Hallo liebe Mit-Foris
Seit diesem CM-Thread bin ich irgendwie am Grübeln, was seine Erziehungsmethoden anbelangt und versuche nun mal, meine Gedanken zu Worten zu formulieren.
Bei ihm läuft das ja mehr mit Bestrafung, wenn der Hund es "falsch" macht.
Man spricht ja in der Hundeerziehung gerne von positiver Bestärkung, also dass man positives Verhalten bestärkt (durch Clicker, Lecker oder Kommados, Streicheln) und negatives Verhalten nicht beachtet. Nun frage ich mich aber, wie ich in meinem Alltag dieses umsetzen kann? Es geht dabei nicht um meine Person, zumindest nicht vordergründig, sondern im Allgemeinen um den Hundehalter. Ich kann ja mal Bespiele geben, unabhängig davon, dass sie teilweise bei uns zutreffen.
Beispiel 1: Der Hund neigt zum Klauen. Er hangelt sich am Herd hoch oder am Tisch bzw geht an den Tisch, wenn der Halter eben das Zimmer verlässt.
Angenommen, der Hundehalter kann/möchte eben nicht bei jedem Verlassen des Zimmers den Hund entweder wegsperren oder alles wegschließen, sonstwie hochstellen, sondern seinen Hund in der Richtung erziehen/beeinflussen, dass der es eben nicht macht-wie sollte er das mit positiver Verstärkung hinbekommen?
Wurfketten, Rütteldosen etc, sind ja alles eher Bestrafungen.
Beispiel 2: Der Hund bellt viel, bzw. immer, wenn der Halter nach Hause kommt. Jetzt könnte der Halter reingehen und "aus" sagen. Wenn der Hund das Kommando kennt, dann wird er leise sein. Dies hat den Nachteil, dass der Hund erstmal ganz schön gebelllt hat und der Halter dies immer schnell unterbinden muss. Wenn der Halter die Lust und Zeit hat, könnte er mithilfe von C&L erreichen, dass der Hund auch ruhig ist. Jedes Mal, wenn der Hund nicht bellt, wird dies bestätigt. Angenommen, der Hund bellt, sobald der Halter mit Auto kommt, dann müsste der Halter jedes Mal a) den Hof wieder verlassen oder b) warten, bis der Hund leise ist.
(Das hat meine Hundetrainerin so gemacht und manchmal bis zu 45 min gebraucht, um auf ihren Hof zu kommen. Ich hätte dafür wohl nicht die Ruhe und auch nicht die Zeit, denn ich hab meistens irgenwann meinen Sohn bei mir und der würde das sicher nicht mitmachen.)
Beispiel 3: Der Hund pöbelt an der Leine. Nun kann man versuchen ihn a) abzulenken und dies dann auch positiv bestärken oderb) man verbietet es einfach.
Ich schreibe "einfach", wobei dies nicht einfach ist. Kann aber der Hund nicht auch lernen: Ich DARF das jetzt nicht? Weil eben das entsprechende Kommando (meinetwegen "pfui, nein aus") gegeben wurde? Bei Luna geht beides und je nachdem ob es gerade Zeit dafür ist, wende ich a) oder b) an. Lieber a, aber fahre ich Rad, dann sage ich nur nein und dann bleibt sie auch schon fein bei mir und lässt es, sich gleich aufzubauen.
So mancher zieht ja Vergleiche zur Kindererziehung. Aber-wer erzieht denn sein Kind mit positiver Verstärkung (wie bitte?) und nicht auch, dass das Kind mal Ärger bekommt, wenn es Blödsinn macht?
LG Susa
Was mir so durch den Kopf geht-kann man einen Hund wirklich nur mit positiver Bestärkung erziehen?