Oft ist es ja so, wenn ich schon mit einer negativen Grundeinstellung an die Sache rangehe, auch intuitiv, merkt das mein Gegenüber sofort. Und unser Gesichtsausdruck, unsere Körperhaltung, viele kleinen Dinge verraten uns einfach!
Kommt der Jogger auf leisen Sohlen auf einem engen Waldweg an mir vorbeigerannt und erschreckt mich zu Tode, weil ich ihn nicht gehört habe. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten, wie so eine Begegenung ausgehen könnte...
1.) Ich brülle ihm hinterher (gehts noch? Vielleicht mal einen Ton sagen?), im günstigsten Fall kriege ich den Stinkefinger.
2.) Ich sage: huch, haben Sie mich aber erschreckt. Woraufhin er sagt: oh, das tut mir leid, war nicht meine Absicht. Manchmal kommt man dann ins Gespräch und man kann ein bisschen aufklären, z.B. das es ungünstig ist, an zwei großen schwarzen Hunden von hinten auf engem Raum vorbeizujoggen, ohne sich irgendwie bemerkbar zu machen. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Nicht-Hundehalter sich darüber so gar keine Gedanken machen.
Natürlich gibt es Idioten, die gibt es immer, aber man kann so eine Begegnung meistens schon auch mit beeinflussen. Klar geht das nicht immer, mir ist auch schon eine Hundehalterin begegnet, deren Hunde frei liefen (4 Stück), ich hab meinen ein paar hundert Meter weiter weg abgelegt, um sie vorbeizulassen. Einer ihrer Hunde kam uns knurrend bedrohlich nahe und sie brüllte, ich solle doch endlich weitergehen. Ich hab sie mehrfach gebeten, ihren Hund doch bitte an die Leine zu nehmen - keine Reaktion. Sie kümmerte sich einfach nicht um ihre Hunde. Da kann man dann leider gar nichts machen.
Ich war kurz davor, meinen abzuleinen, als der andere es sich anders überlegt hat. Solche Begegnungen sind unangenehm, keine Frage, und bei dieser Frau war klar, dass sie nicht im Traum dran dachte, sich hier adäquat zu verhalten. Da kann man sich dann drüber ärgern, ist sicherlich berechtigt, aber ich bin immer erst mal positiv eingestellt, ruf meine Hunde zu mir, wenn uns Jogger begegnen und freue mich, dass das in 99% aller Fälle gut klappt.
Ein anderes Beispiel, ist das Klingeln, wenn man selbst auf dem Fahrrad fährt und vielleicht noch einen Hund dabei hat. Man muss an Fussgängern vorbei und klingelt. Die meisten erschrecken und sind not amused. Wenn ich nicht klingel, passiert das gleiche. Also hab ich mir angewöhnt, freundlich zu rufen und mein Mann benutzt eine dieser Kinderquietschteile, was dazu führt, dass die meisten Leute lachen, wenn sie das hören und sehen, was dann da auf sie zukommt. Und schon ist die Situation entspannt.
Davon abgesehen, dass ich meine Hunde bei Begegnungen immer erst mal zu mir rufe!
Schönes Wochenende!
Chris