Hallo Oliver,
falls ich richtig gerechnet habe müßte Mephisto jetzt 16 Monate alt sein, ist das richtig?
Ich weiß nicht, ob dich das etwas tröstet, als ich meinen Hund bekommen habe war er auch 16 Monate alt und es war schlicht ziemlich katastrophal.
Er hat nichts und niemanden akzeptiert und wir hatten mehr als eine Diskussion, in deren vorwege er auch nach mir geschnappt hat, aber nie gebissen hat.
Sicher wirst du gleich noch kompetentere Antworten bekommen,
aber ich kann ja schonmal meine Ansicht schreiben.
1. Hund auf Arm halte ich eigentlich immer für problematisch. Ich merke es auch bei unseren dreien, die sich normal super verstehen. Wenn einer auf dem Arm war wird er - wenn ich nicht aufpasse - von den anderen eingenordet. Du hast doch Jan Fennell gelesen, da müßtest du eigentlich einiges zu dem Thema finden (wenn nicht, nicht böse sein, ist schon länger her daß ich es gelesen habe).
Auch bei fremden Hunden passe ich sehr auf, wenn sie auf dem Arm sind bzw. nach unten gesetzt werden.
2. Ich denke er testet. Wie ich oben schrieb, wars bei uns ähnlich, er hat einfach ausprobiert und wollte wissen, wie weit er gehen kann. Dann habe ich ihn sofort in seine Schranken gewiesen. Es hat sich nicht von heut auf morgen geregelt, die Phase hat schon eine weile gedauert. Ich denke es ist wichtig, angemessen zu reagieren und nicht übertrieben zu reagieren, also extrem v.a. körperlich einzuwirken. Ein Klaps wird aber sicher nicht Schaden. Wichtig ist aber, daß der Hund deine Reaktion versteht. (ich hoffe daß verständlich ist wie ich es meine).
3. Attacke klingt so gewaltig - war es das wirklich? Hat er nur kurz nach dem Ärmel geschnappt? War es für ihn eine ungewohnte Situation, daß dir jemand etwas komisches großes über den Zaun in die Hand drückt? Vielleicht konnte er es nur nicht einsortieren. Daß er sofort auf Kommando gehorcht hat und reagiert hat, ist doch klasse, zumal er offensichtlich dann deine Reaktion erwartet hat, indem er sich hinsetzt und dich anschaut.
Es gibt auch bei uns Situationen, in denen ich inzwischen weiß, daß - wie auch immer, ich kenne ja das Vorleben nicht - etwas derartiges sein könnte. In solchen Situationen lege ich rechtzeitig meinen Hund ins Platz und gehe in aller Ruhe in die Situation, wenn ich sicher bin daß er liegt und nur guckt, was ich tue. Z.B. wenn jemand mit großen Tüten vorbeikommt, oder mit flatternden Mänteln. Er ist nicht schreckhaft, aber er scheint etwas negatives damit zu verbinden und hapst dann schon mal in die Richtung. Allerdings ist das eh nur zähneklappern in die Luft, aber das weiß ja mein Gegenüber nicht zwangsläufig
4. Wenn Mephisto schon seit einem Monat immer wieder ausbüxt, würde ich ihn nicht mehr von der Leine lassen, vorerst jedenfalls nicht. Jedesmal wenn er abhaut, merkt er ja daß du nichts dagegen tun kannst und im Prinzip macht er was er will. Da kannst du mal die Forensuche nach Schleppleinentraining bemühen
Ob ein Pinscher in einen Schäferhundverein paßt, weiß ich nicht. Ich war mit dem Schnauzer dort nicht so glücklich, aber das hängt sicher auch immer vom jeweiligen Platz ab und auch vom Hund. DA können dir andere vielleicht mehr sagen.
Also, laß den Kopf nicht hängen, mir gings oft nicht anders, da hilft nur Geduld und Spucke
Liebe Grüße Alke