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Paula100

unregistriert

1

Freitag, 20. Februar 2009, 15:46

Frage: Bindung ...??

Hallo Portaler,

im Portal sind jede Menge Beiträge zu finden - gerade von den Profis - die erklären wie wichtig die BINDUNG zwischen "Hund und Mensch" ist, wie intensiv man an der selben arbeiten soll.
Nun verstehe ich nicht wieso gleichzeitig in dem thread von Gaby zu lesen ist, dass der Hund sich sehr schnell an andere Menschen bindet und alles andere eine "menschlich roselig verkannte Einschätzung" wäre. (Letzteres sind meine Worte .. so kommen einige Beiträge bei mir an.) Nach dem Motto: geb dem Hund was zu fressen, ne gute Bleibe und schon ist der Hund glücklich und zufrieden! Grübel...???.... wenn der Hund sich so schnell und einfach bindet an einen Menschen, wieso wird dann in der Ausbildung so viel Wert auf das Thema BINDUNG gelegt?? Demnach müsste DIE BINDUNG MENSCH / HUND ja eine KLACKSSACHE sein?!!??!!? Meiner Meinung nach ist es das aber nicht. Ich glaube nicht, dass Hunde so simpel gestrickt sind. Es gibt viele Menschen die geben ihrem Hund gut zu fressen, geben ihm ein schönes Körbchen, sind nett zu ihm und trotzdem fehlt die Bindung und damit u.U. dem Hund ein Stück Lebensqualität ... mit Worten aus dem "menschlichen Lebensbereich" ausgedrückt.

Ich glaube, dass man sehr genau unterscheiden muss, ob Hunde eben eine GUTE Bindung zu "IHREM Menschen" hatten oder nicht. Hatten sie keine gute Bindung, ist es für sie wahrscheinlich deutlicher einfacher sich in einer neuen Familie einzuleben als wenn sie mit "IHREM MENSCHEN" ein richtig tolles Team waren und sich dann neu einleben müssen.

VG

Andrea




schwarzer Teufel

unregistriert

2

Freitag, 20. Februar 2009, 15:57

Hallo Andrea,
das eine schließt meines erachtens das andere nicht aus. Mir ist auch ein gute Bindung zu meinem Hund sehr wichtig. DIablo hat diese auch zu mir und darüber das er mir "blind" vertraut kann man viele schwierige Situationen gut meistern. Sollte ich Ihn aber für lange Zeit weggeben, wir er im Idealfall auch zu seinem neuen Besitzer eine Super bindung aufbauen können. Das heist jedoch nicht, dass er mich ganz vergist, sondern er wird sich immer freuen mich zu sehen. Stell dir mal vor wenn Hunde nur zu einer Person in ihrem ganzen leben eine Bindung aufbauen könnten. Was wäre dan mit den seconde hand hunden.
Wir hatten jedoch mal eine Hündin, die überhaupt keine Bindung zu uns aufgebaut hat. Sie fühlte sich immer dem Verbunden der das beste Leckerchen hatte ( Ob bekannter oder Fremder). War nen sch... Gefühl. Nun mussten wir sie für eien Woche in eine Tierpensdion geben. War wirklich ne gute! Danach ließ uns diese Hündin nicht mehr aus den Augen und alle anderen warten ihr egal.
lg Sonja

Vera + Hexer

unregistriert

3

Freitag, 20. Februar 2009, 18:28

Hallo Andrea

Tatsache ist, daß Hunde sich in einer besseren Zweit- oder sogar Drittbeziehung schnell binden. Wenn die Zweitstelle aber schlechter ist, binden sich Hunde nicht oder nur geringfügig und schwer. Es ist ja auch für Menschen leichter, jemandem Treue und Zuneigung zu geben, der sie uns selbst gibt. Ein qualitativer Aufstieg ist relativ leicht, ein Abstieg dagegen sehr schwer. Für viele von uns ist das ein Problem bei zwingenden Gründen, den Hund aufzugeben (schwer krank, z. B.!). Die Hunde haben es so gut, daß es nahezu unmöglich ist, ein besseres Zuhause für sie zu finden, und schon die Aufgabe, ein gleichwertiges aufzutreiben, ist sehr oft schwierig. Denn wer im Paradies aufwächst, kann auch nur im Paradies bestehen.

