Hallo Rita,
ich wußte, dass ein Aufschrei durch die Barf-Fraktion gehen würde...
Aber im Ernst: ich hatte ja geschrieben, dass ich prinzipiell kein großer Freund industriell hergestellter Tiernahrung bin. Ich halte aber Barfen auch nicht für die allein seligmachende Lösung und den Stein der Weisen.
Die wenigsten Hundehalter sind auf diesem Gebiet auch nur annähernd so versiert wie Du. Selbst wenn man (D)einen Barf-Ernährungsplan buchstabengetreu umsetzt, kann es noch zu Unverträglichkeiten kommen. Jeder Hund reagiert nun einmal anders, der eine kommt prima mit rohem Gemüse klar, der andere nicht. Beim gesunden Hund kann man sich an solche Details herantasten, beim kranken Hund kann das böse ins Auge gehen.
Erkrankungen der Pankreas sind immer sehr schmerzhaft und können schnell einen dramatischen Verlauf nehmen. Gerade wenn jemand noch keinerlei Barf-Erfahrung hat ist in meinen Augen eine so fundamentale Ernährungsumstellung beim kranken Hund ein Risiko, das ich persönlich nicht eingehen würde.
Ich habe übrigens meine Mittelschnauzerin jahrelang unter professioneller Anleitung frisch gefüttert. Trotzdem litt sie an schwersten Durchfällen. Ich habe mich immer gegen eine Umstellung auf Trockenfutter gewehrt, aber nachdem alle möglichen Varianten der Frischfütterung bei Lara keinerlei Besserung brachten, stieg ich auf ein medizinisches Trockenfutter um. Die Durchfälle hörten schlagartig auf und Lara ist seit 8 Jahren darmstabil, für ihr Alter erstaunlich fit, schlank und hat sehr gute Blutwerte. Ich habe sehr lange mit dem Gedanken gespielt, es doch noch einmal mit Frischfütterung zu versuchen, aber sie ist jetzt 12 und bei guter Gesundheit. Wie sagt man doch so schön: never change a winning team...
Auch wenn ich Frischfütterung nach wie vor favorisiere, ein gutes Trockenfutter hat durchaus auch seine Vorteile und ist in manchen Fällen sogar die bessere Lösung. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, wie immer muss mit gesundem Augenmaß und von Fall zu Fall entschieden werden.
Viele Grüße
Caroline