Futterprägung gibt es beim Hund lange nicht in dem Maße, wie z.B. bei der Katze - es sei denn, der Hund ist wirklich einseitig und langanhaltend ( deutlich mehr als die ersten 8 Lebenswochen!) mit sehr begrenzten Futterbestandteilen gefüttert worden, das dürfte bei den meisten unserer Hunde nicht der Fall sein, wenn sie nicht gerade aus der Türkei von der Strasse kommen. Einer meiner Hunde wurde als Welpe mit Industriefutter ernährt, einer rein gebarft, einer gebarft mit vereinzelt TroFu-Rationen - keiner von ihnen hatte irgend eine ausschliessliche Präferenz für Fütterungsformen, alle haben alles gefressen. Das ist auch in den meisten Haltungsformen so, bei denen Hunde pragmatisch gefüttert werden: Jäger, Schäfer, Musher... alle sind auf ihre Hunde in der Arbeit angwiesen und die meisten ernähren sie darum so, daß sie lange halten - dennoch sehr einfach und ohne Schnickschnack. Diese Hunde fressen hungrig gemäss ihrer geleisteten Arbeit und Auslastung - unsere Hunde (die meisten jedenfalls) arbeiten nicht mehr viel und sind auch nicht wirklich hungrig - warum glauben wir, sie mit Toppings oder bedienten Vorlieben hofieren zu müssen?
"Geschmack" ist nicht das, was Hunde in ihrer Ernährung ganz oben auf die Liste setzen, jedenfalls nicht, wenn sie einigermassen rationiert gefüttert werden. Wenn Hunde nicht fressen, sind sie krank oder satt von kulinarischen Zuwendungen aller Art - meist letzteres (Futter, Beiwerk, Belohnungen, Kauzeugs...), ich würde darum mal schauen was passiert, wenn man ihm das Futter nicht nachträgt oder ihn sortieren lässt. Kopf aus der Schüssel heisst: satt, Futter weg bis zur nächsten Mahlzeit. Dazwischen gibts: nichts. Auch die Art des Futters sehe ich ganz pragmatisch, TroFu, Dose, Barf... völlig egal, man kann alle Fütterungsvarianten gut und schlecht betreiben. Ich schreibe wohlgemerkt zum gesunden Hund, dass es Ausnahmen für alles gibt, ist klar.
LG Ela