Was einfach unrichtig ist, ist die Unterstellung, daß der Hund jedem Schwein treu wäre, wenn er die Wahl hätte — das ist er nämlich nicht. Hunde wissen ganz genau, wo es ihnen gut geht, und wo sie verstanden werden. Es ist nur unsachgemäßes Gefasel von der unwerwiderten Liebe, die der arme Hund dennoch bedingungslos gibt, zu sprechen. Hunde sind Wesen mit eigenem Willen und Selbstzweck. Ihre Daseinsberechtigung besteht nicht nur daraus, daß sie Menschen treu sind. Hunde sind auch Opportunisten und das ist gut so!! Ich kann dieses romantische Geschwafel von edlen Hunden und bösen Menschen wirklich nicht mehr hören. Der Hund ist nicht der bessere Mensch. Wenn man ihn so auf einen Heiligensockel hebt, tut man ihm bitteres Unrecht und behandelt ihn nicht angemessen - und man nimmt ihn nicht richtig ernst, wenn man ihn zur Märchenfigur macht.

Richtig ist aber auch in meinen Augen die Aussage von Konrad Lorenz, daß zweifelsohne mein Hund mich mehr liebt als ich ihn! Und daß diese Tatsche beschämend für uns Menschen ist.

Es gibt allerdings Menschen, die so geschickt dem Hund Treue, Verständnis und Liebe vorheucheln können, daß der Hund voll drauf reinfällt und sich sehr stark bindet. Und dann wird der Hund verkauft — das Schicksal vieler Sport und Ausstellungshunde. Das ist für mich Verrat! Wie es z. B. manchen Menschen möglich ist, einen Hund aufzuziehen, mit ihm VPG 3 zu machen und dann noch auf überregionalen Prüfungen erfolgreich zu führen - und diesen Hund dann zu verkaufen, ist für mich vollkommen unnachvollziehbar. Solche Arbeit schafft eine der engsten Bindungen, die es gibt - dennoch gibt es nicht wenige Leute, für die die Arbeit nur ein Investment war.

Dennoch hat ein Hund, der sich einmal gut gebunden hat, damit eine soziale Lernerfahrung gemacht, die er wieder anwenden kann. Schlimm ist es für Hunde, die sich aufgrund ihres Wesens oder der Umstände nie richtig gebunden haben - das wird mit der Zeit dann auch nicht besser. Solche Hunde sind ewig dazu verdammt, in seelischen Zwischenräumen zu leben - man vertraut ihnen nicht, und sie vertrauen auch niemand richtig.

Auf einem andern Blatt steht z. B. ein Hund, der kurzfristig in eine (gute) Hundepension oder Pflegestelle gehen muß. Die meisten Hunde, solange sie wesensfest mit gutem Sozialverhalten sind, machen das gerne! Das ist meist willkommener Tapetenwechsel und ein kleines Abenteuer für sie - das neue Programm und die andern Hunde stimulieren sie. Zum Trauern haben sie gar keine Zeit. Aber das geht nur auf relativ kurze Zeit. Wir sehen immer wieder, daß es auch einem freudigen Hund nach spätestens 3 Wochen zuviel wird. Meinen Parallele dazu ist immer das Pfadfinderlager, in das die meisten gut sozialisierten Kinder gerne gehen - aber nicht wochen- oder gar monatelang!! Dann bekommen sie Heimweh - und Hunde auch.

Vera

4

Freitag, 20. Februar 2009, 22:52

Ich bezweifle das ein Hund einge gute Bindung zu seinem Menschen hat wenn er von ihm nur was zu Fressen bekommt und einen Platz zum schlafen.

