund mit hartem Haar kann man etwas Behang stehen lassen und ihn für internationale Zuchtschauen fertig machen! Wer also die neumodischen Plüschhunde mag: wo ist das Problem? Und der eigene Hund ist doch sowieso der Schönste, aber deswegen muss ja nicht gleich der ganze Standard geändert werden!
Deswegen, streitet euch nicht, solange es nur um die Frisur geht: Geschmäcker sind halt verschieden :-)
Liebe Grüße, elbri