Und der/die Züchter, die solchen Leuten einen Riesen verkaufen, gehören aus dem PSK entfernt
Auch das gehört für mich zur Aufgabe eines seriösen Vereins, Mitglieder die Hunde auf Deubel komm raus verkaufen, gehören reglementiert.
genau so!!!!
LG
Andrea
Also bitte....
das ist doch Polemik. Jeder, der einige Zeit züchtet, hat auch mal bei einem Welpenkäufer "ins Klo gegriffen" und sich teilweise auch blenden lassen. Das weiß doch nun jeder Züchter und die Sprüche kennt auch jeder "ja, wir gehen gleich in die Hundeschule, wir haben unsere Tochter im Haus die uns hilft, wir haben Hundeerfahrung, wir kenne gute Trainer, etc. pp". Auch Welpenkäufer sind erwachsene Menschen und sollten wissen, wenn sie vom Züchter klar aufgeklärt werden, auf was sie sich da einlassen.
Wir kannten das aus unserem vorletzten Zwergschnauzer-Wurf: Der Welpenkäufer, bei dem wir das beste Gefühl hatten, war anfangs ein völliger Totalausfall und hat uns eine Menge Ärger und schlaflose Nächte bereitet und der Welpenkäufer, den wir eher skeptisch gesehen haben, wurde zu einem hervorragenden "Hunde-Papa".
Was soll man denn reglementieren? Pauschal sagen, Leute über 60, 65, 70 Jahren bekommen keinen Hund mehr? Soll ich als Züchter einen Fitnesstest abnehmen? 100 Meter Lauf mit Zeit-Stoppen? Zirkeltraining? Intelligenztest, Stresstest, Yoga-Übungen? Mach mal Vorschläge... welche Tests soll ich mit Welpenkäufern durchführen, damit sie einen Hund bekommen?
Ein Beispiel: Vor ein paar Jahren kam zu uns auf den Hundeplatz ein älteres Ehepaar. Sie war über 70 und so mittelmäßig zu Fuß, er war schwerstbehindert, hatte seine Sprache durch einen Schlaganfall verloren und konnte sich kaum auf den Beinen halten. An der Leine hatten sie eine 10 Monate alte Rottweiler-Hündin aus Leistungslinie. Mir ist fast die Kinnlade runtergefallen und es war für mich völlig unverständlich, wie man den beiden so einen Hund verkaufen konnte.
Sie trainierte jedenfalls bei uns für die Begleithundeprüfung... nicht, weil sie das wollte, sondern weil das damals nach dem niedersächsischen Hundegesetz eine Voraussetzung für die Maulkorb-Befreiung war. Sie sagte mir gleich bei ihrem ersten Besuch "ich habe über 50 Jahre Rottweiler gehabt und bin nur ab und an auf einen Hundeplatz gegangen, habe das immer alles selber hinbekommen, und jetzt muss ich in meinem Alter mit dem Quatsch anfangen".
Was soll ich sagen? Sie hatte Recht. Sie trainierte etwa ein Jahr bei uns, hatte die Hündin jederzeit, in jeder Situation und absolut zuverlässig zu 100% im Griff. Sie konnte das einfach. Sie war glasklar im Umgang, absolut konsequent und der Hund war jederzeit ein sozialverträglicher und zuverlässiger Begleiter.
Das hat mir damals eine Sache deutlich gemacht und veranschaulicht: Hundeausbildung und -erziehung findet mit dem Kopf statt, und nicht körperlich. Körperlich war die gute Frau dazu nicht in der Lage... das war aber auch nicht nötig. Sie hatte das Wissen, die Erfahrung und die Einstellung mit Hunden gut umzugehen und hatte ihren Hund besser im Griff als so mancher körperlich fitter 40jähriger.
Zum konkreten Fall:
Das ist nichts für einen Hundeverein. Da muss ein kompetenter und guter Einzeltrainer ran, der sich dieses Gespann zu Hause ansieht und dort "aufräumt". Diese Dinge bekommt man nicht in einem Hundeverein in den Griff. Hier muss sehr viel Basisausbildung im Alltag gemacht werden, zu der ein normaler Verein einfach nicht in der Lage ist. Fehlt bei den Besitzern die Einsicht, muss der Hund weg.
Sicherlich kann man dem Hund einen Gefallen tun und ihn ab und an mal körperlich und geistig etwas auslasten, das wird aber das Problem nicht lösen. Dann ist er vielleicht für ein paar Stunden ruhiger, danach geht es aber wieder von vorne los. Erziehung kann nur durch die Menschen erfolgen, die mit dem Hund einen Großteil der Zeit verbringen. Das kann denen leider auch niemand abnehmen. Das ist auch nichts Riesenschnauzer-spezifisches, das gilt für alle Hunde.
Weitere Ratschläge kann ich nicht geben. Den Besitzern kann man nur helfen, wenn sie ein Problem sehen und dieses als etwas erkannt haben, wofür sie Hilfe brauchen. Fehlt diese Einsicht, kann man erst was machen, wenn der Hund entweder jemanden ernsthaft verletzt hat oder eine offensichtliche Gefahr darstellt... dann ist es aber meistens zu spät.
Viele Grüße
Sören