Ich hab mit meinen Hunden viel an der Bindung gearbeitet und beide sind sehr auf mich fixiert. Balou würde nicht auf die Idee kommen mit meinen Eltern einen anderen Weg zu laufen als ich ihn gehe sogar wenn ich nur einen meter hinter ihm laufe dreht er sich ständig nach mir um da er unbedingt zu mir möchte und nicht bei jemandem anderen an der Leine laufen möchte.

Das ist auch gut so so wollte ich es immer haben da ich schon früh bekonnen habe Bindungspiele zu machen und mich viel mit ihm Beschäftigt habe.
Ich glaube nicht das Balou sich auf eine andere Person schnell fixieren könnte auch wenn diese stark daran arbeitet da er eine wahnsinnig starke Bindung zu mir hat und wir einfach zu viel durchgemacht haben.

Ich finde es beruhigt eher das Gewissen der Leute die ihren Hund weggeben das sie sagen das ihr Hund zu dem neuen Besitzer auch gut und schnell eine l Bindung aufbauen können und sie ihren alten Besitzer nahezu vergessen.

scarlett

unregistriert

5

Freitag, 20. Februar 2009, 23:10

Ich denke, man interpretiert oft viel zu viel in den Hund rein. Bindung heisst nicht, dass der Hund auch darüber nachdenkt, so wie es die Menschen tun. Er reflektiert auch nicht, ob er mit seinen Menschen "viel mitgemacht hat" oder nicht - er macht es mit, mit allem Einsatz, den ein Tier eben bieten kann, mehr nicht. Oder, besser gesagt, nicht weniger. Und wenn dieser Mensch dann eines Tages nicht mehr da ist - aus welchem Grund auch immer - dann kommt der Hund auch damit zurecht, wenn er Menschen findet, die sich entsprechend um ihn kümmern. Denn ein Hund ist nunmal darauf angewiesen, dass man sich um ihn kümmert, und wenn das jemand tut, so wie er es gewohnt ist oder wie er es braucht (was nicht das Gleiche sein muss), dann wird er sich auch an denjenigen "binden". Er muss es, es bleibt ihm nichts anderes übrig.

Auch Hunde, die eine sog. ganz enge Bindung an ihre Menschen haben, können sich woanders sehr gut einleben, das habe ich, auch wenn ich wohl noch nicht so viel Erfahrung damit habe, wie andere hier, auch schon öfters hören und miterleben können.

Eine "Klackssache" ist das sicher nicht, da hat Andrea recht. Und es ist bestimmt weder für den Hund noch für den Menschen leicht, eine Bindung aufzubauen oder aufzugeben, je nachdem, wie intensiv man daran gearbeitet hat. Aber es geht, und dann kommen ja auch rassebedingte Unterschiede dazu, denke ich.

Und ob die Beiträge nun immer von "Profis" sind, die erklären, wie wichtig die Bindung ist, ist zweitrangig, denke ich. Was ist denn ein "Profi"? Oft haben die, die Andrea wohl die "Hobbysportler" oder "Amateure" nennen würde, die instinktiv richtige Einstellung. Muss man Profi sein, um Hunde richtig erziehen oder ausbilden zu können? Glaub ich nicht, die vielen Kinder und Jugendlichen, die ihre Hunde einfach als Hunde behandeln und nicht ständig was reininterpretieren und um zehn Ecken denken, zeigen das Gegenteil...

