Naja....
also mal ganz objektiv gesehen, finde ich den Gedanken mit dem Biofleisch gar nicht so verkehrt. Was spricht denn dagegen, seinem Hund nur das Beste geben zu wollen? Es gibt Leute, die haben nicht nur eine Putzfrau, sondern auch eine Köchin oder einen Koch, und der bereitet für den oder die hauseigenen Hunde das Futter genau nach Futterplan zu. Warum denn nicht?
Mit dem Hinweis auf Gammelfleisch und belastetes Fleisch und Gemüse hat Susanne schon recht, uns selbst graust es doch auch davor, dass man unwissenderweise welches auf den Tisch bekommt. Doch wir kochen und braten unser Fleisch, Hund bekommt es roh.
Die Unterschied zwischen dem Futterplan von 1956 und den heutigen Frischfutterplänen liegt eher in den Zutaten als in den Hauptbestandteilen. Ob das heute besser ist? Wenn ich lese, dass Hundi pürierte Bananen und geschrotetes Getreide bekommt, frage ich mich manchmal, ob die Hunde früher wohl Urlaub in der Karibik oder auf dem Bauernhof gemacht haben, um sich mal so richtig was zu gönnen und alle Nährstoffe zu sich zu nehmen, die sie nach neuesten Erkenntnissen wohl so brauchen...
Meinen ersten Hund, einen Riesenschnauzer, hatten wir Anfang der 70er. Meine Mutter ist damals jede Woche zum Metzger gefahren, hat Kutteln, Euter und Fleisch für die Woche geholt, das gab es täglich abwechselnd, wurde zuhause mit heissem Wasser überbrüht, Haferflocken drüber, fertig. Ab und zu gab es Kalbsknochen, auch Reste vom Mittagessen (Nudelsuppe, Gemüse usw.). Der Hund war fit, mit 10 Jahren lief er noch neben dem Fahrrad. Mit 12 Jahren musste er eingeschläfert werden wegen einer Wirbelsäulengeschichte.
Die anderen Hunde später - wir sind oft zum Schlachthof gefahren und haben eimerweise extra für Hunde abgefüllte Schlachtabfälle geholt, das halt nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt war, Muskelfleisch, Kutteln, Pansen. Kalbsknochen bzw. Kalbskleinfleisch vom Metzger. Dazu Gemüseflocken oder Haferflocken. ABER: früher gab es mehr Schlachthöfe, früher hat fast jeder Metzger auch selbst geschlachtet. Dank der Sch....EU wurde ja alles beschränkt und abgebaut.
Und heute? Überall wird geworben, man soll nur zum "Metzger seines Vertrauens", jeder Metzger wirbt mit dem Hinweis, dass er die Kühe kennt, deren Fleisch er verkauft. Da wird man schon nachdenklich, oder?
Natürlich kann man von keinem verlangen, dass er seine Hundemeute mit feinstem Fleisch und Quellwasser versorgt, aber was spricht dagegen, wenn jemand für seinen Hund nur das Beste will. Kann er doch. Soll ja Leute geben, die sich sowas leisten können und einen Bioladen um die Ecke haben. Andere bestellen es und lassen es sich liefern, das macht es heutzutage noch leichter. Und ich gestehe: mein Wellensittich bekommt französisches Quellwasser in seine Tränke....
Ich bereite mir meinen Tee und meinen Kaffee auch damit zu...
Beim Fressnapf gibt es ja inzwischen spezielles Trinkwasser für Hunde und Katzen, spezielles Joghurt usw. Kann ich verstehen, wenn es Leute gibt, die es kaufen, es trinkt doch heute auch kaum noch jemand Leitungswasser, oder?
Ich meine nur - der Gedanke ist nicht so abwegig, gerade auch wenn man seinen Hund frisch und gesund ernähren will.
Nix für ungut.
Grüßchen,
Helen