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Samstag, 3. Januar 2009, 22:47

wildes Fleisch

Oh Schreck,

habe eben erst bemerkt, dass der Kleine sich vor drei Tagen nicht nur die Daumenkralle abgebrochen hat - nein, in etwa gleicher Höhe sitzt vorn auf dem Bein etwas drauf. Und leider ist es keine Klette - sondern offenbar wildes Fleisch; vermutlich aus einer kleinen Verletzung entstanden. Und da Junior ein Mimöschen ist, trägt er jetzt der Einfachheit halber Socke plus Schuh über dem mit Nekrolytan behandelten und leicht blutendem Rand des wilden Fleisches. Mehr fällt mir dazu im Moment auch nicht ein. Außer dass wir am Montag zum TA marschieren werden.

Weiß jemand, was man sonst noch tun kann?


Nifu

Vera + Hexer

unregistriert

2

Sonntag, 4. Januar 2009, 00:44

Hi Nifu,

da kannste jetzt nix machen. Der TA wird das überschüssige granulierte Fleisch entfernen (ätzen oder mit Messer) und dann die Wunde bandagieren, damit Gegendruck entsteht und sich nicht wieder wildes Fleisch bildet. Dabei hilft bei der Wundversorgung ein Gemisch aus antibiotischer- und Cortison-Salbe. (Die Mix-Salbe kannst Du selbst herstellen, einfach AB und Cortison Salbe - 0,1% Hydrocortison - zu gleichen Teilen mischen. Ich nehme an, die Salben gibt es auch in D frei in der Apotheke zu kaufen). Der AB Anteil verhütet Infektion und der Cortison Anteil verlangsamt die Heilung, damit der Granulationsvorgang nicht Überhand nimmt. Nach jedem Verbandwechsel wird die Wunde kleiner, dabei ist ein leichtes Nässen von Blutserum nicht bedenklich. Schließlich wird die Wunde einen Grind aufzeigen, den man nicht abpuhlen sollte. Wenn die Kruste von selbst abfällt, sieht man die rosa dünne Haut, die dann weiter heilt und normal wird. Eine Narbe kann bleiben, aber das ist ja nicht weiter schlimm.

Wildes Fleisch kommt bei Pferden sehr häufig nach offenen Verletzungen vor und wird wie oben beschrieben behandelt. Es ist nur sehr sparsam mit Nerven durchzogen, näßt leicht, tut aber nicht weh. Nix Schlimmes, nur ein überenthusiastischer Heilungsvorgang.

Vera

3

Sonntag, 4. Januar 2009, 18:06

Danke Vera,

aber AB-Salbe gibt es nicht hier leider nicht so einfach zu kaufen. Da ich aber sowieso zum TA gehen werde, ist der Salbentip trotzdem hilfreich! Habe dann noch gegoogelt und ein paar Podologen-Ratschläge gefunden. Ob die aber so praktikabel sind, weiß ich nicht so genau.
Danke Dir also für Deine Antwort!


Nifu

Vera + Hexer

unregistriert

4

Sonntag, 4. Januar 2009, 18:15

Hi Nifu,

wat es alles gibt! Ich habe mich gerade schlau gemacht und herausgefunden, daß Neosporin (die AB Salbe, ein ziemlich harmloses Produkt, das bei der Heilung kleinerer Wunden hilft) in D verschreibungspflichtig ist. Hier kann man solche Medikamente frei kaufen. Aber Du kannst Dir ja das Zeugs vom TA holen oder verschreiben lassen. Ich glaube, hier bevormundet man die Menschen nicht so ganz wie in D!

Grüßle

Vera

5

Sonntag, 4. Januar 2009, 18:39

Hallo Vera,

ja, wir sind hier nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Finde ich in diesem Punkt aber auch nicht so schlimm, da auch hier - trotz der Verschreibungspflicht - immer noch zu viele AB's verschrieben werden. Durch oftmalige unnötige Anwendung werden die lieben Mikroben nämlich auch immer resistenter und dadurch schwerer behandelbar. Und damit teurer. Denn wenn man sich erst einma einen MRSA oder ESBL oder was auch sonst immer eingefangen hat, ist definitiv Schluß mit lustig. Kann einem natürlich auch mit TA passieren, aber von einer unkontrollierten Anwendung von AB ist immer abzuraten.
Werde ja sehen, was wir morgen machen werden!

liebe Grüsse

Nifu (die arbeitstechnisch u.a. mit den lieben Mikroben zu tun hat)

Hanifeh

unregistriert

6

Sonntag, 4. Januar 2009, 19:33

Zitat

Ich glaube, hier bevormundet man die Menschen nicht so ganz wie in D!
Der typische Deutsche an sich braucht Regeln und Ordnung, Vera! Hat er die nicht, schreibt er einen Verriß in der PuS und lobt ausdrücklich, daß ein Deutscher die ungeordneten Dinge in seine kompetente Hand nimmt und mit Regeln versieht.....
:D S

Vera + Hexer

unregistriert

7

Sonntag, 4. Januar 2009, 20:10

"Richtige" AB sind auch hier verschreibungspflichtig - aus gutem Grund.

Die wahren Übeltäter sind hier aber nicht unter den TÄ und Ärzten zu finden; die gehen viel vorsichtiger vor als noch vor 10 Jahren, sondern in der Landwirtschaft. Da werden AB gewissermaßen mit der Schaufel verabreicht und daher stammt auch die Resistenz vieler Bakterien.

Vera

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