LG scarlett

Philiandela

unregistriert

6

Samstag, 21. Februar 2009, 00:14

Hallo Andrea, ich persönlich halte den Terminus "Bindung" für arg überstrapaziert durch den Hundeerziehungsmarkt und seine Trainer. Bindung ist nicht eine Sequenz oder eine imaginäre Verbindung sondern die Gesamtheit aus dem Umgang miteinander und der Stimmigkeit der Chemie. U.a. so etwas wie die Wahr-nehmung des Besitzers (durch den Hund), die Achtung vor und Orientierung an ihm und Gemeinsamkeit in allen Facetten.
Ich persönlich habe nie bewußt "Bindungsspiele" veranstaltet, ich versuche einfach, ein guter Leithammel zu sein und genieße das Zusammensein.
Entfernt sich mein Grisu doch mal unerlaubt wenn ich nicht aufpasse - hat er dann keine Bindung oder hat er nur im Moment etwas besseres zu tun (wie z.B. einer Hündin nachzustellen)? Und hat er keine Bindung, weil er problemlos auch bei anderen Menschen ohne mich klar kommt?
Ist es nicht viel wichtiger, daß er generell aufpaßt, daß er mich nicht verliert und ich theoretisch auch eine Stunde spazieren gehen könnte, ohne ihn ein einziges mal gerufen zu haben (was ich nicht tun werde, weil bindungsunabhängig eben doch mal irgendwo geprollt oder aufgeritten wird :D ).

Nimm z.B. den Hund, der trotz starker Bindung jagen geht oder anderen Blödsinn anstellt, oder den, der nicht allein bleiben kann (und eben KEINE bessere Bindung hat). Solche Sachen sind Momentaufnahmen, spiegeln null die Bindungsebene wieder und werden doch immer gerne als "Bindungsindikator" hergenommen und ausgelutscht.

Wenn Hunde umgetopft werden, orientieren sie sich meist extrem schnell (innerhalb von 1-2 Tagen) an der neuen Person, die sie leitet - deswegen haben sie aber wiederum noch nicht zwingend eine Bindung zu ihm, denn zur Bindung gehört über die Orientierung hinaus ein zusammenwachsen. Hunde wissen nicht, ob sie tage-, wochen-, monatelang oder für immer irgendwo bleiben, wo sie neu sind und allermeistens gewöhnen sie sich dennoch schnell um und fühlen sich auch wohl - ganz unabhängig davon, wie gut die Bindung zu ihren Vor- oder (wie bei mir in Urlaubsbetreuung) Immernoch-Besitzern ist/war.


LG Ela


Paula100

unregistriert

7

Samstag, 21. Februar 2009, 09:22

@Scarlett

Guten Morgen Scarlett,

wenn ich schreibe "die Profis im Portal" meine ich Portaler, die langjährige Erfahrung als Trainer ... oder .... als Züchter .... oder .... als aktive (!) Tierschützer ...oder als Tierarzt ..... usw. haben. Das heißt natürlich nicht, dass sie deshalb immer im Recht sind ... aber ... sie haben eben sehr viel praktische (!) Erfahrung mit Hunden. Ich dagegen z.B. bin Typ "Otto-Normal-Hundehalter" alldieweil ich immer nur EINEN - nämlich meinen - Hund zur Seite habe in meinem Leben und weder Aussteller, noch Trainer, noch Züchter bin. Ich liebe Hunde (und auch andere Tiere), beschäftige mich sehr gerne mit ihnen, bin super gerne mit meinem Hund in der Natur unterwegs und versuche im Bereich "Verhaltensforschung" jede Menge über Hunde zu lernen ... trotzdem glaube ich, dass die PRAKTISCHE (!) ERFAHRUNG MIT VIELEN VERSCHIEDENEN HUNDEN einen Wissensvorsprung bringt, der mir z.B. fehlt. Darum habe ich den Begriff "Profi" benutzt.

@ Alle Portaler

Zum Begriff "Bindung Mensch / Hund" ... möchte ich noch sagen, dass für mich der Begriff "Bindung" bedeutet:

a) dass das Tier sich rund herum wohl fühlt bei mir
b) dass das Tier sich "verstanden" fühlt von mir
c) dass das Tier sich sicher fühlt in meiner Gegenwart und absolut Vertrauen hat zu mir
... kurz um ... dass wir ein Team bilden, welches gemeinsam alle schöne Seiten des Alltags und alle schwierigen Seiten des Alltags meistert ... wobei ich jetzt den Hund nicht als "Menschen-Ersatz" sehe ... ich hoffe, es kommt jetzt nicht in der Kürze meines Beitrags "falsch" rüber?!?!?!?!

Dieses .... "Hund und Mensch sehen sich an und verstehen sich gegenseitig" ... braucht Zeit .. und genau dieses VERSTEHEN OHNE GROSSE WORTE ZWISCHEN MENSCH UND TIER, macht BINDUNG für mich aus. Zwischen meinem - im letzten Jahr verstorben - RS (12 Jahre alt) und mir war es so. Mein jetziger RS-Welpe und ich ... wir sind nun dabei uns genau diese BINDUNG aufzubauen. Ich merke jeden Tag ein Stück mehr, wie diese Bindung entsteht zwischen dem kleinen Kerl und mir und ich freue mich darüber. Ich finde das super schön zu erleben.

VG und ein schönes Wochenende

Andrea

Nachtrag:
Mir fällt gerade noch ein weiteres Beispiel ein - ich kümmere mich -ab und an - um den Hund unserer Nachbarn. Ich habe den Hund gerne, gehe mit ihm spazieren, ich versorge ihn und ich spiele auch mit ihm. Trotzdem besteht zwischen uns KEINE Bindung, in dem Sinn wie ich "Bindung" verstehe. Das merkt man deutlich wenn man spazieren geht, alldieweil dann dieser Hund seines Weges geht und - anders als mein eigener Hund - gar keinen Blickkontakt zu mir aufnimmt . Er zockelt dann einfach seines Weges. Fazit: Ich versorge ihn ... er akzeptiert dass ich mich um ihn kümmere ....er freut sich auch über mich ... ich mich über ihn :) ..... und trotzdem bilden wir KEIN Team, es besteht keine wirkliche Bindung zwischen uns!

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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8

Samstag, 21. Februar 2009, 12:26

Hallo Andrea,

Bindung hat für mich auch etwas mit Klarheit und Zuverlässigkeit dem Hund gegenüber zu tun. An einen Menschen, der für ihn immer berechenbar, zuverlässig und klar in seinen Anweisungen ist, wird sich ein Hund eher oder schneller binden als an jemanden, der selbst nicht weiß, was er will und mal hü und mal hott sagt. Nur Kille-kille bindet einen Hund nicht an einen Menschen. In der Regel suchen sich die Hunde IHREN Menschen aus und das ist selten der, der sie voll Pralinen stopft. Klare und zuverlässige Ansage ist für Hunde ein Grund, einen Menschen als zuverlässig und somit als Rudelführer zu sehen. Wir erleben oft auf dem Hupla, dass sich die Hunde eher an Charlie und mir orientieren als an ihren Menschen. Wenn wir nicht ganz klare Grenzen ziehen würden, könnten wir manchem Hundehalter seinen Hund abspenstig machen. Der würde glatt zu uns ziehen. Ich hatte eine Schnauzerin 3 Wochen in Pflege und als ich sie wieder nach Hause brachte, schaute sie ihr Frauchen nur kurz an, lief einmal durchs Haus, kam zu mir und meinte, dass wir nun wieder gehen könnten. Das Frauchen heulte und verstand die Welt nicht mehr. Die Hündin hatte die klaren Ansagen und das zuverlässige Verhalten der Menschen bei uns sichtlich genossen und wollte das nun weiter so haben. Ich habe dann versucht, dem Frauchen das zu erklären. Sie hat sich sehr bemüht, hat oft gestaunt, wie "falsch" ihr Verhalten vorher war und danach hatte sie eine weitaus bessere Bindung zu ihrer Hündin.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

pfeffersalz

unregistriert

9

Samstag, 21. Februar 2009, 13:54

hallo

bei uns bin ich die jenige, die unseren schnauzis immer mit konsequenz gegenüber getreten bin. für unsere schnauzer war und bin ich immer der rudelführer gewesen - obwohl ich dass eigentlich gar nicht wollte.

mit der meinung, dass sich ein hund ganz schnell neu orientiert, kann ich nicht konform gehen. ich habe es hier schon mehrfach berichtet - als ich unsere susa für 5 tage mit meinem mann ließ, um meine 94-jährige tante in london zu besuchen, hat mich fast der schlag getroffen als ich nach hause kam. susa war wie in einer anderen welt - obwohl sie in ihrer vertrauten umgebung war. es hat gedauert, bis sie wieder die alte war. sie war damals allerdings schon 13 - und wir waren seit ihrer 9. lebenswoche immer zusammen.

mein mann war auch am verzweifeln - er sagte mir - ich wußte nicht was ich tun sollte - sollte ich ihr von dir erzählen und sagen du kommst eh bald wieder - oder soll ich gar nichts sagen :o

mit zarah ist es auch so - ich kann nicht mal allein aufs klo gehen - ohne dass sie mir im stechschritt folgt :-o 8-| dabei sage ich des öftern [H2]stopp[/H2] ich komm gleich wieder - jedes mal ernte ich einen entsetzten blick :-o

lg vera

edit buchstabensalat

Paula100

unregistriert

10

Samstag, 21. Februar 2009, 13:58

@Riho

Hallo Rita,

"Klarheit / Zuverlässigkeit" ... in der Beziehung "Mensch/Hund" hat auf jeden Fall etwas mit einer guten Bindung zu tun, dass sehe ich auch so, aber es ist - aus meiner Sicht - nur ein Baustein der Beziehung.

Das Trainer sofort besser klar kommen mit Hunden als "Otto-Normal-Hundehalter" liegt meines Erachtens (ich habe das in einem anderen thread schon mal geschrieben) daran, dass sie a) gelernt haben ihre eigene Körpersprache und Stimme so einzusetzen, dass der Hund sie - von der ersten Sekunden an - versteht und entsprechend reagiert und b) dass Trainer die Sprachsignale der Hunde verstehen und dieses Verstehen, für das "in Kontakt treten mit dem Hund", nutzen können! Ich würde aber nicht sagen, dass der Hund eine Bindung zu dem Trainer hat, jedenfalls nicht von Beginn an. Der Hund baut sie vielleicht schneller auf zum Trainer, zumal .. wenn er keine Bindung zu seinem eigenen Hundeführer hat ... aber das ist - in meinen Augen - ein Prozess.

Wenn ich meinem RS in die Auge geschaut habe .. wusste ich "wie es ihm geht" ... " ob er gerade Quatsch machen wollte" ...usw. ... umgekehrt kannte mich mein RSi in ähnlicher weise , er verstand meine Stimmung, er kannte unseren Tagesablauf usw.... natürlich seinem "Hundewesen" entsprechend. Und genau dieses VERSTEHEN zwischen Tier und Mensch drückt für mich "Bindung" aus. Ein Trainer, der zu uns ins Haus kam, der konnte meinen RSi ohne Zweifel steuern .. "sitz", "platz" .. "bei Fuß" und "Co." funktionierten zwischen dem Trainer und meinem Hund besser als bei mir .. aber ... trotzdem wäre Joshi nicht mit dem Trainer gegangen, weil wir sein Rudel waren, seine Bezugspersonen .. weil er zu uns eine Bindung hatte.

Übrigens ... natürlich wäre mein RS in eine andere Familie gekommen ... hätte er dort wahrscheinlich wieder eine Bindung aufbauen können ... das streite ich nicht ab ... aber "Bindung aufbauen" ist für mich ein PROZESS, der zwischen Mensch und Tier stattfindet und der neben der rein "technischen Seite" (Struktur/Sprachsignale etc) durchaus auch etwas mit Emotion zu tun hat. Es gibt nämlich z.B. Kinder deren Hunde eine sehr enge Bindung zu ihnen haben und viele Kinder haben weder Klarheit noch Struktur in ihrem Handeln .. sie sind spontan, fröhlich, chaotisch und EINFÜHLSAM!

Viele Grüße

Andrea

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